Gläubiger müssen massiv werden
Schuldner ohne Zahlungsmoral
vwd - Immer mehr Schuldner in Deutschland landen vor dem Kadi. Nach einer am Dienstag in Hamburg verbreiteten Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel gingen in den ersten sechs Monaten die Gläubiger in mehr als 732 000 Fällen mit harten gerichtlichen Maßnahmen gegen ihre Schuldner vor, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Das sei binnen Jahresfrist eine Steigerung von 9,1 Prozent. «Die Zahlungsmoral in Deutschland hat einen weiteren Tiefpunkt erreicht», heißt es in der Studie.
Bürgel zählt für diese Aussage eidesstattliche Versicherungen (früher Offenbarungseid), Haftanordnungen, gerichtliche Mahnverfahren und private Insolvenzen zusammen. Besonders ausgeprägt war der Anstieg der gerichtlichen Verfahren wegen unbezahlter Forderungen in den östlichen Bundesländern, die eine Steigerung von 13,3 Prozent auf gut 142 000 Fälle aufwiesen.Dagegen war der Anstieg im Westen mit einem plus von 8,1 Prozent auf 590 000 Fälle weniger ausgeprägt.
Von der schärfsten gerichtlichen Maßnahme, der Haftanordnung zur Durchsetzung des Offenbarungseids, waren in Deutschland fast 248 000 Privatpersonen betroffen. Das sind 11,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Wirtschaftsauskunftei führte die schwache Zahlungsmoral nicht nur auf fehlende Mittel bei den Haushalten zurück. «Zahlungsunfähigkeit ist selten der Grund für unbezahlte Rechnungen», heißt es in der Mitteilung. Nur 2,9 Prozent oder etwa 10 000 Haushalte waren so überschuldet, dass eine Verbraucher-Insolvenz unabwendbar war. Eine neue gesetzlicheMöglichkeit für Banken könne jedoch zu einem Anstieg der gerichtlichen Maßnahmen gegen Privatpersonen geführt haben. Danach können Banken schon dann Kredite kündigen, wenn eine Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit droht, zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit.
Schuldner ohne Zahlungsmoral
vwd - Immer mehr Schuldner in Deutschland landen vor dem Kadi. Nach einer am Dienstag in Hamburg verbreiteten Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel gingen in den ersten sechs Monaten die Gläubiger in mehr als 732 000 Fällen mit harten gerichtlichen Maßnahmen gegen ihre Schuldner vor, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Das sei binnen Jahresfrist eine Steigerung von 9,1 Prozent. «Die Zahlungsmoral in Deutschland hat einen weiteren Tiefpunkt erreicht», heißt es in der Studie.
Bürgel zählt für diese Aussage eidesstattliche Versicherungen (früher Offenbarungseid), Haftanordnungen, gerichtliche Mahnverfahren und private Insolvenzen zusammen. Besonders ausgeprägt war der Anstieg der gerichtlichen Verfahren wegen unbezahlter Forderungen in den östlichen Bundesländern, die eine Steigerung von 13,3 Prozent auf gut 142 000 Fälle aufwiesen.Dagegen war der Anstieg im Westen mit einem plus von 8,1 Prozent auf 590 000 Fälle weniger ausgeprägt.
Von der schärfsten gerichtlichen Maßnahme, der Haftanordnung zur Durchsetzung des Offenbarungseids, waren in Deutschland fast 248 000 Privatpersonen betroffen. Das sind 11,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Wirtschaftsauskunftei führte die schwache Zahlungsmoral nicht nur auf fehlende Mittel bei den Haushalten zurück. «Zahlungsunfähigkeit ist selten der Grund für unbezahlte Rechnungen», heißt es in der Mitteilung. Nur 2,9 Prozent oder etwa 10 000 Haushalte waren so überschuldet, dass eine Verbraucher-Insolvenz unabwendbar war. Eine neue gesetzlicheMöglichkeit für Banken könne jedoch zu einem Anstieg der gerichtlichen Maßnahmen gegen Privatpersonen geführt haben. Danach können Banken schon dann Kredite kündigen, wenn eine Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit droht, zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit.
