Nur hat sich die Branche das Leben eben selbst schwergemacht und sich selbst in die längste Krisenzeit manövriert die es je gab. Etliche Firmen sind darüber pleite gegangen - zuletzt Rickmers. Etliche Banken dürften hunderte an Milliarden Euro abgeschrieben habe. Viel Anleger haben ganz viel Geld verloren. Nicht wenige Banken mussten mit Milliardenaufwand von Staaten gerettet werden. Aber das ist die Vergangenheit.
Die Gegenwart sind die erheblichen Konsolidierungsbemühungen der Branche. Man kann jetzt fast von einem Angebotsolygopol sprechen. Und das wird dafür sorgen, das wieder Geld verdient wird. Viel Geld nach der langen Verlustzeit. Das hat ja schon angefangen, in dem Transportkapazität aus dem Markt genommen wurde. D.h., wenn man z.B. 10 Schiffe fahren lässt die alle ihre Kosten ncht verdienen, hat man einfach 2 davon im Hafen stehen lassen und ist nur noch mit 8 Schiffen gefahren. Das hat die Frachtpreise nach oben getrieben und gleichzeitig die Betriebskosten nach unten. Und dieser Trend wird weitergehen, auch wenn neue und größere Schiffe auf den Markt kommen, weil der ganz große Neuzugang ja vorbei ist.
Bei Hapag Lloyd gibt es zudem die Sondersituation mit der erwarteten erheblichen Kosteneinsparung durch das Zusammengehen mit UASC. Rechnet man allein diese bis zu 400 Mio. Euro Einsparung auf das Jahresergebnis um, dann kommt man zusammen mit der generellen Margenverbesserung zu erstaunlichen möglichen Kurszielen. Derzeit liegt die Aktie ja beim Börsenwert noch immer unterhalb des Eigenkapitalwertes, was eine Verlustsituation impliziert, die so aber nicht mehr gegeben sein wird. Daher können die Kursziele von 4x,xx Euro auch nur der Anfang sein.
Risiko sind die Entwicklung der Bunkerpreise für Treibstoff und die Reduzierung des Schwefelgehaltes in den Abgasen bis zum Jahr 2020. Und natürlich der Welthandel an sich, auf denen das fast Angebots-Olygopol aber viel besser reagieren kann als in dem zersplitterten Markt noch einige Jahre zuvor.