WOCHENAUSBLICK: DAX im Bann der Berichtssaison - '5.000 Punkte als Deckel'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Leitindex DAX wird nach Ansicht vieler Börsianer auch in der kommenden Woche nicht den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 5.000 Punkten schaffen. Nachdem zuletzt vor allem die New Yorker Börsen den Takt auf dem Frankfurter Parkett vorgegeben haben, nimmt nun die Berichtssaison hierzulande langsam Fahrt auf. So werden der Pharmakonzern Schering, DaimlerChrysler (Xetra: 710000 - Nachrichten) und die Deutsche Bank Zahlen vorlegen. Zudem wartet auf die Anleger eine Flut von Quartalsbilanzen großer US-Konzerne wie Microsoft (NASDAQ: MSFT - Nachrichten) oder ExxonMobil .
Die Marktbeobachter der Commerzbank (Xetra: 803200 - Nachrichten) blicken zurückhaltend in die nahe Zukunft: "Trotz einiger überzeugender Quartalszahlen fehlt die Dynamik für einen erneuten Ausflug über die 5.000er-Marke im DAX." Viele Anleger nutzten die Situation zu Gewinnmitnahmen und parkten ihre Liquidität am Geldmarkt. Auch von der fundamentalen Seite sei derzeit keine Unterstützung zu erwarten, wie die gesenkten Wachstumsprognosen der großen Wirtschaftsforschungsinstitute für das nächste Jahr zeigten. Hoffnung verbreitet nach Ansicht der Commerzbank-Experten allerdings die nun anlaufende Berichtssaison über das dritte Quartal, die mit den Zahlen und dem Ausblick des Softwareherstellers SAP einen guten Start erwischt hatte.
'5.000 PUNKTE BEIM DAX ALS DECKEL'
Aktienstratege Steffen Neumann von der Landesbank Rheinland-Pfalz sieht kurzfristig kein großes Potenzial für deutsche Aktien. "Im DAX wirkt die Marke von 5.000 Punkten als Deckel." Allerdings sei der Markt auf dem jetzigen Niveau zugleich nach unten abgesichert. Die Bewertung der meisten DAX-Aktien sei nach wie vor vernünftig. Auch die anstehenden Zahlen für das dritte Quartal dürften die Kurse stützen.
Ähnlich bewertete die Bankgesellschaft Berlin (Xetra: 802322 - Nachrichten) die Lage an der Börse. "Die günstige Bewertung des Aktienmarktes verleiht eine gewisse Kursstabilität." Die Sorgen vor einer baldigen Leitzinsanhebung in der Eurozone oder einer Verschärfung des Zinserhöhungstempos in den USA halten die Experten für übertrieben. Zinsanhebungen werden von der Börse negativ beurteilt, weil dadurch unter anderem die Geldbeschaffung für die Unternehmen teurer und der Gewinn geschmälert wird.
SCHERING, DEUTSCHE BANK UND DAIMLERCHRYSLER MIT ZAHLEN
Mit Interesse werden Anleger auf die anstehenden Zahlen der DAX-Unternehmen blicken. Der Pharmakonzern Schering hat sein operatives Ergebnis im dritten Quartal nach Ansicht von Analysten wegen gestiegener Umsätze mit Betaferon und Yasmin zweistellig gesteigert. Positiv habe sich auch das Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung ausgewirkt, hieß es mit Blick auf die am Montag anstehende Bilanz.
Der Autokonzern DaimlerChrysler hat im dritten Quartal nach Einschätzung von Analysten zu früherer Ertragskraft zurückgefunden. Die Sanierung der Mercedes Car Group macht Fortschritte, die Modelloffensive zahlt sich aus und Qualitätsprobleme sind behoben. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten erwarten im Schnitt einen operativen Konzerngewinn von rund 1,65 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,33 Mrd Euro). Die Zahlen stehen am Mittwoch an.
