Süddeutscher Aktienclub: Marktprognose für Montag!

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Süddeutscher Aktienclub: Marktprognose für Montag!

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22.02.09 22:16
Marktprognose und Handelsstrategie für Montag, den 23.02.2009!

   
Dax / Dow / Nasdaq
Lassen die USA Auslandsfirmen gegen die Wand fahren, um Überleben der eigenen maroden Industrie zu verlängern? Gehen deshalb diese Woche bei Opel die Lichter aus? Das letzte Foul, made in USA: Eigene Firmen retten, indem man ausländische Tochterfirmen in die Insolvenz drängt. Der amerikanische Finanzminister Hank Paulson hat letztes Jahr die Bank Lehman Brothers in die Insolvenz geschickt. Er wollte damit demonstrieren was passiert, wenn eine große Investmentbank Pleite geht. Ausserdem sollten weltweit die Regierungen dazu bewegt werden, möglichst viele Banken durch Staatsgarantien und Finanzspritzen am Leben zu erhalten.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Grund, ausgerechnet Lehman zu opfern: Die Bank war vornehmlich im Ausland engagiert; der Nachteil für die US-Amerikaner ist damit verhältnismäßig klein ausgefallen! Eine ganz ähnliche Situation steht nun wieder zur Debatte: Täglich wird darüber entschieden ob und wie der US-Autokonzern General Motors (GM) gerettet werden kann. Auch hier ziehen wieder die US-Politiker die Fäden.

Im Visier ist natürlicht nicht der Stammkonzern in Detroit, sondern die Töchterfirmen im europäischen Ausland. So wurde Saab bereits in die Insolvenz gedrängt. Opel steht ebenfalls auf der Kippe. Dass man die deutsche Traditionsmarke fallenläßt, ist aus Sicht der Amerikaner eine bereits ausgemachte Sache. Der Mutterkonzern GM hätte dadurch die Möglichkeit, sich gesund zu schrumpfen, die deutsche Forschungsabteilung in die USA zu holen, und in Deutschland eine Ruine zurückzulassen. Die Kosten trüge hierfür wieder der deutsche Steuerzahler: Wahlweise sind zwei Szenarien vorstellbar:

1. Da sich kein Käufer oder Investor findet, könnte die Bundesregierung die Opelfabriken mit einer Milliardeninvestition kaufen. Das Problem ist hierbei, dass beispielsweise die Blechteile von einer GM-Fabrik in Südamerika geliefert werden. Ohne GM als globale Zentrale ist Opel nicht produktionsfähig.

2. Die einzige plausible Lösung scheint im Moment eine geordnete Insolvenz. Auch hier zahlt der Steuerzahler die Zeche: denn ein Aus für Opel bedeutet auch ein Aus für unzählige Zulieferer; was blitzartig hunderttausende Arbeitslose zur Folge hätte. Mit entsprechenden Kosten und - auf lange sich - sozialen Missständen.

Die Amerikanier stört es indes nicht: Wenn die europäischen Automobilwerke verschwinden, ist es der US-Regierung einmal mehr gelungen, die Folgen (sprich:Kosten) eines wirtschaftspolitischen Versagens ins das Ausland zu verschieben.


Kursbewegende Ereignisse und Nachrichten
09:10 EU Rede EZB-Präsident Trichet
14:30 - US Chicago Fed National Activity Index Januar


Daytrading

Zu Wochenbeginn eine übergeordnete, charttechnische Einschätzung des DAX und DOW Jones:

Letzte Woche noch (immer) bei 4413 Punkten und damit noch klar im Kampf mit den so wichtigen, Ihnen aus diversen Wochenanalysen so gut bekannten Maximalkorrektur- Retracements von 4460/4466 Punkten, steht der DAX nun offenbar vor dem „großen Durchbruch“. Das Letzteres nur negativ gemeint sein kann, dürfte jedem Betrachter klar sein. Ein Durchbruch durch die seit Oktober 2008 noch wacker verteidigten Tiefstkurse von 4014- 4034 und 4067 Zählern kann schlichtweg und in aller Eindeutigkeit nur als Fortsetzung dessen gewertet werden, was seinen Anfang vor wenig mehr als einem Jahr bei 8150 nahm und letztlich den Namen „Baisse“ trägt. Ganz so weit ist es indes noch nicht, „Halten am (letzten) Support“ und auch „Fehlausbruch bzw. Rückeroberung“ sind immer noch mögliche Alternativen. Wetten sollte man darauf ohne klare Indizien allerdings nicht, die graue Horizontale bei 3764 Punkten wäre technisch im Falle des Durchbruchs vermutlich nur eines der nächsttieferen Ziele. Die nächste Woche dürfte eine weichenstellende Entscheidung bringen …

