Hab jetzt doch mal nachgegeben und mich hier angemeldet. Auch weil ich mal ein paar Sachen loswerden möchte.
Kurz zu mir:
Bin 31 Jahre alt, Angestellt bei einem großen TelKo-Konzern und bei Steinhoff seit Oktober 2020 drin und beobachte das Börsengeschehen seit einer gefühlten Ewigkeit.
Hab im Oktober 2020 mein Depot eröffnet, weil ich nach all den Jahren nicht mehr nur an der "Seitenlinie" stehen wollte und auch endlich die finanziellen Mittel hatte um "mitzuspielen". Komme eben aus ärmeren Verhältnissen.
Steinhoff gehörte somit auch zu einem meiner ersten Trades. Erster buy bei 0,06€, zweiter buy bei 0,09€, dritter buy bei 0,12€ und erster Sell out bei 0,17€. Kompletter Reinvest bei 0,14€ und ein kleiner FOMO-Kauf bei 0,235€. Jeder Trade mit dem Glauben, dass das mit Steinhoff was wird.
Aktuell halte ich etwas über 23.000 Anteile - Für die meisten hier wohl alberne Peanuts, für mich Zukunftsverändernd, wenn positiv. (Wenn nicht, war es Lehrgeld und ich habe mich geirrt.)
Bisher recht erfolgreich, auch oder weil ich eher zu den passiveren und weniger mutigen Anlegern gehöre.
Möchte zur aktuellen Situation gerne meine Gedanken mit euch teilen, auch weil ich finde, dass hier einige ernsthaft über ihr Verhalten und eventuell auch dem Aufbau ihres Portfolios nachdenken sollten.
Steinhoff gehört zu meinen deutlich risikoreicheren Trades und genau so wird diese Aktie auch von mir behandelt.
Von Anfang an und auch jetzt noch, bin ich mir dem Risiko des Totalverlusts bewusst und nehme das in Kauf. Scheine ein kleiner "Glücksritter" zu sein oder ein Typ mit Plan. Das entscheide nicht ich.
Entsprechend habe ich mir für diese Aktie keinen SL gesetzt, sondern handle "per mano", genau wie bei manch anderen Aktien in meinem Depot.
Vielleicht mangelt es mir an Verständnis oder ich kann die Zusammenhänge nicht gut erkennen, aber wenn hier User Informationen veröffentlichen, die sie freiwillig und ohne jede Pflicht mit uns teilen, dann bin ich ihnen sehr dankbar. Egal wie dubios die Quelle ist.
Nicht gemeint sind so Flachzangen, die Crashprophet spielen, ausnahmsweise mal Recht haben und sich danach auch noch auf den Kosten anderer aufspielen, als wären sie die Größten. Ihr müsst echt Probleme haben...
(Besonders weil der Kurs direkt danach wieder nach Oben gesprungen ist).
Ganz lästig sind Leute, die nahezu stündlich entweder Bashen oder Pushen.
Also an dieser Stelle, möchte ich dir persönlich danken, @rtyde. Das ist das Mindeste, was ich in deinem Fall tun sollte. Für diese Info hätte ich mich gern angemeldet, aber komplett verpasst.
Retrospektiv vermute ich, dass hier ein sehr hinterhältiger -allerdings kluger- "Crashprophet" die gleiche Info hatte, sie aber nicht wie Du teilen wollte, sondern nur für seinen Vorteil die aufkeimende Stresssituation nutzen und den Effekt durch Panikverbreitung verstärken wollte, während alle sich in Sicherheit fühlten.
Als Du gestern etwas "unprofessionell" wirkend das Foto gepostet hast, dachte ich mir nur:"Okay, nicht das was wir uns gewünscht haben, aber immerhin hat Tekkie (noch) kein Recht bekommen. Wenigstens ist dann schon mal die Zuständigkeit geklärt."
Mehr hat dein Posting gar nicht ausgesagt.
Egal ob das jetzt hätte Fake sein können oder nicht. Ich blieb ruhig, solange es nichts Offizielles gab; überprüfte aber noch mal die Sachlage, falls es echt gewesen sein sollte.
Entsprechend wurde ich kurz sehr nervös, als der Kurs komplett abschmierte, meine Strategie noch nicht "perfekt" war und hatte für eine Sekunde über den Verkauf nachgedacht um eventuelle Schäden abzufedern.
