16 Uhr. Los gehts. Rosen spricht NICHT, stattdessen irgendeine Anwältin für die Debtors. Sie stellt die Motion vor.
Die Rücknahme der standing order sei in der Mediation vereinbart worden. Dabei gelte es zu beachten, dass es einige Appeals zu der standing order gäbe. Die Anwältin sagt, welche Schritte daher zu unternehmen seien. Sie stellt klar, dass die Rücknahme nur dann Wirkung erlangen soll, wenn der Plan confirmed wird.
Die Anwältin spricht über die bekannten Vorteile, die der Kompromiss-POR hätte. Sie argumentiert, dass bei Settlements der dortige Standard anzuwenden sei, und deshalb das Gericht ihre Opinion zurücknehmen könnte.
Die Anwältin geht kurz auf die Objections (TPS und zwei pro se) ein. Sie weist die Argumente der TPS zurück.
Die Anwältin sagt, dass alle offiziellen Vertretungen die Rücknahme der standing order unterstützen. Auch die Appellees wären damit einverstanden.
Sie ist fertig. Nun Sargent fürs EC.
Sargent sagt dass sie es so verstanden hätten, dass diese Motion eine nicht verhandelbare Bedingung der anderen Parteien in der Mediation gewesen sei. Daher erheben sie keinen Einspruch.
Nun Johnson für das creditors committee. Er ersucht Walrath ihre Entscheidungsgewalt dazu zu verwenden um der Motion stattzugeben und die motion zu genehmigen. Er warnt dass es, wenn die Motion nicht genehmigt würde, zu einer gewaltigen Verzögerung kommen würde.
Johnson stellt ebenfalls klar, dass mit heute noch nichts entschieden sei, sondern es noch auf die confirmation Entscheidung ankäme.
Nun eine Anwältin von Appaloosa, die für ganz AAOC spricht. Sie unterstützen die Motion. Auch sie sagt, dass die heutige Sache nur prozedualer Natur sei, und die eigentliche Entscheidung zur Aufgabe der standing order mit der confirmation des Plans zusammen fallen würde. In diesem Sinne seien auch die Argumente der TPS in ihrer Objection zu sehen, das sei alles verfrüht.
Eine Rücknahme einer Entscheidung aufgrund eines Settlements sei jedenfalls zulässig, meint die Anwältin.
Nachdem sie diese Ansicht noch ausführlich begründet hat weist sie noch mal darauf hin, dass alle offiziellen Interessenvertreter diese Motion unterstützen. Im öffentlichen Interesse läge das auch, denn dieses liege vor allem darin, dass der Fall endlich abgeschlossen würde. Viel würde dadurch gespart werden, etc. etc.
Sie ist fertig. Nun Kaplan für die TPS Group...
Kaplan sagt, dass das öffentliche Interesse bei dieser Sache entscheidend sei. Die Interessen von einzelnen Parteien spiele demgegenüber keine Rolle. Kaplan folgt, dass aus einer Einigung von mehreren einzelnen Parteien keine Aufgabe einer Gerichtsopinion folgen könnte. Dadurch würde das Rechtssystem gestört. Das sei nunmal die Regel, und die würde auch heute noch angewandt. Die Parteien hätten kein Eigentumsrecht über die Entscheidungen des Gerichts.
Kaplan zählt diverse Entscheidungen auf, wo gegen eine Aufgabe entschieden wurde, und die seiner Meinung nach anwendbar sind.
Kaplan schildert, wie groß das öffentliche Interesse bei Insidertradingfällen sei. Jeder im Raum würde verstehen, wie wichtig die Entscheidung gewesen sei, die nun aufgehoben werden solle. Er liest aus den Kommentaren vor, die es zu Walraths Entscheidung gegeben hat. Diese Kommentare heben hervor, wie wichtig diese Entscheidung war.
Die Rücknahme einer Motion sei eine außerordentliche Maßnahme, die an strikte Bedingungen gebunden sei, meint Kaplan. Kaplan sagt, dass obwohl die Motion von den debtors kommt, AAOC die Bürde des Nachweises tragen müssen, dass diese außerordentliche Maßnahme gerechtfertigt seien, denn sie seien die "verlierende Partei". Wenn das Gericht jetzt die standing order zurücknehmen würde, hätten sie aber "gewonnen".
Kaplan sagt nochmals dass es hier nicht um die Interessen seiner Partei gehe, sondern um das öffentliche Interesse.
Kaplan sagt, dass nur weil man diese Aufgabe in das Settlement reingeschrieben hätte, noch lange nicht das Gericht verpflichtet sei es auch zu machen. Ausserdem käme dadurch ohnehin kein Geld rein. Das EC hätte irgendwann gesagt, dass die insider claims bis zu 2 Milliarden wert sein könnten.
Die debtors würden viel riskieren, indem sie dieser Bedingung des Settlements zugestimmt hätten. Sie würden dadurch sogar das GSA aufs Spiel setzen. Kaplan sagt dass dieser Fall schon sehr alt sei und alle froh wären wenn er endlich fertig wäre (er lacht dabei). Aber das Argument einer weiteren Verzögerung könne bei dieser Entscheidung trotzdem keine Rolle spielen.
