ist aus dem Jahre 1998 und wie es nunmal mit Wahlplakaten so ist, entsprechen sie oftmals den Wünschen aber taugen nicht der Realität.
U.a. sei zu erwähnen, war es Deutschland, welches die Kriterien über Jahre hinweg nicht eingehalten und eine höhere Neuverschuldung in Kauf genommen hat.
U.a. war es Dtl., welches die Kriterien außer Kraft setzte.
U.a. ist es Deutschland, welches Jahr für Jahr zu hohes Außenhandelsüberschüsse produziert und ebenfalls gegen Vorgaben verstößt und dies teils deutlich.
Daher ist dieses Jeder macht Seins und Jeder haftet für sich selbst schlichtweg realitätsfern.
Man kann nicht Einerseits Kredite an z.B. GR gewähren, damit diese deutsche Waren importieren und die großen Außenhandelsüberschüsse erst möglich machen können und dann jene Länder sich selbst überlassen, wenn sie logischerweise in Schieflage geraten.
Aus genau solch einem Grund gibt es innerhalb der EU ein Limit, wie groß die Außenhandelsüberschüsse sein dürfen, weil Jeder der größere Außenhandelsüberschüsse produziert zwangsläufig eine Schieflage an anderen Stellen in Kauf nimmt.
Wenn man nun "Jeder macht Seins" machen möchte, müsste man zuerst dafür sorgen, dass solch Schieflagen bedingt eines Außenhandelsdefizits gar nicht mehr auftreten können. Dies bedeutet, dass man den Außenhandel von Deutschland innerhalb der EU deutlich einschränken müsste. Erfolgt dies nicht, so müsste die EU Milliardenhohe Strafen über Deutschland verhängen und über diese Strafen den Ausgleich wieder herstellen.
Dies halte ich jedoch für realitätsfern, wie sich es ja auch seit Beginn des EURO gezeigt hat, weil Strafen ein unschönes Geschmäckle haben.
Im Grunde gibt es folgende Möglichkeiten:
1. man macht weiter wie bisher und gleicht die Ungleichheiten durch Rettungspakete aus und versucht jene Länder über Ausgleichszahlungen etwas näher an den europäischen Durchschnitt zu bringen. Der deutsche Außenhandel würde hierbei nur mäßig darunter leiden und weiterhin Exporte möglich.
2. man lässt Staaten Pleite gehen, dann werden die Ungleichheiten durch Pleiten von Unternehmen, Banken, Verlusten von Spargeldern, usw. korrigiert. Der deutsche Außenhandel in jene Staaten würde quasi zum Erliegen kommen und den deutschen Exporteuren spürbar und dauerhaft Einnahmequellen wegfallen, die Folge wäre u.a. eine steigende Arbeitslosigkeit.
3. man setzt die Stabilitätskriterien des EURO konsequenter durch um darüber Ungleichheiten zu kompensieren. D.h. im Klartext, dass Deutschland jedes Jahr vermutlich einen zweistelligen Milliardenbetrag zahlen müsste, was wiederum nicht den Export, sondern Gesamtdeutschland belasten, letztendlich aber mehr oder minder im Punkt 1 münden würde.
Fakt ist, dass Deutschland mit einem Exportanteil von über 50% am BIP enorm abhängig vom Export ist und dementsprechend "Jeder macht Seins" für Deutschland mit seiner eher unterentwickelten Binnenwirtschaft ungünstig, ja dumm wäre. Dumm auch insofern, als dass die Schwäche der Euro-Krisenländer den deutschen Export außerhalb Europas zusätzlich stärkt.
Daher kann es nur im Interesse von Dtl. sein, dass der Euro auch weiterhin fleißig in GR & Co. fließt und eben kein Ausstieg aus dem Euro erfolgt.