Richtig, massivere Short-Trades (im Kurzfrist-Zeitfenster) sind derzeit nicht seriös kalkulierbar.
Längerfristig schon, aber das interessiert derzeit ja niemanden, da die Meisten der hier auf Ariva anwesenden Personen ja die "schnelle" Kohle bevorzugen.
Was man aber quasi als "Zwischending" immer noch händeln kann, sind die
(Intra-) Day-Bewegungen.
Dummerweise setzt ein hier erfolgreiches Handeln aber auch (mehr oder weniger) permanente Anwesenheit voraus, die aber kaum von einem Werktätigen mit der nötigen Aufmerksamkeit erbracht werden kann.
Da gerade hier die Muster in der jüngeren Vergangenheit aber recht einfach waren (= Schwächen werden über kurz oder lang immer wieder hochgekauft), hätte man in der Tat gutes Geld verdienen können.
Und wenn man dieses Geld wird dann wieder sukzessive (= behutsam) in Langfrist-Shorts reinvestiert, kann man eigentlich gar nichts verkehrt machen.
Aber wie gesagt: Der größte Feind des Börsianers ist die fehlende Flexibilität in Bezug auf die eigene Person.
Man konstruiert sich ein Bild über die gesamtwirtschaftliche Lage und akzeptiert dementsprechend nur noch Short oder Long.
Aber so tickt die Börse nicht. Es ist etwas diffiziler.
Denn der Börse wohnt die Eigenschaft inne, sich wie ein kleines Kind auf Irrwege zu begeben und sich in dieser Richtung erst einmal auszutoben.
Diese infantilen Verhaltensweisen zu ignorieren, hat schon viele geistige Hochkaräter ihr Vermögen gekostet.
Sie haben alles richtig vorhergesagt (und am Ende auch Recht behalten), hatten nur im entscheidenden Moment kein Geld mehr, um von dem vorhergesagten Ende der "Flegeleien" zu profitieren.
Von daher würde ich zu einer gewissen Flexibilität raten.
Mit anderen Worten: Selbst wenn ich der Meinung bin / wäre, dass das gegenwärtige Kursniveau nicht zu rechtfertigen ist, aber dennoch sehe, dass interessierte Kreise permanent versuchen, dass aktuelle Niveau noch weiter zu forcieren, ja dann geh ich eben auch mal temporär (= kurzfristig) Long und hole mir über die dortigen Gewinne das Geld, um auf meine Überzeugung (= Langfrist-Short) zu setzen.
Im Future-Handel (25€ pro Dax-Punkt etc.) ohnehin eine unentbehrliche Überlebensstrategie, die allerdings - zugegebenermaßen - die Fähigkeit abverlangt, kurzfristig auch mal gegen seinen eigenen Verstand zu agieren und stattdessen
einfach nur den Markt zu beobachten und auf dessen "Flegeleien" nicht mit Trotz zu reagieren, sondern sich dessen Eskapaden zu Nutze zu machen.
Aber mit einem (dem Menschen psychologisch innewohnenden) Schwarz-Weiß-Denken kommt man an der Börse einfach nicht weiter und wird sich irgendwann (= nur eine Frage der Zeit) verrennen.
Deshalb ist die Börse ja auch nichts für Otto-Normalverbraucher.