hier wird ein Unternehmen künstlich runtergerechnet, verschuldet und schlecht gemacht, in dem Belastungen in die Bilanz ausgenommen werden (und damit auch das EK verringert) . Das ist willentlich und gesteuert passiert, während bei steinhoff einfach so gut wie keine Werte mehr da sind nach Bereinigung des Goodwill etc.
Zitat aus dem Artikel (www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/...euerfrei-a-1239625.html)
"Liberty hat eine Struktur verwendet, wie man sie vor allem von Private-Equity-Fonds kennt: Der Konzern kaufte Unitymedia mit viel geliehenem Geld. Statt diese Schulden selbst zurückzuzahlen, sorgte Liberty dafür, dass Unitymedia sie in die eigene Bilanz nehmen musste. Dies belastete die Firma mit enormen Zinskosten.
Der Effekt ist deutlich sichtbar in Unitymedias Bilanzen, wo sich Zinszahlungen an sogenannte dritte Parteien zwischen 2009 und 2010 verdoppelten, von 123 Millionen auf 257 Millionen. Zusätzlich begann Unitymedia damit, Zinsen für Darlehen der Mutterfirma zu zahlen, die später bis zu 120 Millionen Euro im Jahr betrugen. Insgesamt machten solche Zahlungen über acht Jahre 634 Millionen Euro aus.
Während Unitymedia mit der Tilgung seiner Kredite begann, erhöhte Liberty die Verschuldung weiter. Ein großer Teil des eingenommenen Geldes ging an Liberty als Besitzer. Die Bilanzen von Unitymedia zeigen, dass es zwischen 2010 und 2017 Vorauszahlungen (advances) von 3,6 Milliarden Euro an die Mutterfirma gab.
Liberty wiederum nutzte einen erheblichen Teil seiner Einnahmen dazu, eigene Aktien zurückzukaufen. Ein Aktienrückkauf ist eine Möglichkeit, Profite an die Aktionäre weiterzugeben. Über die vergangenen zehn Jahre hat Liberty Global 50 Prozent seiner Aktien zurückgekauft. Während sich Unitymedia mehr Geld lieh, stiegen auch die Zinskosten. Bis 2013 betrugen sie allein an Dritte rund 400 Millionen Euro im Jahr.
Zusätzlich zu den Kreditkosten reichte Unitymedia zusätzliches Geld an Liberty weiter - in Form von sogenannten related party fees and allocations. Zu diesem Posten gehören typischerweise Management- und Lizenzgebühren für bestimmte Technologien. Solche Gebührenzahlungen an andere Tochterfirmen wurden von multinationalen Konzernen oft dazu benutzt, die Steuerlast zu minimieren. Insgesamt kosteten diese Zahlungen Unitymedia weitere 865 Millionen Euro.
Infolge der hohen Schulden, Zinsen und Gebührenzahlungen machte Unitymedia in sechs von acht Jahren im Besitz von Liberty einen Vorsteuerverlust. Diese Verluste führten dazu, dass die Firma so wenig Steuern zahlen musste.