"ich würde eben auch gerne mal mehr Glück beim Day-Trayding haben und die Kurse nicht immer nur ins blaue hinein setzen. Vor kurzem habe ich mich bei UBS-Keyinvest angemeldet. Da werden dann die gelaufenen Chartsignale angezeigt."
Gute und beliebte Werkzeuge sind TradingView und WebullTrade. Die Trendlinien, Widerstände und Formationen zeichnet man sich selbst ein. Das ist mit etwas Übung nicht schwer. Als zur Aktie Belesener trifft man so die besseren Entscheidungen. Dabei ist z.B. auch die Stochastik auf Tagesbasis ein Indikator, den man einbeziehen kann. Ist sie hoch (>60%) ist das prinzipiell bullish. Wenn eine Aktie läuft und die Stochastik ist fortlaufend über 60% kann man als Trader die Welle weiter reiten, fällt die Stochastik kann es bald auch mit dem Kurs abwärts gehen.
Beispiel Tesla: Die Aktie war im August und September 4x am Widerstandsband 310-314USD abgeprallt. Das ist im Chart unübersehbar.
Genau diese Zone hatte die Telsa-Aktie zur Powell Rede vergangenen Mittwoch wieder erreicht. Das ist dann einfach zu traden. Mit der scharfen Rede und 75% Basispunkten Zinsanhebung konnte es an diesem Punkt nur abwärts gehen. Das beschränkte sich nicht auf Tesla. Auch Apple, Amazon, Alphabet gingen runter. War irgendwie nicht anders möglich. Während der Rede hatte ich short Zertifikate mit Hebel zu allen vier Werten gekauft. Tesla und Apple dann am nächsten Tag (<24h Haltezeit) bei jeweils +25% wieder verkauft. Dies noch im Downtrend. Es wäre noch viel mehr möglich gewesen. Nur muss man dann dauernd dabei bleiben und es kann auch ein Bounce back kommen. Habe mir angewöhnt, signifikante Gewinne auch zu realisieren.
Bei Apple und Alphabet ging es nicht ganz so rasant mit dem Kursverfall. An den psychologischen wichtigen Marken 150USD bzw.
100USD halten sie sich bei niedriger Stochastik derzeit. Ich habe die Zertifikate nicht verkauft. Montag entscheide ich, ob sich länger halten lohnt oder ob ich sie auch verkaufe.
Ein beliebter Trick, der meist funktioniert: am Tag von Zinsentscheidungen ist Angst im Markt und die Kurse fallen in der Regel. Eine Stunde vor der Verkündigung der Zinsentscheide keimt Hoffnung und die Kurse ziehen wieder an (ganz typisch). Das wissen viele und es wird unter erfahrenen Tradern darüber geredet. So hatte ich 60min vor der Powell Rede Amazon Long Zertifikate gekauft, um sie zu Beginn der Ansprache wieder zu verkaufen. Per Hebel kann man auf diese Weise innerhalb von einer etwa 1h um die 5% Gewinn realisieren. Bei der Verkündigung hat man ohne aktiven Trade den Kopf frei und kann sich zwischen Long oder Short Strategie entscheiden oder auch außen vor bleiben. Je nachdem, wie der Markt reagiert und wohin die Kurse ausschlagen. Das Risiko begrenzt man über die Höhe des Einsatz und über den Hebel. Ich war der Sache ziemlich sicher und hatte etwas mehr als sonst angelegt.