Bericht zur HV 2018
Teil 2 (Fragen und Antworten)
Zu den Fragen:
Unsere Hauptthemen bzw. Forderungen waren die „Einsetzung eines Market Maker“ und die „Hebung der stillen Reserven“. Es gab aber auch noch eine Reihe weiterer Fragen.
Market Maker:
Nachdem mir persönlich die Einsetzung eines Market Maker sehr wichtig erscheint, drängte ich mit Vehemenz darauf, dass zumindest eine Diskussion im Rahmen der HV entsteht. Es wurde jedoch schnell klar, dass insgeheim eine breite Skepsis sowohl beim Vorstand als auch beim AR vorhanden war. Man hatte schon einmal einen Market Maker eingesetzt und offenbar schlechte Erfahrungen gemacht.
Der Vorstand brachte vor, dass man den Aktionären vorerst einmal schon mit der Dividende entgegengekommen sei und die Aktionäre dies auch als Zeichen werten können, dass man sich dem Kapitalmarkt gegenüber weiterhin verbunden sieht.
Weitere Schritte zur Stärkung der Kapitalmarktpräsenz würden folgen.
Die Einsetzung eines Market Maker würde geprüft werden.
Ich nehme hierzu zur Kenntnis, dass sich meine Vorstellungen was das Tempo der Hinführung zu einem stärkeren Kapitalmarktauftritt betrifft, mit denen des Vorstandes, nicht decken.
Ich denke, dass hier einfach zu viel Zeit vertan wird. Die Wirtschaft und die Börse sind keine Einbahnstraße.
Für mich würde es auf Unverständnis stoßen, wenn man unseren Vorschlag einen Market Maker für ein Jahr auf Probe einzusetzen, nicht annimmt.
Hebung der stillen Reserven:
Wir haben uns nochmals eingehend mit dem Thema beschäftigt bzw. kam es nochmals zu Gesprächen auf der HV.
Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass das Bild potentieller Aktionäre auf die Aktie ein völlig anderes wäre, wenn die stillen Reserven aufgedeckt würden und damit das Konzerneigenkapital wesentlich ansteigen würde.
Wir sehen aber auch, dass die Umstellung der Bewertungsmethode höhere laufende Kosten (jährliches Gutachten), eine höhere Steuerlast (Aufwertungsgewinne sind auch zu versteuern) und höhere jährliche Abschreibungen, nach sich ziehen würde, was sich wieder auf den Gewinn auswirkt.
Aufgrund der letztgenannten Umstände kann man die Unternehmensführung auch verstehen, dass sie eine Aufwertung nicht in Kauf nehmen will.
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es hier unterschiedliche Interessenslagen gibt.
Hohe Gehaltsabschlüsse in Ungarn und deren Auswirkungen:
Im GB stand, dass es in Ungarn zu überdurchschnittlich hohen Gehaltsabschlüssen kam. Auf unsere Nachfrage hin, erklärte Herr Einfalt, dass das Lohnniveau in Ungarn allgemein stark gestiegen sei und es herausfordernd sei die Mitarbeiter zu binden. Diese angeführten überdurchschnittlich hohen Gehaltsabschlüsse seien jedoch bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr voll wirksam gewesen.
Nicht erfolgte Meldung des Aktienkaufes des AR Dr. Glaunach
Herr Glaunach sagte hierzu, dass das Unterlassen der Meldung über den Aktienkauf im Verantwortungsbereich seiner Banken liege. Es sei keine Strafe verhängt worden, daher stelle sich die Frage auch nicht, wer die Strafe bezahlt.
Meiner Ansicht besteht hier seitens des AR Glaunach ein weitreichendes Unverständnis über die Bedeutung und natürlich auch die Verpflichtung zu derartigen Meldungen. Gerade bei einem derart kleinen Wert können derlei Meldungen kursbeeinflussend sein.
3 Mio Investitionsförderung:
2,5 Mio des sich insgesamt auf 3 Mio belaufenden Förderbetrages wurden bereits angezahlt.
Mit der Inanspruchnahme dieser Förderung ist die Verpflichtung für Neuinvestitionen verbunden. Konkret plant die SW hier eine neue Produktionslinie in einem ungarischen Werk.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien:
Von uns kam die Frage nach der Lage, der Größe und der Widmung dieser Grundstücke:
Hierzu gab es eine umfassende Antwort des Vorstandes.
Ich will mir jetzt eine vollständige Auflistung dieser Grundstücke ersparen.
Interessant sind jedoch zwei Details dabei:
1. In Rumänien gibt es ein 20 ha großes Grundstück, welches aktuell von Ackerland in Industriegrund umgewidmet wird. Hier könnte damit ein schöner Aufwertungsgewinn winken.
2. In Ungarn gibt es ein 50 ha großes Grundstück, welches etwa zu 2/3 aus einer Wasserfläche besteht. Nachdem dieses Grundstück in unmittelbarer Nähe einer 160.000 Einwohner-Stadt liegt, ist hier die Errichtung einer Freizeitanlage angedacht. Nicht von der SW aber vom möglichen Käufer dieses Grundstückes. Man darf hier gespannt sein, ob es hier zu einer Aufwertung im Rahmen dieses Verkaufes kommt.
Der Wert all dieser Grundstücke wird ja laut Gutachten mit etwa 6 Mio Euro beziffert.
Teilverkauf der Liegenschaft in Lienz:
Durch den Teilverkauf des Grundstückes in Lienz bzw. der vorhergehenden "Optimierung" (Wortlaut in der Meldung) des Werkes kam es bereits im GJ 2017 zu einem Umsatzverlust idH von 0 – 1 Mio Euro. Wenig nachgefragte Produkte wurden hier aus dem Sortiment genommen. 2018 sind hier also keine weiteren Effekte zu erwarten.
Hier stellte der Vorstand einen Aufwertungsgewinn idH eines höheren sechsstelligen Betrages in Aussicht. Der Verkaufspreis sollte daher um die 1 Mio Euro liegen. Genaueres wird man möglicherweise im Rahmen des HJ-Berichtes, sicher aber im GB 2018 erfahren.
Verdeutlicht wird durch diese Aufwertung, dass es umfassende stille Reserven im Unternehmen gibt.
Werk Cristesti:
Dieses neu errichtete Werk umfasst eine Grundfläche von 10 ha, wobei 3 ha verbaut sind.
Im Sommer dieses Jahres soll man hier mit ersten Umsätzen rechnen können.
Auswirkungen des Stahlpreises auf die Preisgestaltung bzw. Margen.
Mir war nicht klar, inwieweit die höheren Stahlpreise eine gewisse Gefahr für die Margen darstellen. 2008 gab es da Probleme.
Herr Einfalt bestätigte nochmals, dass SW Tagespreise bezahlen würde.
Laut Herrn Einfalt lag der Unterschied zu 2008 darin, dass man für Projekte die im Jahr 2008 durchgeführt wurden, den Stahl erst nach und nach zu den Tagespreisen beschaffte. Preissteigerungen musste die SW daher selbst schlucken.
Heute wird ein Projekt ausverhandelt und der gesamte Stahl dafür angeschafft. Das Risiko für steigende Stahlpreise (aber auch die Chance für sinkende) entfällt damit.