14.12.2009 14:42Solarbranche geht auf Regierung zu
Die Förderung der Photovoltaik-Anlagen wird im neuen Jahr um neun Prozent sinken. Vielen Kritikern ist das zu wenig. Jetzt schlagen die Solarfirmen einen Kompromiss vor.
Danach könnte die Hälfte der erst für 2011 geplanten Kürzung der Förderung bereits Mitte 2010 erfolgen. Auf diesen Vorschlag hat sich der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) geeinigt. Damit will der Verband dem Erfolg der Photovoltaik, schneller als erwartet preiswerter geworden zu sein, Rechnung tragen, sagte ihr Vorsitzender Günther Cramer, der gleichzeitig den Wechselrichterhersteller SMA Solar leitet.
Bereits im November hatte Solarworld-Chef, Frank Asbeck, eine zusätzliche Kürzung der Hilfen von rund zehn Prozent zur Mitte kommenden Jahres vorgeschlagen, war damit jedoch bei den anderen Verbandsmitgliedern auf heftigen Widerstand gestoßen.
Zunehmend unter Druck
Die Branche gerät jedoch zunehmend unter Druck. Allein in diesem Jahr sind die Preise für Solarmodule um 30 Prozent gesunken. Deshalb will auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) die Förderung massiv zurückfahren. "Es wird eine Anpassung geben, weil wir eine Marktentwicklung haben, die zu einer klaren Überförderung geführt hat", sagte er dem "Handelsblatt".
Der Verband geht nun mit einem konkreten Vorschlag in die Verhandlungen mit der Regierung. Günther Cramer warnte Röttgen jedoch vor zu großen Einschnitten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz müsse dafür sorgen, dass Investitionen in Photovoltaikanlagen attraktiv bleiben. "Das müssen keine außergewöhnlichen Renditen sein, aber sie sollten einen Investitionsanreiz für einen potentiellen Anlagenbetreiber bieten", verteidigte Cramer die Interessen der Solarfirmen. Die Photovoltaik sei in drei bis fünf Jahren wettbewerbsfähig. Bis dahin sollte die Politik noch durchhalten, empfiehlt der SMA-Chef.
25 Prozent weniger
Planmäßig wird die Förderung zum Jahreswechsel für Photovoltaik-Dachanlagen um neun Prozent und für große Freiflächen-Kraftwerke um elf Prozent sinken. 2011 ist dann eine weitere Reduzierung in der gleichen Größenordnung vorgesehen. Kommt nun Mitte nächsten Jahres ein weiterer Schritt dazu, könnte die Förderung im Vergleich zu 2008 für kleine Dachanlagen und rund 25 Prozent und die für Freiflächenanlagen um 30 Prozent sinken.
lg