Wenn's am Gesamtmarkt diese Woche bei der Panik von heute bleibt, dann sind 28 Euro zum Wochenschluss jedenfalls durchaus plausibel. Sollte man auf der Rechnung haben, auch wenn man wirklich glaubt, Osram hätte auf dem jetzigen Niveau ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.
Mein Gesamteindruck: Börsenjahre wie das gegenwärtige, wo es fast nur seitwärts mit fallender Tendenz ging, enden oft mit einem letzten finalen Rutsch nach unten. Denn solche Jahre sind dadurch gekennzeichnet, dass nach einer starken Rally (die hatten wir von Anfang 2016 bis Ende 2017) die Großanleger aus ihren Positionen aussteigen und an, sagen wir mal, weniger schlaue Anleger verkaufen. Die "Dummen" sind dann alle in Aktien, aber zu Kursen, zu denen die Großanleger sie ihnen nicht wieder abkaufen wollen. Also muss die Börse nach unten gezogen werden, damit die schwachen Anleger wieder aus ihren Aktien rausfliegen, die dann am unteren Ende die Großanleger dankend wieder einsammeln. Aktien hören meisten auf zu steigen, wenn es niemanden gibt, der dumm genug ist um noch mehr Geld für sie auszugeben. Und an den dann anfangenden Rückgang hängen sich natürlich die Shorties mit dran, und so kommt es dann langsam aber sicher zum Crash.
Wobei wir ja bei Osram schon seit Januar diesen Jahres einen astreinen Salami-Crash gesehen haben, der die Aktie um lockere 60 Prozent hat ausbluten lassen bisher.
Ob wir jetzt aber diesen Herbst einen großen markt- oder sogar wie 2008 einen finanzsystemweiten Crash bekommen, kann einem niemand sagen. Sagen wir mal so: ich glaube, es wird demnächst wieder einmalige Gelegenheiten geben, viele Aktien zu unglaublichen Spottpreisen zu kaufen.