Zinssenkung erwartet;Deutsche Bank

Beitrag: 1
Zugriffe: 190 / Heute: 1
jack303:

Zinssenkung erwartet;Deutsche Bank

 
06.11.02 08:24


In dieser Woche erwarten die Experten der Deutschen Bank Zinssenkungen von 25 Bp. von der Fed und der Bank von England.

Die zuletzt sehr schwachen Konjunkturdaten sollten nach Beurteilung der Marktbeobachter der Deutschen Bank die Fed zum Handeln bewegen. Die Sorge um die Schwäche der Weltkonjunktur, die die Binnenkonjunktur nicht unbeeindruckt lassen dürfe, werde nach Meinung der Experten auch die Bank von England zu einer Zinssenkung bewegen. Auch bei der EZB gebe es Signale für eine Zinssenkung. Aber der Zeitpunkt einer möglichen Zinssenkung erscheine unklar. Zum einen belaste noch das Thema der Interpretation des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Bisher hätten die EU-Finanzminister auf die Presseerklärung der EZB zu diesem Thema nicht offiziell reagiert. Diese Woche hätten sie allerdings Gelegenheit hierzu. Am Dienstag finde ein reguläres Ecofin-Treffen statt. Da allerdings bereits am Donnerstag die EZB-Ratssitzung stattfinde, könne eine entsprechende Antwort für die EZB-Sitzung zu spät kommen. Zum anderen scheine der EZB-Rat noch nicht vollständig davon überzeugt zu sein, dass die Preisstabilität mittelfristig gewährleistet sei. Zuletzt hätten insbesondere die EZB Ratsmitglieder Wellink und Padoa-Schioppa Bedenken angemeldet.

Schwache Konjunkturdaten und die Aussicht auf eine fallende Kerninflationsrate dürfe die EZB veranlassen, in den nächsten drei Monaten die Leitzinsen um 50 Bp. zu senken. Die Experten der Deutschen Bank gehen deshalb davon aus, dass EZB-Präsident Duisenberg die Linie, die er bereits auf der letzten Pressekonferenz verfolgt habe, auch in dieser Woche beibehalten werde. Er werde sehr deutlich auf die konjunkturellen Risiken hinweisen, die Preisrisiken als ausgewogen beurteilen und damit dem Markt weiter das Signal vermitteln, dass die EZB von ihrem neutralen Kurs abgerückt sei.

Im Euroraum dürfe die Bekanntgabe der deutschen Auftragseingänge (Sep) am Mittwoch die wichtigste Veröffentlichung sein. Dieser Zahl komme deshalb besondere Bedeutung zu, weil der deutsche Maschinen- und Anlagebau (VDMA) im September einen überraschend starken Zuwachs gemeldet hätte. Die VDMA-Angaben seien aber in aller Regel sehr volatil und böten deshalb keine gute Grundlage für eine Schätzung der deutschen Auftragseingänge. Zudem fielen die Signale aus anderen Wirtschaftsbereichen eher umgekehrt aus. Daher erwarten die Experten nur ein kleines Plus bei den Auftragseingängen gg. Vm. In den USA dürfe ein Rückgang der Auftragseingänge (Sept) von 3,0% gg. Vm. die aktuelle Schwäche der US-Konjunktur untermauern. Die Notenbanksitzungen der Fed, der Bank von England und der EZB aber dürften die anstehenden Konjunkturveröffentlichungen in ihrer Bedeutung in den Schatten stellen.

Wie werden die Märkte auf die Notenbanksitzungen reagieren? ‘Buy the rumour, sell the fact‘ wäre eine Möglichkeit. Dagegen spreche, dass die Deutschen Bank–Experten bei der Fed und der Bank von England noch jeweils einen Zinsschritt sehen. Außerdem sollten die Konjunkturdaten weiterhin auf eine anhaltende Wachstumsschwäche schließen lassen. Deshalb könnten die Anleihekurse nach deren Meinung in dieser Woche zulegen.

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--