Leben in 1,7 Kilometern Erdtiefe
Sternförmiges Bakterium | Copyright: G.Wagner
Northam/ Südafrika - Tief im Innern einer Plantin-Mine in Südafrika sind Forscher in 1,7 Kilometern Tiefe auf ein einzigartiges Bakterium gestoßen. Hier offenbaren sich den Forschern gänzlich neue Nischen des Lebens.
Die Wissenschaftler Greg Wagner, Tullis Onsott und Gordon Southam von der "Western Ontario-" und "Princeton University", stießen im Innern einer der tiefsten in die Erdoberfläche vordringenden Minen auf die einen Schleimfilm an den Wänden produzierenden und bislang nicht durch Organismen von der Erdoberfläche kontaminierten Mikroben-Kulturen. Ihre Entdeckung haben sie jetzt im Fachmagazin "Geobiology" veröffentlicht.
Die winzigen Mikroben weisen eine sternförmige, für die meisten Mikroben eigentlich ungewöhnliche, Struktur, wie sie anhand von Mikroben bislang noch nicht dokumentiert würde. Bei Untersuchungen mit speziellen Mikroskopen entdeckten die Forscher Formen vom vier- bis neungliedrigen Sternmustern.
Diese komplexe Form und die damit einhergehende Oberfläche der Zellmembranen erlauben es den Mikroben, in der Nährstoffarmen Umgebung deutlich mehr Nährstoffe aufzunehmen, als jene Mikroben, die beispielsweise nur kugelförmige Gestallt annehmen.
Für die Forschungsergebnisse interessieren sich jedoch nicht nur Geobiologen, sondern auch Astro- und Exobiologen, da sie sich daraus auch Aufschlüsse über mögliches Leben auf anderen Planeten du Himmelskörpern erhoffen. Schon jetzt such die NASA-Sonde "Phoenix" auf dem Roten Planeten nach Spuren von mikrobiologischem Leben in der Planetenoberfläche. Auch die zukünftige ESA-Mission "Exo-Mars" wird nach Lebensspuren im Marsboden suchen und möglicherweise auch aus rund 3 Metern Tiefe Bodeproben entnehmen und analysieren.
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