Wie soll denn das bitte in hoffnungslos überschuldeten Volkswirtschaften funktionieren? Die bittere Wahrheit sieht wohl so aus, dass die Zentralbanken mittlerweile wohl via Druckerpresse nicht eben mehr ein ein Liquiditäts-Problem zu lösen haben, sondern ein Solvenz-Problem lösen sollen. Man kann jedoch vergleichsweise nicht die Feuerwehr sprich Zentralbanken, die einen Brand löschen sollten, dann aus Alternativlosigkeit auf die Kommandobrücke stellen, weil die Politik die Kurve nicht kriegt. Wenn man sich da so Gesellen wie Draghi und Praet anschaut, so kann man sich ohne große Phantasie ausmalen, was an Experimenten da noch auf uns zurollt. Wer sich hinstellt und dem breiten Publikum aktuell verkündet, dass "Es keine Grenzen bzw. Limits gibt, wie weit man bereit sind, die geldpolitischen Instrumente einzusetzen (Zitat Draghi), der hat die "Überquerung des Rubikons" schon lange hinter sich gelassen.
Der Kreislauf des Wahnsinns, der angeschoben wurde, indem Notenbanken faktisch bankrotte Staaten finanzieren und im Anschluss daran die aufgekauften Papiere in die EZB "verklappen", der dürfte sich womöglich nochmals erheblich ausweiten, Stichwort hier "Anfa" (Agreement on the Net-Financial Assets). Die FAZ kommentierte dies im letztjährigen Dezember auch unmissverständlich mit dem Headliner "Heimliches Gelddrucken in Rom und Paris".
Nachdem die EZB im Zuge ihres QE-Programms bereits bekanntlich in großem Stil eben Staatsanleihen, öffentliche Anleihen sowie Covered Bonds (Gedeckte Schuldverschreibungen) und ABS-Papiere (forderungsbesicherte Wertpapiere) aufkauft, deutete Draghi bei der kürzlich erfolgten Pressekonferenz vielsagend an, dass die EZB eben auch weiterhin alles aufkaufen und auf ihre Bilanz packen wird, whatever it takes. So könnten möglicherweise größere Abstürze bzw. schwere Baissen am Aktienmarkt dann der Vergangenheit angehören, sollte die EZB als "Ponzi Provider of last Resort" hier auch noch in den Ring steigen:
"Die EZB wolle alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen können, erklärt Draghi auf die Frage, ob beispielsweise auch Aktien auf dem Einkaufszettel stehen könnten. Die EZB müsse aber sicherstellen, dass es keine technischen Einschränkungen gebe, wenn sie ein Instrument in ihr Kaufprogramm aufnehme." (Quelle: FuW)
Tscha, und wer haftet denn wohl, wenn diese ganzen Experimente schiefgehen? Eines dürfte mit definitiver Sicherheit bereits heute feststehen: Die Rechnung für das Treiben des EZB-Finanz-Popanz wird uns irgendwann in der Zukunft serviert werden und sie wird hoch, wahrscheinlich sogar sehr hoch sein – doch dann ist es zu spät.
"Draghi: «Es gibt keine Limiten»"
www.fuw.ch/article/was-man-zum-ezb-entscheid-wissen-muss/
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!