Dow Jones: auch hier kann einem der Chart nur das Fürchten lehren: 6,2 % verliert der Dow Jones IA im Wochenvergleich und schliesst mit einer bearish zu interpretierenden Wochenkerze bei 7365 Punkten und damit bereits unter einer als wichtiger Support erachteten Marke bei 7449 Zählern. Zwischen dieser 7449 und letztlich dem Tief des Jahres 2002 bei 7197 liegen die letzten Hoffnungen der Bullen auf Gegenwehr bzw. Wiederauferstehung / Rückeroberung nach Fehlausbruch. Nachhaltig unter 7197 würde auch hier etwas fortgesetzt, was bei 14198 Punkten im Oktober 2007 begann und bisher fast zu einer Kurshalbierung führte. Zu fantasielos sollte man unter 7197 auch nicht mit der Kraft der Verkäufer umgehen: Die 138%-Extension der Abwärtswelle 14198 – 7197 läge beispielsweise erst bei 4523 Punkten ! Unter 7197 würde sich der Dow also sowohl zeitlich wie auch räumlich noch einiges Abwärtspotenzial erarbeiten.

Tradingmöglichkeiten:

Unter 4000 würden zumindest bis zu deren Rückeroberung vermutlich vielerlei Lichter am Aktienmarkt förmlich ausgehen. Knapp unterhalb dieses Niveaus dürften so einige Stop-Limite langfristig agierender Institutioneller liegen. Somit sind Short-Positionen mit Stopp-Loss knapp oberhalb der Marke 4.067 sinnvoll!

Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short DR2EQX Dresdner Bank 9,90 9,60 9,25
     

Depotcheck
SAP bewegt sich - endlich - in die gewünschte Richtung. Weiterhin sind Long-Positionen tabu, leider wurden eínige Short-Limite nicht ausgelöst. Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
     
     


Devisen
Aus der Perspektive des Wochencharts und befindet sich der Euro trotz der temporären Erholung zum Wochenschluss in einem definierten Abwärtstrend. Ich gehe von einem tendenziell weiter fallenden Euro aus. Das nächste Kursziel sehen wir im Bereich von 1,2350. Die Abwärtsbewegung wäre unterbrochen, wenn der Euro-Future das Vorwochenhoch bei 1,2891 überschreitet
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short CB72CQ Commerzbank 2,59 2,40 2,08
     

Sonstiges

Interessante Doppelstrategie!

Die Aktien von Fresenius und der Tochter Fresenius Medical Care haben sich in den vergangenen Monaten besser geschlagen als der breite Markt. Die Papiere der Fresenius SE verloren auf Sicht von zwölf Monaten 29 Prozent, während der CDax knapp 43 Prozent nachgab. Die Aktien von Fresenius Medical Care konnten ihr Kursniveau im gleichen Zeitraum sogar halten. Das heißt, sie schnitten um knapp 42 Prozentpunkte besser ab als der Index. Beides dürfte angesichts der fundamentalen Entwicklung der beiden Unternehmenseinheiten kaum überraschen. Der Gesundheitskonzern Fresenius befindet sich ungeachtet aller wirtschaftlichen Wirren auf Wachstumskurs.