Nachdem ich mich dann etwas beruhigt hatte, folgerte ich, dass GENAU das eingetreten ist, was ich vor einer Weile vermutet hatte, was passieren wird; allerdings sehr viel gröber. Psychospielchen eben.
Ich habe zwar bisher nichts verloren, aber konnte leider auch nichts nachkaufen (und das habe ich wirklich hart versucht :D)
Was habe ich daraus gelernt bzw. bestätigt bekommen?
- Es ist u.U. klug keinen SL bei gefährlichen Trades zu setzen (wie diese zu erkennen sind ist individuell)
- "Buy the panic, sell the good news" ist nach wie vor gültig, ich bin noch immer am überlegen, wie ich das für mich anwenden möchte.
- Börse bleibt Psychologie
- Niemand ist dein Freund (besonders nicht jene, die "einen schützen wollen")
- Crashpropheten bleiben Dummschwätzer - im Idealfall Kontraindikatoren.
- Jede Information ist auszuwerten und im Gesamtkontext zu betrachten.
- Keine Trades ohne Strategie
- Auf Euphorie folgt i.d.R. Frust
Für alle, die rausgekegelt wurden und/oder Verluste erlitten hatten möchte ich folgende sagen:
Es tut mir leid, dass es euch so hart getroffen hat. Ehrlich. Nehmt es als Lektion für euch mit und ich wünsche euch von Herzen, dass eure nächsten Trades besser laufen.
Evaluiert hierzu vielleicht den gesamten Prozess, der hier passiert ist. Jeden Post, jeden User.
Dazu die Zahlen und Fakten. - User wie @Dirty sind hierbei sehr hilfreich und komfortbringend gewesen. (Also hier auch ein dickes Dankeschön. :) )
So habe ich meine Strategie geplant und bisher liege ich mit meinen Prognosen und Vermutungen sehr häufig richtig oder nur knapp daneben. Noch nie komplett falsch. Allerdings habe ich auch den Luxus kein "Der Aktionär" oder "Felix Haupt" zu sein.
Für alle User, die hier wild um sich schlagen und auf Leute wie @rtyde einprügeln wollen:
Fasst euch an die eigene Nase.
Ihr spielt - wie wir alle hier - an der Börse ein sehr unfaires Spiel. Ein Spiel mit Regeln und Teilnehmern, die komplett gegen euch sind. Wir sind IMMER im Nachteil. Hier zu gewinnen ist sehr schwierig.
User wie @rtyde verschieben diese Regeln etwas zu unseren Gunsten indem sie Informationen teilen, die nicht "einfach so" zugänglich sind.
Wenn eure Strategie bei so einem Spiel versagt, ist es allein euer Problem. Niemand hat euch zum Kauf und Verkauf gezwungen.
Ich verstehe euren Frust, eure Wut und das Unverständnis. Aber ihr hackt da auf die Falschen ein.
Habt ihr dabei etwas verloren oder war es irgendwie zu eurem Nachteil, dann ist das ärgerlich und ich empfinde es als schade für euch. Gebt aber nicht die Schuld einem User, der nur Informationen teilen möchte.
Hinterfragt euch lieber selbst und eure Strategie. Was wäre, wenn einer der Crashpropheten versehentlich mal "richtig" liegt? Was wäre, wenn Info XYZ korrekt ist? Was ist der "Worst Case", was ist möglich und was wahrscheinlich?
Börse bedeutet für mich unter'm Strich abwägen und vermuten. Man handelt eben die Zukunft.
Und dann mit Worten wie "Marktmanipulation" um sich zu werfen, halte ich für sehr überzogen.
Im Gegenteil, es bestätigt nur, was ich bisher als Eindruck gewonnen habe.
Die Nerven Einiger hier liegen blank und sind dadurch absolut angreifbar. Was verunsichert euch und was wollt ihr dagegen tun?
Ich, für meinen Teil, habe mir einen Plan gebaut für noch eventuell folgende Kursangriffe und bis zum Wochenende ignoriere ich den Kurs und habe nur ein Auge nach Südafrika. Wenn es funktioniert -> Schön. Wenn nicht -> Nicht toll, aber kein Beinbruch. Was ich nicht tun werde: bis dahin ->blind<- verkaufen. Bei Totalverlust habe ich seit Oktober für sowas einen "Topf" geschaffen. Wäre nur schade, wenn dieser damit aufgebraucht wird.
Aber hört bitte endlich damit auf Andere für eure Unzulänglichkeiten anzugreifen.
Eine grüne Woche euch allen und viel Erfolg
~Panda
Zurück
