Schwarze Zeiten“ fürs „schwarze Gold“!
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Die Hurrikan-Saison in den USA kommt langsam in ihre heiße Phase. Am Wochenende sah es zunächst noch so aus, als würde „Ernesto“ in die Fußstapfen von Monstersturm „Katrina“ treten, der im vergangenen Jahr die Öl-Förderanlagen im Golf von Mexiko sowie die Südstaaten-Metropole New Orleans heimgesucht und dort schwerste Verwüstungen angerichtet hatte. In der Nacht von Sonntag auf Montag schwächte sich „Ernesto“ jedoch merklich ab. Gegenwärtig fegt der Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von nur noch 75 km/h über Kuba hinweg. Zudem geht das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami mittlerweile davon aus, dass „Ernesto“ zwar den Bundesstaat Florida nicht aber die amerikanischen Bohrplattformen und Raffinerien erreichen wird.
Öl will nach unten!
Wenngleich die Gefahr damit längst noch nicht endgültig gebannt ist, ging es an den Öl-Märkten zu Wochenbeginn erneut kräftig abwärts. Offenbar sind bei Notierungen jenseits der 70-US-Dollar-Marke für ein Fass Leichtöl bereits größere Förderausfälle infolge von Sturm-Schäden eingepreist. Sollten solche entgegen der allgemeinen Erwartungen ausbleiben, dürften die Ölpreise bis Jahresende weiter nachgeben. Denn eins ist in den vergangenen Wochen klar geworden: Das „schwarze Gold“ will in „niedrigere Gefilde abtauchen“. Aber selbst wenn es auf Grund von Hurrikans zu mäßigen Produktionseinbußen im Golf von Mexiko kommt, werden sich die „Bären“ das „Zepter“ wohl nicht aus der Hand nehmen lassen. Immerhin konnten zuletzt auch die vorübergehende Stilllegung des größten amerikanischen Ölfelds durch BP und die daraus resultierenden Förderausfällen von 400.000 Barrel pro Tag den „Sinkflug“ beim „Schmierstoff der Weltwirtschaft“ nicht stoppen.
Technisch stark angeschlagen!
Abgesehen von dem generellen Stimmungsumschwung präsentieren sich die Öl-Futures auch technisch außerordentlich angeschlagen: Der Support bei 73 US-Dollar ist deutlich nach unten durchbrochen worden. Eine kurzfristige Zurückeroberung erscheint in Anbetracht der Abwärtsdynamik fast ausgeschlossen. Entscheidend ist jetzt, ob die Unterstützung bei 68 US-Dollar hält. Fällt diese ebenfalls, könnten bis Dezember durchaus Kurse unter 60 US-Dollar je Fass drin sein.
Die Mehrheit hat nie Recht!
Letztlich ist es doch immer wieder erstaunlich, mit welcher Regelmäßigkeit die Mehrheit der Analysten und Marktteilnehmer falsch liegt. Vor einigen Wochen noch bestand ein weitgehender Konsens, dass die Ölpreise bis Herbst mindestens auf 80 US-Dollar pro Barrel ansteigen. Einige „Experten“ prognostizierten sogar für dieses Jahr noch dreistellige Notierungen. Fallende Kurse konnte sich hingegen niemand vorstellen. Die jüngste Entwicklung beim „schwarzen Gold“ beweist damit einmal mehr, wie wichtig es ist, das Sentiment im Auge zu behalten: Ist die Stimmung übermäßig „bullisch“, sollte man sich zügig von seinen Long-Positionen „verabschieden“ und gegebenenfalls antizyklisch auf die „kurze Seite“ wechseln. Werden hingegen von allen Seiten fallende Kurse propagiert, ist der richtige Zeitpunkt für einen Long-Einstieg.
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