Bestmarken bei Umsatz und Gewinn

Im Geschäftsjahr 2008 konnte das Unternehmen Bestmarken bei Umsatz und Gewinn erreichen. Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Unternehmensangaben währungsbereinigt um 13 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg währungsbereinigt um elf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, der bereinigte Konzern-Jahresüberschuss um 13 Prozent auf 450 Millionen Euro. Die bereinigten Ergebniszahlen zeigen die operative Entwicklung des Konzerns. Inklusive der Sondereinflüsse würden der Ebit 1,48 Milliarden Euro und der Jahresüberschuss 270 Millionen Euro betragen. Bei den Sondereinflüssen handelt es sich im Wesentlichen um die Abschreibung erworbener Entwicklungsaktivitäten aus der Akquisition von APP Pharmaceuticals. Aufgrund der ausgezeichneten Geschäftsentwicklung soll die Dividende um sechs Prozent auf 0,70 Euro je Stammaktie und 0,71 Euro je Vorzugsaktie steigen.

Alle vier Fresenius-Unternehmensbereiche trugen zum Umsatz- und Ergebniswachstum bei. Der im Dax 30 vertretene Dialyse-Weltmarktführer Fresenius Medical Care, an dem die Fresenius SE mit etwas mehr als 36 Prozent der Anteile beteiligt ist, erzielte ein Umsatzplus von neun Prozent auf 10,6 Milliarden amerikanische Dollar, der Jahresüberschuss erhöhte sich um 14 Prozent auf 818 Millionen amerikanische Dollar. Fresenius Kabi, spezialisiert auf Infusionstherapien, intravenös zu verabreichende Arzneimittel, klinische Ernährung, medizintechnische Produkte und Transfusionstechnologie, steigerte den Umsatz um 23 Prozent und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 33 Prozent. Ein Teil davon war allerdings auf die Akquisition von APP Pharmaceuticals im Sommer 2008 zurückzuführen. Der Krankenhaus-Betreiber Fresenius Helios setzte mit einem Umsatzanstieg von 15 Prozent und einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von 13 Prozent ebenfalls das Wachstum der vergangenen Jahre fort und baute seine Position im deutschen Krankenhausmarkt mit der Übernahme von sechs Kliniken aus. Fresenius Vamed, tätig im Bereich der Planung, Errichtung und dem Betrieb von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, erzielte einen Umsatzzuwachs von 28 Prozent. Der Auftragseingang kletterte auf ein Allzeithoch. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte Fresenius Vamed um 15 Prozent zulegen.

Weiteres Wachstum zu erwarten

Auch im laufenden Jahr will Fresenius weiter wachsen. Das Management des Unternehmens erwartet einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes um mehr als zehn Prozent und des Jahresüberschusses vor Sondereinflüssen um rund zehn Prozent. Alle Unternehmensbereiche sollen erneut zum Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen. Mit Kurs-Gewinnverhältnissen von 14 und 11 beziehungsweise 12 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr sind die Aktien der Fresenius SE und von Fresenius Medical Care (FMC) fair bewertet. Allerdings ist die Fresenius SE stärker verschuldet als FMC, während die Aktie volatiler ist. In diesem Sinne dürften die FMC-Papiere in einem volatilen Umfeld stärkere Reize auf Anleger ausüben. Sollten sie sich an den Unternehmen beteiligen, dürften sie zu Absicherungsstrategien neigen. Denn gerade bei FMC ist das Geschäft stark amerikalastig und damit anfällig für Wechselkursschwankungen und denkbar Sparzwänge im Gesundheitswesen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Doppelstrategie: Long/FMG&Short Fresenius SE. Mit den geeigneten Hebelprodukten eine durchaus interessante Strategie.
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Marktprognose und Handelsstrategie für Montag, den

 
02.03.09 08:10
Marktprognose und Handelsstrategie für Montag, den 02.03.2009!
 

Dax / Dow / Nasdaq
Ein Unternehmen nach dem anderen verabschiedet sich von der Bildfläche. Sprichwörtlich Schwein gehabt haben an den Aktienmärkten bislang nur diejenigen, die sich rechtzeitig aus dem Markt verabschiedet haben. In den USA fängt nun dass grosse Bankensterben an und dies dürfte dabei nur der Anfang sein - derweil verkündet Barrack Obama, dass die USA in 2009 eine Rekordhandelsdefizit von mehr als 1.7 Billionen US$ haben werden - wobei das Wirtschaftswachstum weiter drastisch einbricht. Die Stärke des US$ muss vor diesem Hintergrund doch schon verwundern - denn im Grunde ist allgemeinhin bekannt, das Defizitwährungen und jene Währungen von Volkswirtschaften mit schwachem Wachstum fallen und umgekehrt. Dies dürfte in absehbarer Zukunft doch schon bald von den Märkten realisiert werden. Die Szenarien für den US$ sind entsprechend desaströs.

