Haustierkosten-Guide

Warum ein Haustier?

Die Entscheidung für ein Haustier wird in den meisten Fällen nicht spontan getroffen. Sie machen sich lange Gedanken darüber, ob ein Haustier in Ihr Leben passt. Sie denken über die Kosten nach und die Unterbringung, wenn Sie einmal in den Urlaub fahren. Generell sind die Kosten ein wichtiger Faktor bei der Anschaffung von einem Haustier. Neben den Anschaffungskosten gibt es auch die monatlichen Kosten, die teilweise nicht zu unterschätzen sind. Sich vor der Anschaffung von einem Haustier über die Kosten zu informieren, kann später finanzielle Probleme ersparen.
Haustiere sind eine Bereicherung für den Alltag. Es gibt verschiedene Gründe, die für die Anschaffung sprechen:
  1. Gesellschaft und Unterstützung von sozialen Kontakten
    Ein Tier ist immer eine angenehme Gesellschaft und kann Ihnen dabei helfen, soziale Kontakte zu knüpfen. Gerade Hunde gelten als sehr soziale Tiere. Aber auch Katzen oder Kaninchen leisten Ihnen gerne Gesellschaft.
  2. Bewegung und Aktivität
    Gerade Haustiere, wie das Pferd oder der Hund, zwingen ihren Besitzer dazu, regelmäßig draußen aktiv zu sein. Damit haben Sie immer einen notwendigen Grund, an die frische Luft zu gehen. Das tut Ihrem Immunsystem gut, ist aber auch für das Gemüt wichtig.
  3. Beruhigende Wirkung auf den Menschen
    Allein die Anwesenheit sowie die körperliche Nähe von Tieren können auf den Menschen beruhigend wirken. Wenn Sie Ihr Haustier streicheln, dann wird ihr Blutdruck niedriger und ihr Puls sinkt. Die Ausschüttung von Adrenalin, das auch als Stresshormon bekannt ist, sinkt nachweislich.
Auch das Zusammenleben von Kindern und Tieren hat viele Vorteile. So lernen Kinder schon in jungen Jahren, Rücksicht auf andere Lebewesen zu nehmen und können auch ein Stück Verantwortung mit tragen.

Das sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland

Deutschland gilt als eines der Länder, in denen Haustiere einen ganz besonderen Stellenwert haben. Viele Menschen gehen davon aus, dass in Deutschland der Hund die Statistiken der beliebtesten Haustiere anführt. Tatsächlich ist dies jedoch nicht der Fall. Inzwischen leben mehr als 11 Millionen Katzen in den deutschen Haushalten. Knapp 7 Millionen Hunde sorgen dafür, dass der beste Freund des Menschen auf Platz 2 in der Statistik der beliebtesten Haustiere zu finden ist. Auch Kleintiere sind als tägliche Begleiter weit verbreitet. Möchten Sie sich ein Kleintier anschaffen, sind Sie in guter Gesellschaft, denn in rund 6,1 Millionen Haushalte wohnen Hamster, Kaninchen und Co. Immerhin rund 3,4 Millionen Ziervögel werden ebenfalls gehalten. Auch Aquarien sind nach wie vor sehr beliebt. Rund 2 Millionen Haushalte sind mit einem oder mehreren Aquarien ausgestattet. Sowohl Süß- als auch Salzwasseraquarien werden in Deutschland gerne ausgewählt. Das Schlusslicht bei den Haustieren bilden die Reptilien. In 0,8 Millionen Haushalten leben Echsen, Schlangen oder auch exotische Spinnen. Diese Zahlen konnte der Industrieverband für Heimtierbedarf e.V. im Jahr 2015 erheben. Katzen führen die Liste der beliebtesten Haustiere in Deutschland bereits seit einigen Jahrzehnten an. Übrigens: Nach wie vor entscheiden sich eine Vielzahl von Hundehaltern noch immer für den Golden Retriever, der als eine der beliebtesten Hunderassen gilt.
Wenn auch nicht als klassisches Haustier angesehen, so nimmt auch das Pferd einen hohen Stellenwert in Deutschland ein. Rund 1,2 Millionen Menschen nutzen regelmäßig die Möglichkeit, Reitsport zu betreiben. In Deutschland selbst leben heute mehr als 1 Million Pferde und Ponys, die nicht ausschließlich für den Turniersport, sondern auch gerne als Freizeitpferde gehalten werden.

