Marktprognose und Handelsstrategie für Montag, den 23.02.2009!
Dax / Dow / Nasdaq
Lassen die USA Auslandsfirmen gegen die Wand fahren, um Überleben der eigenen maroden Industrie zu verlängern? Gehen deshalb diese Woche bei Opel die Lichter aus? Das letzte Foul, made in USA: Eigene Firmen retten, indem man ausländische Tochterfirmen in die Insolvenz drängt. Der amerikanische Finanzminister Hank Paulson hat letztes Jahr die Bank Lehman Brothers in die Insolvenz geschickt. Er wollte damit demonstrieren was passiert, wenn eine große Investmentbank Pleite geht. Ausserdem sollten weltweit die Regierungen dazu bewegt werden, möglichst viele Banken durch Staatsgarantien und Finanzspritzen am Leben zu erhalten.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Grund, ausgerechnet Lehman zu opfern: Die Bank war vornehmlich im Ausland engagiert; der Nachteil für die US-Amerikaner ist damit verhältnismäßig klein ausgefallen! Eine ganz ähnliche Situation steht nun wieder zur Debatte: Täglich wird darüber entschieden ob und wie der US-Autokonzern General Motors (GM) gerettet werden kann. Auch hier ziehen wieder die US-Politiker die Fäden.
Im Visier ist natürlicht nicht der Stammkonzern in Detroit, sondern die Töchterfirmen im europäischen Ausland. So wurde Saab bereits in die Insolvenz gedrängt. Opel steht ebenfalls auf der Kippe. Dass man die deutsche Traditionsmarke fallenläßt, ist aus Sicht der Amerikaner eine bereits ausgemachte Sache. Der Mutterkonzern GM hätte dadurch die Möglichkeit, sich gesund zu schrumpfen, die deutsche Forschungsabteilung in die USA zu holen, und in Deutschland eine Ruine zurückzulassen. Die Kosten trüge hierfür wieder der deutsche Steuerzahler: Wahlweise sind zwei Szenarien vorstellbar:
1. Da sich kein Käufer oder Investor findet, könnte die Bundesregierung die Opelfabriken mit einer Milliardeninvestition kaufen. Das Problem ist hierbei, dass beispielsweise die Blechteile von einer GM-Fabrik in Südamerika geliefert werden. Ohne GM als globale Zentrale ist Opel nicht produktionsfähig.
2. Die einzige plausible Lösung scheint im Moment eine geordnete Insolvenz. Auch hier zahlt der Steuerzahler die Zeche: denn ein Aus für Opel bedeutet auch ein Aus für unzählige Zulieferer; was blitzartig hunderttausende Arbeitslose zur Folge hätte. Mit entsprechenden Kosten und - auf lange sich - sozialen Missständen.
Die Amerikanier stört es indes nicht: Wenn die europäischen Automobilwerke verschwinden, ist es der US-Regierung einmal mehr gelungen, die Folgen (sprich:Kosten) eines wirtschaftspolitischen Versagens ins das Ausland zu verschieben.
Kursbewegende Ereignisse und Nachrichten
09:10 EU Rede EZB-Präsident Trichet
14:30 - US Chicago Fed National Activity Index Januar
Daytrading
Zu Wochenbeginn eine übergeordnete, charttechnische Einschätzung des DAX und DOW Jones:
Letzte Woche noch (immer) bei 4413 Punkten und damit noch klar im Kampf mit den so wichtigen, Ihnen aus diversen Wochenanalysen so gut bekannten Maximalkorrektur- Retracements von 4460/4466 Punkten, steht der DAX nun offenbar vor dem „großen Durchbruch“. Das Letzteres nur negativ gemeint sein kann, dürfte jedem Betrachter klar sein. Ein Durchbruch durch die seit Oktober 2008 noch wacker verteidigten Tiefstkurse von 4014- 4034 und 4067 Zählern kann schlichtweg und in aller Eindeutigkeit nur als Fortsetzung dessen gewertet werden, was seinen Anfang vor wenig mehr als einem Jahr bei 8150 nahm und letztlich den Namen „Baisse“ trägt. Ganz so weit ist es indes noch nicht, „Halten am (letzten) Support“ und auch „Fehlausbruch bzw. Rückeroberung“ sind immer noch mögliche Alternativen. Wetten sollte man darauf ohne klare Indizien allerdings nicht, die graue Horizontale bei 3764 Punkten wäre technisch im Falle des Durchbruchs vermutlich nur eines der nächsttieferen Ziele. Die nächste Woche dürfte eine weichenstellende Entscheidung bringen …
Dow Jones: auch hier kann einem der Chart nur das Fürchten lehren: 6,2 % verliert der Dow Jones IA im Wochenvergleich und schliesst mit einer bearish zu interpretierenden Wochenkerze bei 7365 Punkten und damit bereits unter einer als wichtiger Support erachteten Marke bei 7449 Zählern. Zwischen dieser 7449 und letztlich dem Tief des Jahres 2002 bei 7197 liegen die letzten Hoffnungen der Bullen auf Gegenwehr bzw. Wiederauferstehung / Rückeroberung nach Fehlausbruch. Nachhaltig unter 7197 würde auch hier etwas fortgesetzt, was bei 14198 Punkten im Oktober 2007 begann und bisher fast zu einer Kurshalbierung führte. Zu fantasielos sollte man unter 7197 auch nicht mit der Kraft der Verkäufer umgehen: Die 138%-Extension der Abwärtswelle 14198 – 7197 läge beispielsweise erst bei 4523 Punkten ! Unter 7197 würde sich der Dow also sowohl zeitlich wie auch räumlich noch einiges Abwärtspotenzial erarbeiten.
