Die wunderbare Welt der Gaps
von Jochen Steffens
Da Herr Steffens sich zurzeit in Urlaub befindet, haben wir für Sie einige der Klassiker des Investor's Daily aus den Jahren zwischen 2002 und 2005 zusammengestellt:
Ausgabe vom 27. Oktober 2004
Der Markt ist schon ein wenig "aus der Fassung". Schauen Sie sich die Häufigkeit der Gaps (Kurslücke) allein im Dax an.
Das ist heute nun schon das vierte Gap seit neun Tagen. Irgendetwas passiert dort. Also aus gegebenen Anlass eine kleine Abhandlung zu
Gaps:
Es gibt drei idealtypische Gaps: Als erstes ist das "Ausbruchsgap" zu nennen. Dieses entwickelt sich gerne, wenn nach einem langen Aufwärtstrend zum Beispiel der Aufwärtstrend gebrochen wird oder wenn nach deutlichen Kursverlusten (Sell off) der Markt dreht. Es kann also ein Anzeichen für einen Trendumkehr sein. Es signalisiert aber grundsätzlich den Beginn einer neuen Bewegung.
Das zweite Gap ist das "Fortsetzungsgap". Dieses entwickelt sich idealtypischerweise in der Mitte eines Trends. Zwar ist dieses Gap etwas seltener, hat aber eine wichtige Funktion: Es zeigt an, wo das Kursziel der aktuellen Bewegung zu finden ist. Da diese Gaps, wie gesagt, in der Mitte einer Bewegung auftreten, muss man nur noch die Bewegung hin zum Gap "messen" und sie auf das Gap addieren, um zu wissen, wo das (vorläufige) Ende der aktuellen Bewegung liegen wird.
Wenn der Trend dann weitergelaufen ist und in der Nähe des Kursziels noch ein Gap generiert wird, nennt man dieses Gap das "Erschöpfungsgap". Das bedeutet, nach langen Trends kann ein Gap anzeigen, dass das Ende eines Trends bevorsteht. Der Trend hat sich mit diesem Gap sozusagen "erschöpft". Oft werden damit Übertreibungen angezeigt.
Wenn Sie nun das Ausbruchsgap und Erschöpfungsgap zusammennehmen, erkennen Sie, dass eine Trendumkehr gerne von zwei Gaps umrahmt ist.
Zunächst ein Erschöpfungsgap, das signalisiert, dass ein Trend erschöpft ist und sein Ende findet. Dann wird ein Hoch/Tief gebildet und danach signalisiert ein Ausbruchsgap, dass eine neue Bewegung in die andere Richtung startet.
Diese Formation, die dadurch entsteht nennt man auch Insel Gap (Island Gap). Wenn eine Kursbewegung von zwei Kurslücken eingerahmt ist, dann sieht der Kursverlauf zwischen den Gaps auf einem Chart wie eine Insel aus. Eine Insel, die durch die Kurslücken keinen Kontakt zu den anderen Kursverläufen hat. Diese Formation tritt (leider) sehr selten auf, ist aber ein sehr verlässliches Anzeichen einer Trendumkehr.
von Jochen Steffens
Da Herr Steffens sich zurzeit in Urlaub befindet, haben wir für Sie einige der Klassiker des Investor's Daily aus den Jahren zwischen 2002 und 2005 zusammengestellt:
Ausgabe vom 27. Oktober 2004
Der Markt ist schon ein wenig "aus der Fassung". Schauen Sie sich die Häufigkeit der Gaps (Kurslücke) allein im Dax an.
Das ist heute nun schon das vierte Gap seit neun Tagen. Irgendetwas passiert dort. Also aus gegebenen Anlass eine kleine Abhandlung zu
Gaps:
Es gibt drei idealtypische Gaps: Als erstes ist das "Ausbruchsgap" zu nennen. Dieses entwickelt sich gerne, wenn nach einem langen Aufwärtstrend zum Beispiel der Aufwärtstrend gebrochen wird oder wenn nach deutlichen Kursverlusten (Sell off) der Markt dreht. Es kann also ein Anzeichen für einen Trendumkehr sein. Es signalisiert aber grundsätzlich den Beginn einer neuen Bewegung.
Das zweite Gap ist das "Fortsetzungsgap". Dieses entwickelt sich idealtypischerweise in der Mitte eines Trends. Zwar ist dieses Gap etwas seltener, hat aber eine wichtige Funktion: Es zeigt an, wo das Kursziel der aktuellen Bewegung zu finden ist. Da diese Gaps, wie gesagt, in der Mitte einer Bewegung auftreten, muss man nur noch die Bewegung hin zum Gap "messen" und sie auf das Gap addieren, um zu wissen, wo das (vorläufige) Ende der aktuellen Bewegung liegen wird.
Wenn der Trend dann weitergelaufen ist und in der Nähe des Kursziels noch ein Gap generiert wird, nennt man dieses Gap das "Erschöpfungsgap". Das bedeutet, nach langen Trends kann ein Gap anzeigen, dass das Ende eines Trends bevorsteht. Der Trend hat sich mit diesem Gap sozusagen "erschöpft". Oft werden damit Übertreibungen angezeigt.
Wenn Sie nun das Ausbruchsgap und Erschöpfungsgap zusammennehmen, erkennen Sie, dass eine Trendumkehr gerne von zwei Gaps umrahmt ist.
Zunächst ein Erschöpfungsgap, das signalisiert, dass ein Trend erschöpft ist und sein Ende findet. Dann wird ein Hoch/Tief gebildet und danach signalisiert ein Ausbruchsgap, dass eine neue Bewegung in die andere Richtung startet.
Diese Formation, die dadurch entsteht nennt man auch Insel Gap (Island Gap). Wenn eine Kursbewegung von zwei Kurslücken eingerahmt ist, dann sieht der Kursverlauf zwischen den Gaps auf einem Chart wie eine Insel aus. Eine Insel, die durch die Kurslücken keinen Kontakt zu den anderen Kursverläufen hat. Diese Formation tritt (leider) sehr selten auf, ist aber ein sehr verlässliches Anzeichen einer Trendumkehr.
Gruß Moya