Historischer Bumerang trifft die CDU
Eine scharfe Auseinandersetzung mit der Linkspartei wollte die CDU über deren DDR-Erbe führen. Nun muss sie sich mit ihrer eigenen Geschichte befassen
Die Linkspartei wird immer stärker - und die CDU wird nervös. Denn gerade im nächsten Jahr könnten die Linken der Union im Osten Deutschlands gefährlich werden. Also muss man dem Volk sagen, mit wem man es da zu tun hat, mögen sich die Schreiber eines Grundsatzpapiers gedacht haben, mit dem sie auf dem Parteitag am Wochenende nochmals die Wurzeln der Linken offenlegen wollen.
Die Linke, so steht dort geschrieben, ist "die direkte Nachfolgerin der für Unterdrückung und Bespitzelung verantwortlichen SED" und sie "propagiert ein Geschichtsbild, das die DDR als sozialpolitisches Großexperiment und nicht als menschenverachtendes totalitäres System zeichnet". Der SPD wiederum werfen die Autoren vor, mit der Linkspartei "damals wie heute" gemeinsame Sache zu machen.
Dann werden all die Ereignisse und Fakten aufgezählt, von denen die CDU befürchtet, sie seien den Ostdeutschen nicht mehr ausreichend gegenwärtig: die Niederschlagung des Aufstands am 17. Juni 1953, der Mauerbau 1961, die mehr als 950 Mauertoten und das Versagen der Planwirtschaft.
Ein starker Wurf also. Doch was als Munition im Dauerwahlkampf des kommenden Jahres gedacht war, wendet sich gegen die Union selbst. Sie sieht sich plötzlich mit dieser Frage konfrontiert: Wie steht es eigentlich um ihr eigenes Geschichtsbild und wie ist ihr Anteil am Herrschaftssystem der DDR zu bewerten?
weiter: http://www.zeit.de/online/2008/48/cdu-ddr-geschichte
siehe auch: CDU-Blockflöten unter Druck
Eine scharfe Auseinandersetzung mit der Linkspartei wollte die CDU über deren DDR-Erbe führen. Nun muss sie sich mit ihrer eigenen Geschichte befassen
Die Linkspartei wird immer stärker - und die CDU wird nervös. Denn gerade im nächsten Jahr könnten die Linken der Union im Osten Deutschlands gefährlich werden. Also muss man dem Volk sagen, mit wem man es da zu tun hat, mögen sich die Schreiber eines Grundsatzpapiers gedacht haben, mit dem sie auf dem Parteitag am Wochenende nochmals die Wurzeln der Linken offenlegen wollen.
Die Linke, so steht dort geschrieben, ist "die direkte Nachfolgerin der für Unterdrückung und Bespitzelung verantwortlichen SED" und sie "propagiert ein Geschichtsbild, das die DDR als sozialpolitisches Großexperiment und nicht als menschenverachtendes totalitäres System zeichnet". Der SPD wiederum werfen die Autoren vor, mit der Linkspartei "damals wie heute" gemeinsame Sache zu machen.
Dann werden all die Ereignisse und Fakten aufgezählt, von denen die CDU befürchtet, sie seien den Ostdeutschen nicht mehr ausreichend gegenwärtig: die Niederschlagung des Aufstands am 17. Juni 1953, der Mauerbau 1961, die mehr als 950 Mauertoten und das Versagen der Planwirtschaft.
Ein starker Wurf also. Doch was als Munition im Dauerwahlkampf des kommenden Jahres gedacht war, wendet sich gegen die Union selbst. Sie sieht sich plötzlich mit dieser Frage konfrontiert: Wie steht es eigentlich um ihr eigenes Geschichtsbild und wie ist ihr Anteil am Herrschaftssystem der DDR zu bewerten?
weiter: http://www.zeit.de/online/2008/48/cdu-ddr-geschichte
siehe auch: CDU-Blockflöten unter Druck