”Schnabel sollte den Schnabel halten...Trotz Einlagenzins von 2 Prozent klettert der Marktzins aktuell weiter. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Schnabel nicht mal selbst an Zinserhöhungen durch die EZB glaubt.
Das Gedächtnis der Menschen ist immer so kurz.
Jetzt lass die Anleihezinsen noch um 3 bis 5 Zehntel steigen, maximal. Dann werden wir ganz schnell sehen, wie Druck aus Frankreich, Italien, Spanien, etc. die EZB dazu bewegen wird ihr Anleihekaufprogramm wieder aufzunehmen.
Man muss eines verstehen: Bei unserem Geldsystem, also bei dem Zentralbankgeld durch die Zentralbank und Giralgeld durch die Geschäftsbanken geschöpft wird, geht es nicht anders, als dass entweder (zu Beginn) etwa alle 60 Jahre bzw. später alle 10 bis 20 Jahre (in unserem fortgeschrittenen Stadium) die Zentralbank Geld druckt in dem sie Anleihen kauft. Das Problem ist, dass eben das Geld per Kredit gedruckt wird, nicht aber die Summe der anfallenden Zinsverbindlichkeiten der Kreditnehmer. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, welches im Laufe der Jahre immer größer wird bzw. der Geldmarkt austrocknet, wenn die Zentralbank nicht massiv Liquidität in Form von Anleihekäufen bereitstellt. Je höher der Zins, desto kürzer die Periode.
Noch lebt der Geldmarkt von den ganzen Coronahilfen, Wiederaufbaupaket der EU, etc. Allerdings wird das Geld in den Staaten schon knapper. In einigen Jahren spätestens druckt die EZB wieder Geld in noch nie dagewesener Dimension.
Wetten ?
Geld drucken oder Staatspleite. So simpel. Ich wette auf das Erstere.
Die Fed hat zum 01.12. das Abschmelzen ihrer Bilanz gestoppt (= Verkauf von zuvor am Markt aufgekauften Anleihen) und kauft bereits wieder Anleihen am Markt auf.
Ferner: Sobald Trump die Fed kontrolliert, also ab Mai, ist die Preisbildung des Marktzinses mittels An- und Verkäufen von Anleihen durch die Marktakteure nahezu obsolet. Niemand hat mehr Geld als die Fed um Anleihen zu kaufen und wenn die Fed möchte, hängt sie an jede unvorstellbar große Bilanzsumme noch ne Null und noch ne Null und noch ne Null dran. Insoweit wird der "Markt" Donald Trump eben nicht disziplinieren.
Die USA können das letztendlich auch durchsetzen, weil sie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft letztlich dazu bereit sind jedes "Regime", welches sich dem Handel in Dollar zu hartnäckig verweigert zu stürzen.
Thats it. Wenn man diese Umstände kennt, versteht man den Geldmarkt mehr als die meisten anderen Teilnehmer. Alles andere drumherum ist nur Folklore.