Bei der Deutschen Bank (Xetra: 514000 - Nachrichten) erwartet die Börse einen kräftigen Gewinnsprung. Der deutsche Branchenprimus steigerte nach Einschätzung von Analysten den Quartalsgewinn vor Steuern um knapp 30 Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden Euro. Dabei dürfte die Deutsche Bank, die ihre Zahlen am Freitag vorlegen will, wie die Konkurrenz von einem guten Geschäft beim Investmentbanking profitiert haben./tw/fs/sbi
--- Von Till Weber, dpa-AFX ---
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Leitindex DAX wird nach Ansicht vieler Börsianer auch in der kommenden Woche nicht den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 5.000 Punkten schaffen. Nachdem zuletzt vor allem die New Yorker Börsen den Takt auf dem Frankfurter Parkett vorgegeben haben, nimmt nun die Berichtssaison hierzulande langsam Fahrt auf. So werden der Pharmakonzern Schering, DaimlerChrysler (Xetra: 710000 - Nachrichten) und die Deutsche Bank Zahlen vorlegen. Zudem wartet auf die Anleger eine Flut von Quartalsbilanzen großer US-Konzerne wie Microsoft (NASDAQ: MSFT - Nachrichten) oder ExxonMobil .
Die Marktbeobachter der Commerzbank (Xetra: 803200 - Nachrichten) blicken zurückhaltend in die nahe Zukunft: "Trotz einiger überzeugender Quartalszahlen fehlt die Dynamik für einen erneuten Ausflug über die 5.000er-Marke im DAX." Viele Anleger nutzten die Situation zu Gewinnmitnahmen und parkten ihre Liquidität am Geldmarkt. Auch von der fundamentalen Seite sei derzeit keine Unterstützung zu erwarten, wie die gesenkten Wachstumsprognosen der großen Wirtschaftsforschungsinstitute für das nächste Jahr zeigten. Hoffnung verbreitet nach Ansicht der Commerzbank-Experten allerdings die nun anlaufende Berichtssaison über das dritte Quartal, die mit den Zahlen und dem Ausblick des Softwareherstellers SAP einen guten Start erwischt hatte.
'5.000 PUNKTE BEIM DAX ALS DECKEL'
Aktienstratege Steffen Neumann von der Landesbank Rheinland-Pfalz sieht kurzfristig kein großes Potenzial für deutsche Aktien. "Im DAX wirkt die Marke von 5.000 Punkten als Deckel." Allerdings sei der Markt auf dem jetzigen Niveau zugleich nach unten abgesichert. Die Bewertung der meisten DAX-Aktien sei nach wie vor vernünftig. Auch die anstehenden Zahlen für das dritte Quartal dürften die Kurse stützen.
Ähnlich bewertete die Bankgesellschaft Berlin (Xetra: 802322 - Nachrichten) die Lage an der Börse. "Die günstige Bewertung des Aktienmarktes verleiht eine gewisse Kursstabilität." Die Sorgen vor einer baldigen Leitzinsanhebung in der Eurozone oder einer Verschärfung des Zinserhöhungstempos in den USA halten die Experten für übertrieben. Zinsanhebungen werden von der Börse negativ beurteilt, weil dadurch unter anderem die Geldbeschaffung für die Unternehmen teurer und der Gewinn geschmälert wird.
SCHERING, DEUTSCHE BANK UND DAIMLERCHRYSLER MIT ZAHLEN
Mit Interesse werden Anleger auf die anstehenden Zahlen der DAX-Unternehmen blicken. Der Pharmakonzern Schering hat sein operatives Ergebnis im dritten Quartal nach Ansicht von Analysten wegen gestiegener Umsätze mit Betaferon und Yasmin zweistellig gesteigert. Positiv habe sich auch das Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung ausgewirkt, hieß es mit Blick auf die am Montag anstehende Bilanz.
Der Autokonzern DaimlerChrysler hat im dritten Quartal nach Einschätzung von Analysten zu früherer Ertragskraft zurückgefunden. Die Sanierung der Mercedes Car Group macht Fortschritte, die Modelloffensive zahlt sich aus und Qualitätsprobleme sind behoben. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten erwarten im Schnitt einen operativen Konzerngewinn von rund 1,65 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,33 Mrd Euro). Die Zahlen stehen am Mittwoch an.
Bei der Deutschen Bank (Xetra: 514000 - Nachrichten) erwartet die Börse einen kräftigen Gewinnsprung. Der deutsche Branchenprimus steigerte nach Einschätzung von Analysten den Quartalsgewinn vor Steuern um knapp 30 Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden Euro. Dabei dürfte die Deutsche Bank, die ihre Zahlen am Freitag vorlegen will, wie die Konkurrenz von einem guten Geschäft beim Investmentbanking profitiert haben./tw/fs/sbi
--- Von Till Weber, dpa-AFX ---