S&P rechnet mit Verlusten bei amerikanischen Aktie

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EinsamerSam.:

S&P rechnet mit Verlusten bei amerikanischen Aktie

 
23.08.05 15:12
Charttechnik

S&P rechnet mit Verlusten bei amerikanischen Aktien

23. August 2005 Die wichtigsten Indizes, die seit Anfang August eine Reihe niedrigerer Tiefs und Hochs zu verzeichnen hatten, haben sich gegen Ende der Handelswoche von starken kurzfristigen Unterstützungsebenen nach oben abgestoßen. Wir glauben jedoch, daß jede kurzfristige Kurserholung gegen den Trend erfolgt und rechnen daher mit weiteren Verlusten bei Aktien. Wir bleiben demnach weiter zurückhaltend in unserer Einschätzung in bezug auf Aktien.

Der S&P 500 ist im Wochenverlauf auf drei Unterstützungsebenen gefallen und hat sich dann wieder erholt, wenn auch nur leicht. Die erste Unterstützungsebene bei 1.219 Punkten lieferte der exponentiell gleitende 50-Tage-Durchschnitt. Damit wurde der exponentiell gleitende 50-Tage-Durchschnitt zum ersten Mal seit Ende Juni/Anfang Juli getestet. Der zweite Chartunterstützungsbereich bei 1.217 Punkten ging auf das Schlußhoch von Mitte Juni zurück. Als dritte Unterstützungsebene diente schließlich eine aus den Hochs vom März und Juni abgeleitete ehemalige Widerstandstrendlinie bei 1.216 Punkten. Wenn ein Index zum ersten Mal einen Bereich mit mehreren aufeinanderfolgenden Unterstützungs- oder Widerstandsebenen testet, erholt sich der Index häufig im Anschluß oder aber er kippt, wenn diese entscheidende Ebene nicht überwunden werden kann.

S&P 500 derzeit überverkauft

Da nun der S&P 500 auf mehrere Unterstützungsebenen gestoßen ist und die Situation kurzfristig gesehen auf Basis des stochastischen Tagesschwankungsindikators und des Sechs-Tage-Relative-Stärke-Index (RSI) überverkauft ist, kann es sein, daß der Index in sehr naher Zukunft zu einer plötzlichen Erholung ansetzt. Wir sind der Ansicht, daß der S&P 500 bis zum Trendlinienwiderstand bei 1.230 Zählern steigen könnte, um dann dem verstärkten Druck nach unten nachzugeben. Im Bereich zwischen 1.223 und 1.238 Punkten findet sich ebenfalls kurzfristiger Chartwiderstand und der exponentiell gleitende Zehn-Tage-Durchschnitt liegt wie auch der entsprechende 20-Tage-Durchschnitt nahe 1.227 Punkten. Kurzfristige Chartunterstützung kommt im Bereich zwischen 1.183 und 1.204 Zählern zum Tragen, was auf die leichte Konsolidierung Ende Juni/Anfang Juli zurückgeht. Darüber hinaus liegen im Bereich zwischen 1.187 und 1.197 Punkten längerfristige Durchschnitte wie der exponentiell gleitende 150- bzw. 200-Tage-Durchschnitt.

Der Nasdaq, der seit seinem Hoch am 2. August der schwächste von den wichtigen Indizes war, erholte sich am Donnerstag, nachdem er zuvor auf seinen exponentiell gleitenden 50-Tage-Durchschnitt bei 2.132 Zählern gefallen war. Wie beim S&P 500 ist dies auch für den Nasdaq der erste Test des exponentiell gleitenden 50-Tage-Durchschnitts seit Ende Juni/Anfang Juli. Im Zuge der letzten Abwärtsbewegung hat der Nasdaq sowohl seinen exponentiell gleitenden Zehn-Tage-Durchschnitt als auch seinen exponentiell gleitenden 20-Tage-Durchschnitt durchbrochen, ebenso wie die aus den Tiefs vom April und Juli abgeleitete Trendlinienunterstützung. Wenn der Nasdaq sich wie der S&P 500 bis auf den auf die jüngsten Hochs zurückgehenden Trendlinienwiderstand erholen kann, könnte der Index bis in den Bereich bei 2.150 Punkten steigen.

Nach unten hin liegt die entscheidende mittelfristige Chartunterstützung unserer Meinung nach im Bereich bei 2.100 Zählern. Diese Ebene hat in diesem Jahr bisher meist ganz ordentlichen Widerstand geliefert und gilt daher nun als entscheidende Unterstützung. Der exponentiell gleitende 80-Tage-Durchschnitt liegt bei 2.108 Punkten. Unterhalb der 2.100-Punkte-Marke gibt es zwischen 2.000 und 2.100 eine Ebene deutlicher Chartunterstützung, wobei die längerfristigen gleitenden Durchschnitte im Bereich zwischen 2.060 und 2.075 Punkten liegen.

Die schwächste Phase in diesem Jahr

Wie wir in der vergangenen Woche ausgeführt haben, geht der Markt in seine historisch gesehen schwächste Phase in diesem Jahr. Gemäß einem sehr gleichbleibenden Muster gab es in den letzten Sommer- und ersten Herbstmonaten bisher eine Schwächephase, was nur einer von vielen Gründen für unsere kurzfristigen Bedenken ist. Auf viele Markthochs Mitte des Sommers folgten Abverkäufe im August, September und bis in den Oktober hinein. Im Rückblick gab es seit 1990 in dieser Phase ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Tief in den Jahren 2004, 2002, 2001, 1999, 1998, 1997, 1994, 1992 und 1990. Diese Schwächephase war der Ausgangspunkt für viele Erholungsphasen zum Jahresende. Daher glauben wir, daß es sich lohnen könnte, noch etwas Munition für den Jahresendspurt zu reservieren.

Ein weiterer Grund für unsere Zurückhaltung in bezug auf die Kursentwicklung bei Aktien war der Schwächetrend bei vielen Indikatoren auf Volumenbasis, deren Entwicklung wir verfolgen. In den vergangenen Wochen haben wir an Tagen mit Kursverlusten eine Zunahme, an Tagen mit Kursgewinnen dagegen einen Rückgang des Handelsvolumens beobachtet. Unserer Ansicht nach ist dies ein eindeutiger Hinweis auf Abgaben institutioneller Anleger. Alle unsere Advance/Decline-Modelle sowohl für die NYSE als auch für die Nasdaq zeigen zum ersten Mal seit März pessimistische Strukturen.

Quelle: faz.net

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