Derweil kaufte die russische Zentralbank im letzten Monat Gold. Von US$-Käufen hingegen vernahm man nichts...

Doch kommen wir mal zu den weiterhin besorgniserregenden Entwicklungen an den Kapital- und Finanzmärkten. Nicht nur die Wildschweine gingen in Rüsselsheim zuletzt auf die Strasse - dieser Tage flimmert der mediale Protest der "Opelaner" über die heimischen Mattscheiben und die Printpresse und allerorten wurden Forderungen nach staatlicher Garantie und staatlichem Schutz der maroden Opelwerke laut. Von rund 3 Milliarden Euro war die Rede (na ja inzwischen gewöhnt man sich in dem Wahnsinn ja an solche Summen sehr schnell)... Doch es wäre naiv zu glauben mit 3 Milliarden könne man die Opelwerke retten und damit ihre Belegschaft.

Es ist schlichtweg als Irrsinn zu bezeichnen, wenn der Staat hierzulande unterm Strich bei Opel am Ende mit rund 10-12 Milliarden Euro einspringt, während der restliche Teil der automobilen Überproduktion in diesem Lande ums Überleben kämpft - und dies nicht nur hierzulande. Sie errinnern sich an meinen Vergleich mit der Situation im Bergbau in den 60´er Jahren. Diese Subvention mit kostbaren Steuergeldern von maroden und nicht profitablen Unternehmen (auch ohne General Motors schreibt Opel derzeit rund 1-2 Milliarden Euro Verlust im Jahr) ist meines Erachtens nicht akzeptabel - zumal von den derzeit 25.000 Beschäftigten bei Opel wahrscheinlich nur ein Bruchteil seine Arbeit behalten wird - ähnlich wie jene Rotte an Wildschweinen in Rüsselsheim, die dem Gemetzel der Ordnungshüter zum Opfer fielen. Es steht aber zu befürchten, dass hier in naher Zukunft sinnlos kostbare Steuergelder als Wahlkampfgeschenke in einem Sumpf maroder und hoch defizitärer Betriebsführungen versenkt wird - und nicht nur bei Opel Rüsselsheim...

Die Politik muss sich vor diesem Hintergund ernsthaft fragen lassen ob sie bei einem solchen kurzfristig sinnlos populistischen Vorgehen in Sachen Opel wirklich verantwortungsvoll mit den Steuergeldern ihre Bürger umgeht. Und dabei reden wir derzeit noch nicht einmal von den Milliardenverlusten bei General Motors, denen bis Ende des Monats - ohne erneute staatliche Hilfen - die Liquidität ausgehen wird, oder der geplanten Verstaatlichung der Hypo Real Estate, der erfolgten Teilverstaatlichtung der Citigroup oder auch dem bislang noch gar nicht gross in den Medien thematisierten und sich anbahnenden Debakel im Bereich des weltweiten Kreditkartengeschäfts, wo rund 1 Billion US$ derzeit im Feuer stehen und von dem letzten Endes neben American Express auch die deutschen Finanzdienstleister schwer getroffen werden können...

Es kann daher nicht verwundern, wenn der Dow Jones nunmehr die Marke von 7139 Indexpunkten auf Monatschlusskursbasis gerissen hat und damit auf mittel- und langfristige Sicht ein neues grosses Verkaufssignal generiert hat (die Leser der Dow Jones Analyse vom letzten Jahr wissen welches Szenario nun aktiviert worden ist) - ungeachtet aller möglichen temporären Zwischenrallies, die derzeit von einigen Kollegen in den Raum gestellt werden.

