Zitat fill: Für die Schweiz im WK II bedeutet dies, sie hatte ihr Schicksal nicht in der Hand. Andere haben darüber entschieden, sprich der potentielle Angreifer hatte sich entschieden nicht anzugreifen weil er anderes mit der Schweiz vorhatte als mit dem neuen 'Lebensraum' im Osten.
Eigentlich sprichst du der Schweiz alles ab, was sie ausmacht, sie hatte kein faschistisches Regime, das hätte sie ja auch in die Regierung wählen können und den Anschluss suchen können, die Juden hier ausliefern können usw, anstatt Geschäfte mit den Nazis zu machen usw mitmachen, dann gäbe es manche Diskussion darum gar nicht, vor allem mit Deutschen, was etwas absurd ist.
Man hatte eine Generalmobilmachung und während Jahren standen der grosse Teil der männlichen Bevölkerung im Militärdienst, nicht freiwillig, es wurden grosse Bunker und Wehranlagen gebaut im ganzen Land, das war nicht gratis, wie sollte man so was finanzieren wohl, indem man Nazideutschland und seine Verbündeten boykottiert, welches nun mal dann die ganze Schweiz umschloss, die Nahrung und anderes war rationiert.
Es gab auch eine geistige Landesverteidigung gegen die Ideologien der Faschisten rundherum. Die Schweiz war nicht besetzt und wurde nicht befreit, damit musst du dich abfinden, ihr inneres Schicksal und das der Bevölkerung wurde nicht von Deutschland oder den Nazis bestimmt, wenn Deutsche ihr eine Schuld zuweisen wollen, von mir aus, es ist aber völlig irrelevant. Gleichzeitig will man aber darauf bestehen, das nun Russland alle Schuld trifft und die Ukraine völlig frei ist zu tun und lassen was sie will und alles bekommen soll für ihre Souveränität, das will man dann aber der Schweiz nicht zugestehen im Nachhinein, die hatte auch diese Unterstützung nicht. Von wem denn?
Sie ist nicht von innen besudelt worden von den Nazis. Auch den 1. WK hat sie ausgelassen, nicht mitgemacht. Was das bedeutet, scheinst du überhaupt nicht erfassen zu können. Das ist eine Selbstbestimmung und ein Wille dahinter. Da geht es um Generationen und die eigene Bevölkerung, deren Mentalität auch. Nicht darum die Welt zu retten vor Deutschland und sich zu opfern.
Aber bei der Ukraine bist du dann voll auf dem Trip der absoluten Souveränität, die hatte die Schweiz so nicht, sie musste sich mit dem Kaiserreich und den Nazis arrangieren, ein kleines Land und keine Verbündeten und wollte keinen Krieg, nicht hineingezogen werden, nicht besetzt werden, nicht zerstört werden. Ist das so verwerflich? Man hat es schliesslich geschafft, ohne Krieg. Aber gratis war das nicht.
Die Geschäfte welche man für die Nazis tätigte, das sehe ich mittlerweile recht banal, man brauchte auch Dinge, Rohstoffe, Energie und Nahrung. Mit wem hätte man denn Handel treiben sollen, Geschäfte machen sollen? Mit dem lieben Gott? Oder einfach verhungern sollen? Die Vorstellungen im Nachhinein, einer gesättigten und verwöhnten Überfluss-Gesellschaft, die schon durchdreht, wenn es mal ein Produkt nicht mehr in unendlicher Menge gibt, sind oft derart absurd. Man denkt man sei eine andere Spezies und stehe da so weit darüber und würde das alles ganz anders machen, viel besser natürlich, vollgestopft vom Sofa aus, kann man so gut und gerecht sein. Alle alternativen Realitäten für die Schweiz und ihre Bevölkerung damals jedoch sehen Scheixxe aus.
Was die französischen Städte anbelangt, da war das auch eine Entscheidung der Französischen Führung, nicht der Nazis, den Kampf nicht in die Städte zu tragen, die Zivilbevölkerung nicht zu bewaffnen und ihr das zuzumuten, auch der Zukunft die zerstörten Städte. Auch die Schweiz hatte so eine Strategie mit den Reduits in den Bergen, welche die Armee hätten aufnehmen können, wenn man das Mittelland mit seinen Städten nicht hätte halten können. Man hätte die Städte nicht bis zu den Grundmauern verteidigt aus diversen Gründen, was das für die Bevölkerung bedeutet usw... Das ist eigentlich völlig normal, duschgeknallt war was dann die Nazis machten, die ganze Bevölkerung einem totalen Krieg auszusetzen und alles in Schutt und Asche zerstören lassen. Regimes kommen und gehen, doch Städte bleiben eigentlich über Generationen, sind auch Teil der Seele einer Gesellschaft.