Tradingmöglichkeiten:
Unter 4000 würden zumindest bis zu deren Rückeroberung vermutlich vielerlei Lichter am Aktienmarkt förmlich ausgehen. Knapp unterhalb dieses Niveaus dürften so einige Stop-Limite langfristig agierender Institutioneller liegen. Somit sind Short-Positionen mit Stopp-Loss knapp oberhalb der Marke 4.067 sinnvoll!
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short DR2EQX Dresdner Bank 9,90 9,60 9,25
Depotcheck
SAP bewegt sich - endlich - in die gewünschte Richtung. Weiterhin sind Long-Positionen tabu, leider wurden eínige Short-Limite nicht ausgelöst. Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Devisen
Aus der Perspektive des Wochencharts und befindet sich der Euro trotz der temporären Erholung zum Wochenschluss in einem definierten Abwärtstrend. Ich gehe von einem tendenziell weiter fallenden Euro aus. Das nächste Kursziel sehen wir im Bereich von 1,2350. Die Abwärtsbewegung wäre unterbrochen, wenn der Euro-Future das Vorwochenhoch bei 1,2891 überschreitet
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short CB72CQ Commerzbank 2,59 2,40 2,08
Sonstiges
Interessante Doppelstrategie!
Die Aktien von Fresenius und der Tochter Fresenius Medical Care haben sich in den vergangenen Monaten besser geschlagen als der breite Markt. Die Papiere der Fresenius SE verloren auf Sicht von zwölf Monaten 29 Prozent, während der CDax knapp 43 Prozent nachgab. Die Aktien von Fresenius Medical Care konnten ihr Kursniveau im gleichen Zeitraum sogar halten. Das heißt, sie schnitten um knapp 42 Prozentpunkte besser ab als der Index. Beides dürfte angesichts der fundamentalen Entwicklung der beiden Unternehmenseinheiten kaum überraschen. Der Gesundheitskonzern Fresenius befindet sich ungeachtet aller wirtschaftlichen Wirren auf Wachstumskurs.
Bestmarken bei Umsatz und Gewinn
Im Geschäftsjahr 2008 konnte das Unternehmen Bestmarken bei Umsatz und Gewinn erreichen. Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Unternehmensangaben währungsbereinigt um 13 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg währungsbereinigt um elf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, der bereinigte Konzern-Jahresüberschuss um 13 Prozent auf 450 Millionen Euro. Die bereinigten Ergebniszahlen zeigen die operative Entwicklung des Konzerns. Inklusive der Sondereinflüsse würden der Ebit 1,48 Milliarden Euro und der Jahresüberschuss 270 Millionen Euro betragen. Bei den Sondereinflüssen handelt es sich im Wesentlichen um die Abschreibung erworbener Entwicklungsaktivitäten aus der Akquisition von APP Pharmaceuticals. Aufgrund der ausgezeichneten Geschäftsentwicklung soll die Dividende um sechs Prozent auf 0,70 Euro je Stammaktie und 0,71 Euro je Vorzugsaktie steigen.