Auch der S&P 500 hat per Monatsschluss die Unterstützung der letzten Jahre gerissen und damit ein mittel- und langfristiges Verkaufssignal mit desaströsen Kurszielen aktiviert, welche eigentlich bei sämtlichen Marktteilnehmern die Alarmsirenen aufheulen lassen sollten.
                                                  §
Kursbewegende Ereignisse und Nachrichten
14:30 US Persönliche Auslagen Januar
14:30 US Persönliche Einkommen Januar
16:00 US ISM Index Februar
16:00 US Bauausgaben Januar

Daytrading
Bei einem DAX Stand in der Vorbörse von - 189 Punkten (!!!) kann lediglich ein Trade auf eine technische Reaktion um den Bereich 3.650 Punkten und mit SL knapp oberhalb der Marke 3.615 durchgeführt werden. Dies natürlich aufgrund der hohen Vola hochspekulativ!
                                        §
Depotcheck
Heute sollte auch die 2.Tranche SAP Short in den Gewinnl laufen. Ansonsten kein Handlungsbedarf. Stände um 3.650 können ggf. für eine kurze Long-Trading-Position genutzt werden.
                                                  §

Devisen
Schwedische Krone vor neuen Tiefstständen!

Seit dem offensichtlichen Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise Mitte des vergangenen Jahres zeigten sich die Effekte auch an der Kursentwicklung der schwedischen Krone. Sie durchbrach ihren langjährigen Aufwertungstrend gegen den Dollar und wertete inzwischen 35 Prozent gegen die amerikanische Währung ab. Inzwischen sind 9,05 Kronen nötig, um einen Dollar erwerben zu können. Noch im April des vergangenen Jahres waren dafür gerade einmal 5,85 Kronen nötig gewesen.

Schwedische Krone: Schwach gegen den Euro und den Dollar

Gegen den Euro ist der Kurs in den vergangenen Monaten von 9,28 auf zuletzt 11,47 Kronen je Euro gestiegen. Damit hat die schwedische Krone ihren Abwertungstrend fortgesetzt und ein neues Rekordtief gegen die europäische Einheitswährung markiert. Der Grund liegt in der zyklischen Natur der schwedischen Volkswirtschaft, die sich in der Wirtschaftskrise in Form von schwachen Zahlen zeigt. Die Währung geriet am Freitag von Neuem unter Druck, nachdem Statistics Sweden bekannt gegeben hatte, die Wirtschaft des Landes sei im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 4,9 Prozent geschrumpft. Damit fiel die Rezession doppelt so stark aus wie das, was viele Experten im Vorfeld der Veröffentlichung befürchtet hatten. Dagegen legten die Produzentenpreise im Januar mit plus 3,9 Prozent auf Jahresbasis stärker zu als erwartet. Die Probleme der schwedischen Wirtschaft zeigen sich an Beispielen wie der Insolvenz von SAAB, aber auch in Form von fallenden Gewinnen und wegbrechenden Aufträgen bei exportorientierten Unternehmen wie Alfa Laval, Scania, Volvo, Sandvik und anderen. Jedoch nicht nur die produzierenden Unternehmen dieser Art haben Probleme, sondern auch die Banken. Geraten sie alleine schon aufgrund der schwächer werdenden Binnenwirtschaft unter Druck, so hatten sie sich in den vergangenen stark im Ausland, vor allem jedoch auch in Mittel- und Osteuropa engagiert.

Schwache Binnenwirtschaft - großen Bankenrisiken in Osteuropa

So hat die Ratingagentur Moody's beispielsweise am Freitag die Kreditwürdigkeit der Swedbank von Aa3 auf A1 zurückgestuft, weil das Unternehmen stark in den kriselnden, hoch verschuldeten, von makroökonomischen Ungleichgewichten belasteten und inzwischen schrumpfenden baltischen Staaten engagiert ist. Standard and Poor's hatte die Kreditwürdigkeit der baltischen Staaten in dieser Woche auf „Junkstatus“ gesenkt und die Situation in Osteuropa insgesamt als krisenhaft bezeichnet. Diese Gründe allein reichen schon aus, um die schwedische Währungen zu schwächen und um sie weiter in der Defensive zu halten. Dazu kommen jedoch auch noch massive Zinssenkungen der schwedischen Zentralbank. Sie hat den Leitzins mit massiven Schritten von 4,75 Prozent noch im Oktober des vergangenen Jahres auf zuletzt ein Prozent gesenkt. Der Blick auf die längerfristige Entwicklung der realen effektiven Wechselkurse zeigt, dass sie dazu tendiert, die eigene Wirtschaft merkantilistisch mittels kompetitiver Abwertung zu Lasten des Restes der Welt zu stützen, wenn es sein muss.
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Long AA1NE4 ABN Amro 4,75 4,65 4,30
                                                  §

Sonstiges
Neue Depotposition: Short Porsche!