Anschaffungskosten – hohe Preise beim Kauf

Einen wichtigen Punkt bei der Entscheidung für ein Haustier stellen natürlich auch die Kosten dar. Dies beginnt nicht erst bei den laufenden Kosten, beispielsweise für Futter oder Tierarzt. Auch die Anschaffungskosten sind nicht zu unterschätzen. Relativ gering gehalten sind diese bei Kleintieren und Fischen. Gerade Meerschweinchen, Hamster und auch Hasen sind oft für einen Preis zwischen 10 Euro und 50 Euro zu bekommen. Hier ist die Höhe des Preises natürlich davon abhängig, wo die Tiere gekauft werden. Anders sehen die Preise bei Hunden, Katzen, Pferden und auch Reptilien aus.
Möchten Sie einen Rassehund kaufen, dann können die Kosten hier durchaus in den vierstelligen Bereich gehen. Anerkannte Züchter nehmen für einen Rassehund mit einem nachweislich sehr guten Stammbaum in der Regel zwischen 800 und 1.500 Euro. In diesen Fällen erhalten Sie aber auch ein gepflegtes Tier, das entwurmt, geimpft und mit einem Chip versehen ist. Anerkannte Züchter achten zudem darauf, dass die Jungtiere lange genug bei der Mutter bleiben. Auch bei Rassekatzen sind die Anschaffungspreise teilweise hoch. Günstiger ist es, Tiere aus dem Tierheim zu holen. Tierheime und Tierschutzvereine nehmen Schutzgebühren, die bei rund 250 Euro im Durchschnitt liegen.
Denken Sie über die Anschaffung von einem Pferd nach, dann spielen hier ebenfalls einige Faktoren eine Rolle. Je nach Alter, Rasse und Zucht sind 5.000 Euro bis 10.000 Euro keine Seltenheit. Sie können aber durchaus auch Pferde zu Preisen von 500 Euro bekommen.
Häufig unterschätzt werden die Kosten für Reptilien. Denken Sie darüber nach, sich beispielsweise eine Boa Constrictor anzuschaffen, müssen Sie hier teilweise durchaus 2.000 Euro in die Hand nehmen.

Laufende Kosten – der Unterhalt für die Haustiere

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die laufenden Kosten, mit denen bei einem Vierbeiner zu rechnen ist. Der durchschnittliche mittelgroße Hund hat eine Lebenserwartung von etwa 15 Jahren. In diesen 15 Jahren kostet er zwischen 6.000 und 7.000 Euro Unterhalt. Anders sieht es da bei einem Kleintier aus. Meerschweinchen werden im Durchschnitt etwas sieben Jahre alt und kosten in dieser Zeit rund 1.300 Euro. Monatlich gesehen können bei einem Hund rund 50 Euro, bei einer Katze etwa 40 Euro und bei einem Kleintier rund 15 Euro angesetzt werden.
Oft unterschätzt werden die monatlichen Kosten für Reptilien. Hier können Sie mit ähnlichen Kosten wie bei Hund und Katze rechnen. Je nach ausgewähltem Reptil fallen etwa 20 bis 50 Euro an. Abhängig sind diese Kosten auch von dem Ort, wo Sie das Futter kaufen. Gerade Lebendfutter ist im gängigen Fachhandel oft teurer als beispielsweise online.
Besonders teuer im Unterhalt sind natürlich Pferde. Hier kommen die Größe des Tieres sowie der Bedarf von einem Unterstand zusammen. Pferde können durchaus bis zu 40 Jahre alt werden. Die monatlichen Kosten können natürlich variieren. Im Durchschnitt sollten Sie hier jedoch mit 300 bis 500 Euro rechnen. Diese Berechnung beinhaltet die Stallmiete sowie die Futterkosten für das Tier. Zusätzlich dazu braucht Ihr Pferd eine regelmäßige Hufpflege. Bei einem gesunden Pferd liegt die Hufpflege bei 25 bis 40 Euro. Rechnen Sie dazu noch Zusatzfutter sowie die Versicherung, die bei einem Pferd deutlich höher liegt als bei einem Hund. Das macht noch einmal etwa 60 Euro im Monat aus.

Steuern & Versicherung für ein Haustier

Zusätzlich zu den Futterkosten kommen bei einem Haustier auch die Steuern und die Versicherung mit hinzu. Bekannt ist vor allem die Hundesteuer, für Kleintiere, Katzen und Reptilien muss keine Steuer abgeführt werden. Die Höhe der Hundesteuer ist abhängig vom Bundesland, liegt aber im Durschnitt bei 40 bis 100 Euro pro Jahr für den ersten Hund, weitere Hunde kosten mehr Steuern.
Bei der Pferdesteuer handelt es sich um eine Aufwandsteuer, die in ihrer Höhe von den Kommunen festgelegt werden kann. Das heißt, nicht überall in Deutschland fallen Steuern auf Pferde an.
Auch Versicherungen sind bei der Haltung von Tieren notwendig. Bei Hunden und Pferden ist eine Versicherung für den Tierhalter ein Muss. Auch bei der Haltung von Katzen wird der Abschluss einer Tierversicherung empfohlen. Neben dem Schutz vor hohen Schadenersatzforderungen können Sie auch über eine Krankenversicherung für Ihr Tier nachdenken. Die Tierarztkosten für die Behandlung von Hunden, Katzen und natürlich von Pferden können schnell in den vierstelligen Bereich gehen. Hier kann es sich durchaus lohnen, auf eine solide Krankenversicherung zu setzen und so vor hohen Rechnungen geschützt zu sein. Bei der Auswahl der Krankenversicherung für Ihr Tier ist es jedoch wichtig, genau auf die Inhalte zu achten. Nicht alle Krankheiten sind bei jeder Versicherung abgedeckt.
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Titelbild: Eric Isselee
Kosten für Hunde: Oksana Kuzmina, Kosten für Katzen: Jagodka, Kosten für Pferde: Olga_i, Kosten für Reptilien: Kuttelvaserova Stuchelova, Kosten für Kleintiere: otsphoto, Kosten für Fische: Mirko Rosenau
Anschaffungskosten: artpixelgraphy Studio, Tierarztkosten: Roger costa morera, Futterkosten: maradon 333, Ausstattungskosten: Andrew Burgess, Kosten für Versicherungen: Nelosa, Steuern: Makushin Alexey, Kosten für (Urlaubs-)betreuung: Fly_dragonfly