Alle vier Fresenius-Unternehmensbereiche trugen zum Umsatz- und Ergebniswachstum bei. Der im Dax 30 vertretene Dialyse-Weltmarktführer Fresenius Medical Care, an dem die Fresenius SE mit etwas mehr als 36 Prozent der Anteile beteiligt ist, erzielte ein Umsatzplus von neun Prozent auf 10,6 Milliarden amerikanische Dollar, der Jahresüberschuss erhöhte sich um 14 Prozent auf 818 Millionen amerikanische Dollar. Fresenius Kabi, spezialisiert auf Infusionstherapien, intravenös zu verabreichende Arzneimittel, klinische Ernährung, medizintechnische Produkte und Transfusionstechnologie, steigerte den Umsatz um 23 Prozent und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 33 Prozent. Ein Teil davon war allerdings auf die Akquisition von APP Pharmaceuticals im Sommer 2008 zurückzuführen. Der Krankenhaus-Betreiber Fresenius Helios setzte mit einem Umsatzanstieg von 15 Prozent und einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von 13 Prozent ebenfalls das Wachstum der vergangenen Jahre fort und baute seine Position im deutschen Krankenhausmarkt mit der Übernahme von sechs Kliniken aus. Fresenius Vamed, tätig im Bereich der Planung, Errichtung und dem Betrieb von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, erzielte einen Umsatzzuwachs von 28 Prozent. Der Auftragseingang kletterte auf ein Allzeithoch. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte Fresenius Vamed um 15 Prozent zulegen.
Weiteres Wachstum zu erwarten
Auch im laufenden Jahr will Fresenius weiter wachsen. Das Management des Unternehmens erwartet einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes um mehr als zehn Prozent und des Jahresüberschusses vor Sondereinflüssen um rund zehn Prozent. Alle Unternehmensbereiche sollen erneut zum Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen. Mit Kurs-Gewinnverhältnissen von 14 und 11 beziehungsweise 12 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr sind die Aktien der Fresenius SE und von Fresenius Medical Care (FMC) fair bewertet. Allerdings ist die Fresenius SE stärker verschuldet als FMC, während die Aktie volatiler ist. In diesem Sinne dürften die FMC-Papiere in einem volatilen Umfeld stärkere Reize auf Anleger ausüben. Sollten sie sich an den Unternehmen beteiligen, dürften sie zu Absicherungsstrategien neigen. Denn gerade bei FMC ist das Geschäft stark amerikalastig und damit anfällig für Wechselkursschwankungen und denkbar Sparzwänge im Gesundheitswesen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Doppelstrategie: Long/FMG&Short Fresenius SE. Mit den geeigneten Hebelprodukten eine durchaus interessante Strategie.
Dax / Dow / Nasdaq
Lassen die USA Auslandsfirmen gegen die Wand fahren, um Überleben der eigenen maroden Industrie zu verlängern? Gehen deshalb diese Woche bei Opel die Lichter aus? Das letzte Foul, made in USA: Eigene Firmen retten, indem man ausländische Tochterfirmen in die Insolvenz drängt. Der amerikanische Finanzminister Hank Paulson hat letztes Jahr die Bank Lehman Brothers in die Insolvenz geschickt. Er wollte damit demonstrieren was passiert, wenn eine große Investmentbank Pleite geht. Ausserdem sollten weltweit die Regierungen dazu bewegt werden, möglichst viele Banken durch Staatsgarantien und Finanzspritzen am Leben zu erhalten.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Grund, ausgerechnet Lehman zu opfern: Die Bank war vornehmlich im Ausland engagiert; der Nachteil für die US-Amerikaner ist damit verhältnismäßig klein ausgefallen! Eine ganz ähnliche Situation steht nun wieder zur Debatte: Täglich wird darüber entschieden ob und wie der US-Autokonzern General Motors (GM) gerettet werden kann. Auch hier ziehen wieder die US-Politiker die Fäden.
Im Visier ist natürlicht nicht der Stammkonzern in Detroit, sondern die Töchterfirmen im europäischen Ausland. So wurde Saab bereits in die Insolvenz gedrängt. Opel steht ebenfalls auf der Kippe. Dass man die deutsche Traditionsmarke fallenläßt, ist aus Sicht der Amerikaner eine bereits ausgemachte Sache. Der Mutterkonzern GM hätte dadurch die Möglichkeit, sich gesund zu schrumpfen, die deutsche Forschungsabteilung in die USA zu holen, und in Deutschland eine Ruine zurückzulassen. Die Kosten trüge hierfür wieder der deutsche Steuerzahler: Wahlweise sind zwei Szenarien vorstellbar:
1. Da sich kein Käufer oder Investor findet, könnte die Bundesregierung die Opelfabriken mit einer Milliardeninvestition kaufen. Das Problem ist hierbei, dass beispielsweise die Blechteile von einer GM-Fabrik in Südamerika geliefert werden. Ohne GM als globale Zentrale ist Opel nicht produktionsfähig.