Übernommen?

Bis vor einigen Wochen galt der Vorstandsvorsitzende von Porsche, Wendelin Wiedeking, als der große Held. Dem Chef des kleinen Sportwagenherstellers aus Stuttgart-Zuffenhausen ist es gelungen, sich die Mehrheit an Volkswagen, Europas größtem Autokonzern, zu sichern. Doch nun werden zunehmend Zweifel laut. Am heutigen Dienstag zählte die Aktie der Porsche Automobil Holding zeitweise zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. 8,1 Prozent auf 27,10 Euro verlor der Titel in der Spitze, der in keinem der führenden Aktienindizes geführt wird, weil Wiedeking sich den strengen Publizitätspflichten nicht unterwerfen will. Damit notierte die Porsche-Aktie zeitweise auf dem niedrigsten Stand seit knapp sechs Jahren. Allein in diesem Jahr hat sich ihr Wert fast halbiert. Die Aktie ging mit einem Kursverlust von 3,1 Prozent bei 29,29 Euro aus dem Handel.

Gespräche mit den Banken

Offenbar bekommt Porsche zunehmend Schwierigkeiten, die Übernahme von Volkswagen zu finanzieren. Mehrere Nachrichtenagenturen berichteten im Laufe des Tages, Porsche sei es nicht gelungen, die Refinanzierung der Ende März fälligen Kreditlinie von 10 Milliarden Euro sicherzustellen. Mit diesem Darlehen hatte Porsche das Pflichtangebot zum Kauf sämtlicher VW-Aktien finanziert, das ein Unternehmen den ausstehenden Aktionären unterbreiten muss, wenn es einen Anteil von mehr als 30 Prozent an einem Unternehmen übernimmt. Die Gespräche mit den Banken liefen weiter, berichtete die Nachrichtenagentur Dow Jones unter Berufung auf nicht näher bezeichnete informierte Kreise. Vor zwei Jahren hatte Porsche für dieses Pflichtangebot eine Kreditlinie von zunächst 35 Milliarden Euro von einem Bankenkonsortium erhalten. Weil das Angebot vielen Aktionären jedoch nicht attraktiv erschien und diese die Offerte ausschlugen, musste Porsche nur 10 Milliarden Euro aus diesem zweijährigen Darlehen in Anspruch nehmen.

Skepsis der Analysten

Diese Diskussion ist ein Zeichen dafür, dass die Nervosität um die Porsche-Aktie zunimmt. Diese Sorgen wurden auch durch eine Aktienstudie der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley geschürt. Die Londoner Analysten der Bank wiesen nachdrücklich auf die Risiken hin, die sich für Porsche aus der hohen Verschuldung ergeben. Die Sportwagenschmiede könnte sich mit der Transaktion übernommen haben, befürchten Adam Jones und David Cramer. „Die Investoren sind bei Porsche einer Kombination aus einem großen finanziellen Hebel, einem großen operativen Hebel, politischen und wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt“, schrieben Jones und Cramer. „Wir glauben nicht, dass diese nicht ausreichend im aktuellen Aktienkurs berücksichtigt sind.“

Zu hoher Preis?

Porsche habe komplexe Derivate benutzt und sich verschuldet, um Volkswagen zu einem Preis zu kaufen, der nach Meinung von Morgan Stanley um das Drei- bis Vierfache über dem fairen Wert der Wolfsburger liege - und dies zu einem Zeitpunkt, zu dem die Autobranche in ihre schlimmste Krise der Nachkriegszeit gerate.

