Australien wird erstmals von einer Frau geführt. Julia Gillard ist die Nachfolgerin des bisherigen Ministerpräsidenten Kevin Rudd, der am Donnerstag vor einer geplanten Kampfabstimmung von seinem Amt zurücktrat. Die regierende Labor-Partei hat zuletzt deutlich an Wählergunst verloren. Die 48-jährige bisherige Vize-Ministerpräsidentin kündigte Wahlen in den kommenden Monaten an. Zudem reichte sie der verärgerten Bergbau-Branche die Hand. Sie bot neue Verhandlungen über die umstrittene Gewinnsteuer für Rohstoffkonzerne an. Die Aktienkurse der Unternehmen BHP Billiton und Rio Tinto stiegen um 1,6 beziehungsweise 1,9 Prozent.
Doch nicht nur auf die Kurse an der Börse sondern auch auf Umfragen wirkte sich der Machtwechsel positiv aus. Denen zufolge ist Labor wieder Favorit für die Wahlen, die höchstwahrscheinlich im Oktober stattfinden. Unbeliebt war die Führung zuletzt nicht nur wegen der umstrittenen Gewinnsteuer für die Bergbau-Branche, sondern auch wegen ihrer Politik in Klimafragen. Auch diesbezüglich kündigte Gillard einen Politikwechsel an.