2. Die einzige plausible Lösung scheint im Moment eine geordnete Insolvenz. Auch hier zahlt der Steuerzahler die Zeche: denn ein Aus für Opel bedeutet auch ein Aus für unzählige Zulieferer; was blitzartig hunderttausende Arbeitslose zur Folge hätte. Mit entsprechenden Kosten und - auf lange sich - sozialen Missständen.
Die Amerikanier stört es indes nicht: Wenn die europäischen Automobilwerke verschwinden, ist es der US-Regierung einmal mehr gelungen, die Folgen (sprich:Kosten) eines wirtschaftspolitischen Versagens ins das Ausland zu verschieben.
Kursbewegende Ereignisse und Nachrichten
09:10 EU Rede EZB-Präsident Trichet
14:30 - US Chicago Fed National Activity Index Januar
Daytrading
Zu Wochenbeginn eine übergeordnete, charttechnische Einschätzung des DAX und DOW Jones:
Letzte Woche noch (immer) bei 4413 Punkten und damit noch klar im Kampf mit den so wichtigen, Ihnen aus diversen Wochenanalysen so gut bekannten Maximalkorrektur- Retracements von 4460/4466 Punkten, steht der DAX nun offenbar vor dem „großen Durchbruch“. Das Letzteres nur negativ gemeint sein kann, dürfte jedem Betrachter klar sein. Ein Durchbruch durch die seit Oktober 2008 noch wacker verteidigten Tiefstkurse von 4014- 4034 und 4067 Zählern kann schlichtweg und in aller Eindeutigkeit nur als Fortsetzung dessen gewertet werden, was seinen Anfang vor wenig mehr als einem Jahr bei 8150 nahm und letztlich den Namen „Baisse“ trägt. Ganz so weit ist es indes noch nicht, „Halten am (letzten) Support“ und auch „Fehlausbruch bzw. Rückeroberung“ sind immer noch mögliche Alternativen. Wetten sollte man darauf ohne klare Indizien allerdings nicht, die graue Horizontale bei 3764 Punkten wäre technisch im Falle des Durchbruchs vermutlich nur eines der nächsttieferen Ziele. Die nächste Woche dürfte eine weichenstellende Entscheidung bringen …
Dow Jones: auch hier kann einem der Chart nur das Fürchten lehren: 6,2 % verliert der Dow Jones IA im Wochenvergleich und schliesst mit einer bearish zu interpretierenden Wochenkerze bei 7365 Punkten und damit bereits unter einer als wichtiger Support erachteten Marke bei 7449 Zählern. Zwischen dieser 7449 und letztlich dem Tief des Jahres 2002 bei 7197 liegen die letzten Hoffnungen der Bullen auf Gegenwehr bzw. Wiederauferstehung / Rückeroberung nach Fehlausbruch. Nachhaltig unter 7197 würde auch hier etwas fortgesetzt, was bei 14198 Punkten im Oktober 2007 begann und bisher fast zu einer Kurshalbierung führte. Zu fantasielos sollte man unter 7197 auch nicht mit der Kraft der Verkäufer umgehen: Die 138%-Extension der Abwärtswelle 14198 – 7197 läge beispielsweise erst bei 4523 Punkten ! Unter 7197 würde sich der Dow also sowohl zeitlich wie auch räumlich noch einiges Abwärtspotenzial erarbeiten.
Tradingmöglichkeiten:
Unter 4000 würden zumindest bis zu deren Rückeroberung vermutlich vielerlei Lichter am Aktienmarkt förmlich ausgehen. Knapp unterhalb dieses Niveaus dürften so einige Stop-Limite langfristig agierender Institutioneller liegen. Somit sind Short-Positionen mit Stopp-Loss knapp oberhalb der Marke 4.067 sinnvoll!
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short DR2EQX Dresdner Bank 9,90 9,60 9,25
Depotcheck
SAP bewegt sich - endlich - in die gewünschte Richtung. Weiterhin sind Long-Positionen tabu, leider wurden eínige Short-Limite nicht ausgelöst. Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Devisen
Aus der Perspektive des Wochencharts und befindet sich der Euro trotz der temporären Erholung zum Wochenschluss in einem definierten Abwärtstrend. Ich gehe von einem tendenziell weiter fallenden Euro aus. Das nächste Kursziel sehen wir im Bereich von 1,2350. Die Abwärtsbewegung wäre unterbrochen, wenn der Euro-Future das Vorwochenhoch bei 1,2891 überschreitet
Typ WKN Emittent Stand Limit Stopploss
Short CB72CQ Commerzbank 2,59 2,40 2,08
Sonstiges
Interessante Doppelstrategie!