Hohe Vergütung für Wiedeking

Noch sind die Analysten mehrheitlich positiv gestimmt für die Porsche-Aktie. Doch die negativen Einschätzungen haben sich in den vergangenen Tagen derart gehäuft, sodass der Titel allein in den vergangenen fünf Tagen mehr als ein Viertel an Wert verloren hat. Das muss Wiedeking selbst nicht über Maßen grämen. Nachdem er schon für das Jahr 2007 einen Bonus von rund 60 Millionen Euro erhalten hatte, belief sich seine Vergütung im vergangenen Jahr mutmaßlich auf fast 80 Millionen Euro. Mein persönliches Kursziel für die Aktie aus Sicht von 6 Monaten: 18 Euro!

Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short DB44YJ Deutsche Bank 1,06 1,05 0,80
contribuyente:

Süddeutscher Aktienclub: Marktprognose!

 
03.03.09 08:37
Marktprognose für Dienstag!

Osteuropa kippt!

Rumänien führt nach Angaben aus Kreisen Vorgespräche mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein Rettungspaket. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Rumänien braucht dringend Devisen und Kredite. Die Währung Rumäniens wertet täglich auf neue Tiefs ab. Das Land steht nach Ansicht von Insidern am Abgrund. Die Gelder des IWF sollen das riesige Außenhandelsdefizit und Haushaltsausgaben finanzieren, sagte am Montag eine den Verhandlungen nahestehende Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Zentralbank des Landes bestätigte, dass ihr Vizechef in Washington Gespräche mit dem IWF führt. Zum Inhalt der Gespräche wollte sie sich aber nicht äußern. Die Regierung in Bukarest hat sich bereits mit der Bitte um Finanzhilfen an die Europäische Union gewandt. Nach Regierungsangaben benötigt Rumänien kurzfristig bis zu zehn Milliarden Euro.

Wegen seiner hohen Auslandsverschuldung und seines Außenhandelsdefizits gilt Rumänien in der Krise als eines der verwundbarsten Länder in Osteuropa. Man sollte sich im klaren sein, dass Rumänien in jedem Fall der Staatsbankrott droht und dass es deshalb sinnlos ist, Finanzierungshilfen zu gewähren.

                                                                                §

Anhang
Kursbewegende Ereignisse und Nachrichten
16:00 US Rede Fed-Chairman Bernanke
16:00 US Anstehende Hausverkäufe Januar

Daytrading
Viel gibt es nicht zu sagen: der Trend ist uneingeschränkt "down", allerdings ist der Markt der über-ver-kauft, dass eine kurzfristige technische Gegenbewegung überfällig ist. Diese könnte um den Bereich 3.680 starten! Neben der charttechnischen Unterstützung vom August 2004 besteht in der Nähe (3.680 Punkte) auch noch die sog. 161,8%-Fibonacci-Projektion der letzten Erholungsbewegung, sowie die „measured move“-Projektion der Januar-Abwärtsbewegung. Problem ist natürlich die extrem hohe Vola und Nachrichten im Tagesgeschäft, die weitere Kursrutsche jederzeit auslösen können. Somit sind Tagespositionen auf beiden Seiten im Moment mit einem erhöhten Risiko verbunden!!
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Long (hochspekulativ!!!) 963858 HSBC 2,25 1,80 1,55
                                                  §

Depotcheck
Beide SAP Short-Positionen mittlerweile im Plus. Somit weiterhin kein Handlungsbedarf!
                                        §
Devisen
Der Euro hat am Dienstag im fernöstlichen Devisenhandel gegenüber dem Dollar nahezu unverändert notiert. Die europäische Gemeinschaftswährung war 1,2573 Dollar wert. Gegenüber dem Yen gab der Euro 0,4 Prozent nach und notierte bei 122,20 Yen. Der tärkere Yen ist darauf zurückzuführen, dass sich der Zinsabstand zwischen Japan und anderen Ländern in dieser Woche wahrscheinlich verringern wird. Ich erwarte, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen am Donnerstag auf 1,5 von 2 Prozent senkt. Die Bank von Japan hat ihren Leitzins zuletzt bei 0,1 Prozent belassen. Bis zu diesem Zinsentscheid sollten strategische Positionen weiterhin zurückgestellt werden.
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