Kaplan bringt nun seine Fallsammlung aus der folgen soll, dass die Aufgabe überhaupt nicht in Frage käme.
Er diskutiert auch die Fälle der debtors, und führt aus warum sie nicht anwendbar seien. Er redet u.a. von einem Fall wo jemand eine Gehirnverletzung erlitten hätte und es danach ein Settlement gab...das ganze zieht sich etwas.
Kaplan sagt, dass die debtors, anstatt Walrath diese Motion vorzulegen, lieber zu Judge Sleet hätten gehen sollen und ihn fragen sollten, den Fall an Walrath zurückzugeben. Walrath unterbricht ihn kurz. Kaplan gibt zu, dass es solche Fälle schon gegeben hätte.
Kaplan sagt, dass allein das viele Geld, um dass es hier gehe, nicht genug sei um die außerordentlichen Umstände, die an eine solche Aufgabe gebunden seien, darzustellen. Es handle sich vielmehr um eine generelle Attacke auf Walraths Urteil, mit der AAOC einfach zur Tagesordnung übergehen könne.
Er ist fertig. Nun wieder eine Anwältin (glaube die von den debtors).
Sie weist das Argument, man hätte zu Sleet gehen müssen, zurück. Sie wiederholt, dass das öffentliche Interesse im Gegensatz zu Kaplans Ausführungen in einer schnellen Erledigung des Falles läge. Eine Verzögerung von 3 Jahren wäre sonst möglich.
Sie ist fertig. Nun pro se Objector Matache übers Telefon. Er redet herum und Walrath fordert ihn auf zur Sache zu kommen. Matache verweist darauf, dass die debtors noch im Oktober einen POR im draft vorgelegt hätten, und gesagt hätten, dass man mit confirmation unabhängig von der standing order weitermachen könne. Damals sei es also sehr wohl gegangen. Walrath hätte damals auch gesagt dass man das vielleicht machen könne.
Matache verweist auf die gewaltigen Verluste der PIERS. Viele der PIERS würden von AAOC gehalten. Der Rest sei von ihnen "mitgezogen worden".
Er redet umständlich herum, aber die Quintessenz seiner Ansprache ist, dass durch eine Aufgabe der Opinion niemand mehr die Insidersachen verfolgen könne, nicht nur das EC, das freiwillig darauf verzichtet hat, nicht.
Matache sagt dass Walraths Opinion "Fairness" in diesen Prozess gebracht hätte und Walrath stolz darauf sein solle. Man könne jetzt nicht so tun als sei das nie geschehen. Nur wenn Walrath nun überzeugt sei, dass ihre Opinion falsch gewesen sei, könne sie nun dieser Motion zustimmen.
Matache zitiert aus einem Artikel aus CNNMoney, in dem es heißt dass Insidertrading omnipräsent sei, und man ein level playing field brauche.
AAOC würde versuchen Geld zu machen, und das sei auch okay so, aber nicht auf Kosten anderer.
Nun ein Anwalt der auf Matache antwortet, ich glaube der vom creditors committee.
Der Anwalt wiederholt ein weiteres Mal, dass eine endgültige Entscheidung ohnedies erst im confirmation hearing fallen würde.
Er nimmt auch noch zu den TPS Stellung und vermerkt süffisant, dass Sleet unlängst alle ihre Motions zurückgewiesen hat.
Walrath sagt dass sie Sleets Entscheidung nicht kenne.
Sie macht ihr Ruling.
Walrath stellt fest, warum wir heute hier seien. Diese Vorgangsweise wäre bei Ordern die auf Appeal seien, notwendig. Walrath sagt zu Matache, dass eine Aufgabe der Order nicht bedeuten würde, dass das Gericht seine Meinung geändert hätte. Das Gericht würde nur die Parteien anweisen diese Sache zu setteln. Die entsprechenden Regeln seien anzuwenden; Walrath führt aus warum eine bestimmte supreme court Entscheidung hier nicht anwendbar sei. Sie sei sich nicht sicher, dass es "ausserordentlicher Umstände" bedürfe. Walrath stellt klar, dass sie heute nur feststellen soll, dass sie "überlege", ihre Order zurückzunehmen. Da sei ein niedrigerer Standard anzuwenden. Insofern sei sie dazu bereit. Ihr Ruling hätte sich nie auf die Merits der EC Vorwürfe bezogen. Ihr Ruling hätte sich nur darauf bezogen, dass es einen "colorable claim" gäbe. Sie würde aber bemerken, dass ihr Ruling Vorbildwirkung für andere Fälle haben könne. Aber die Rücknahme würde ja nicht bedeuten, dass ihre Gedanken bei der Verfassung der Opinion ungültig seien. Es würde nur ein Hindernis zum Settlement beseitigt. Alles weitere müsse man bei der confirmation berücksichtigen. Dabei sei es wahr, dass ihre Entscheidung andere Fälle beeinflussen könne, aber ihrer Entscheidung würden wichtige Elemente fehlen.
Walrath verweist nochmals darauf, dass die endgültige Entscheidung bei confirmation fallen würde. Daher sei eine Order, nach der sie eine Aufgabe zumindest erwägen würde, vertretbar. Die Order ist angenommen.
Die Anwältin der debtors gibt Walrath die order form.
17:07 Uhr. ENDE.