Die Aktien von Fresenius und der Tochter Fresenius Medical Care haben sich in den vergangenen Monaten besser geschlagen als der breite Markt. Die Papiere der Fresenius SE verloren auf Sicht von zwölf Monaten 29 Prozent, während der CDax knapp 43 Prozent nachgab. Die Aktien von Fresenius Medical Care konnten ihr Kursniveau im gleichen Zeitraum sogar halten. Das heißt, sie schnitten um knapp 42 Prozentpunkte besser ab als der Index. Beides dürfte angesichts der fundamentalen Entwicklung der beiden Unternehmenseinheiten kaum überraschen. Der Gesundheitskonzern Fresenius befindet sich ungeachtet aller wirtschaftlichen Wirren auf Wachstumskurs.
Bestmarken bei Umsatz und Gewinn
Im Geschäftsjahr 2008 konnte das Unternehmen Bestmarken bei Umsatz und Gewinn erreichen. Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Unternehmensangaben währungsbereinigt um 13 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg währungsbereinigt um elf Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, der bereinigte Konzern-Jahresüberschuss um 13 Prozent auf 450 Millionen Euro. Die bereinigten Ergebniszahlen zeigen die operative Entwicklung des Konzerns. Inklusive der Sondereinflüsse würden der Ebit 1,48 Milliarden Euro und der Jahresüberschuss 270 Millionen Euro betragen. Bei den Sondereinflüssen handelt es sich im Wesentlichen um die Abschreibung erworbener Entwicklungsaktivitäten aus der Akquisition von APP Pharmaceuticals. Aufgrund der ausgezeichneten Geschäftsentwicklung soll die Dividende um sechs Prozent auf 0,70 Euro je Stammaktie und 0,71 Euro je Vorzugsaktie steigen.
Alle vier Fresenius-Unternehmensbereiche trugen zum Umsatz- und Ergebniswachstum bei. Der im Dax 30 vertretene Dialyse-Weltmarktführer Fresenius Medical Care, an dem die Fresenius SE mit etwas mehr als 36 Prozent der Anteile beteiligt ist, erzielte ein Umsatzplus von neun Prozent auf 10,6 Milliarden amerikanische Dollar, der Jahresüberschuss erhöhte sich um 14 Prozent auf 818 Millionen amerikanische Dollar. Fresenius Kabi, spezialisiert auf Infusionstherapien, intravenös zu verabreichende Arzneimittel, klinische Ernährung, medizintechnische Produkte und Transfusionstechnologie, steigerte den Umsatz um 23 Prozent und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 33 Prozent. Ein Teil davon war allerdings auf die Akquisition von APP Pharmaceuticals im Sommer 2008 zurückzuführen. Der Krankenhaus-Betreiber Fresenius Helios setzte mit einem Umsatzanstieg von 15 Prozent und einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von 13 Prozent ebenfalls das Wachstum der vergangenen Jahre fort und baute seine Position im deutschen Krankenhausmarkt mit der Übernahme von sechs Kliniken aus. Fresenius Vamed, tätig im Bereich der Planung, Errichtung und dem Betrieb von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, erzielte einen Umsatzzuwachs von 28 Prozent. Der Auftragseingang kletterte auf ein Allzeithoch. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte Fresenius Vamed um 15 Prozent zulegen.
Weiteres Wachstum zu erwarten
Auch im laufenden Jahr will Fresenius weiter wachsen. Das Management des Unternehmens erwartet einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes um mehr als zehn Prozent und des Jahresüberschusses vor Sondereinflüssen um rund zehn Prozent. Alle Unternehmensbereiche sollen erneut zum Umsatz- und Ergebniswachstum beitragen. Mit Kurs-Gewinnverhältnissen von 14 und 11 beziehungsweise 12 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr sind die Aktien der Fresenius SE und von Fresenius Medical Care (FMC) fair bewertet. Allerdings ist die Fresenius SE stärker verschuldet als FMC, während die Aktie volatiler ist. In diesem Sinne dürften die FMC-Papiere in einem volatilen Umfeld stärkere Reize auf Anleger ausüben. Sollten sie sich an den Unternehmen beteiligen, dürften sie zu Absicherungsstrategien neigen. Denn gerade bei FMC ist das Geschäft stark amerikalastig und damit anfällig für Wechselkursschwankungen und denkbar Sparzwänge im Gesundheitswesen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Doppelstrategie: Long/FMG&Short Fresenius SE. Mit den geeigneten Hebelprodukten eine durchaus interessante Strategie.