Bush will überschuldeten Hausbesitzern helfen

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patznjeschniki:

Bush will überschuldeten Hausbesitzern helfen

 
07.12.07 00:32
Bush will überschuldeten Hausbesitzern helfen

In einer konzertierten Rettungsaktion wollen die US-Regierung und große Kreditinstitute verhindern, dass noch mehr überschuldete Hausbesitzer in den Sog der Immobilienkrise geraten.



US-Präsident George W. Bush stellte am Donnerstag in Washington einen Plan vor, der in den kommenden zwei Jahren mehr als eine Million Hauskäufer vor der Zwangsvollstreckung retten soll. Im Kern sieht das Programm vor, die variablen Zinssätze für Kreditnehmer mit geringer Bonität für fünf Jahre einzufrieren. Für viele dieser schlecht abgesicherten Hauskäufer würde der Zins im kommenden Jahr sonst deutlich wachsen und ihre finanziellen Möglichkeiten übersteigen.

Wenn der Immobilienkrise nicht Einhalt geboten werde, „könnte es negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft geben“, warnte Bush. Er rief Investoren und Kreditgeber auf, sich der Initiative anzuschließen. Diesen drohten durch die Krise „enorme Verluste“, deshalb müssten sie „ein Interesse daran haben, mit den Kreditnehmern zusammenzuarbeiten, um Zwangsvollstreckungen zu verhindern“. Ein Sprecher von Bush hatte zuvor gemahnt, „wenn ein Haus zwangsversteigert wird, gibt es keine Gewinner: Der Hauskäufer verliert, der Gläubiger verliert, Städte, Gemeinden und Investoren verlieren.“


Bush gibt falsche Hotline an


Von dem Zins-Moratorium sollen nach Bushs Angaben all jene Hauskäufer profitieren, die ihre derzeitigen Raten noch zahlen können, denen aber bei einer Erhöhung des Zinses die Zahlungsunfähigkeit droht. Für das Angebot qualifiziert sind demnach jene Hauskäufer, die zwischen Anfang 2005 und Mitte 2007 einen Kredit mit variablem Zinssatz aufgenommen haben. Bushs Plan sieht zudem die Möglichkeit einer Refinanzierung der Kredite vor. Der Präsident versicherte, dass „Immobilienspekulanten“ nicht in den Genuss der Hilfen kommen sollen.


Bei der Vorstellung seines Rettungspakets für Kreditnehmer unterlief Bush ein Fauxpas: Er gab die falsche Telefonnummer für die Hotline an. „Das Beste, was Sie für Ihre Familie tun können, ist 1-800-995-HOPE wählen“, sagte er. Mitarbeiter wiesen anschließend darauf hin, dass eigentlich 1-888-995-HOPE richtig sei. Die von Bush angegebene Nummer ist die der Freedom Christian Academy aus Texas, die christlich geprägte Lehrmaterialien für den Hausunterricht anbietet. In beiden Telefonnummern entsprechen die Buchstaben HOPE der Zahlenkombination 4673.

Bis zu zwei Millionen Amerikanern droht Zwangsvollstreckung


Expertenschätzungen zufolge droht bis zu zwei Millionen Hauskäufern in den USA die Zwangsvollstreckung. Allein im dritten Quartal 2007 wurde gegen eine halbe Million Hauskäufer ein derartiges Verfahren eröffnet. Experten fürchten, dass die faulen Kredite in Höhe vieler Millionen Dollar die gesamte US-Wirtschaft in die Krise führen könnten.

Ausgearbeitet wurde der Plan vom US-Finanzministerium in Kooperation mit großen Baufinanzierern und Investoren. Für diese ist er nicht verpflichtend: der Plan beruht auf freiwilliger Beteiligung. „Das ist ein Projekt des Privatsektors, bei dem staatliche Gelder keine Rolle spielen“, erklärte Finanzminister Henry Paulson.

patznjeschniki:

Wir müssen Verursacher vor Auswirkungen schützen!

 
07.12.07 00:38
Alles sehr interessant. Jetzt müssen die Schuldner niedriger Bonität, die ja mit ihrer überschwänglichen Lebensweise auf Pump, gepaart mit Banken, die diesen Lebensstil förderten, erst die Immobilienkrise auslösten also vor sich selbst geschützt werden. Auf solch Kranke Ideen kommen auch nur die Amis. Und wie machen wir das? Richtig, wir sagen, alles sei gut und Rede einfach nicht mehr über diese Krise - die nützt ja eh keinem.

Die Banken verzichten also auf ihre Zinseinkommen - sie müssen diese quasi als Verlust ausweisen. Im Gegenzug - die Banken haben ja weniger freie Mittel verfügbar, senken wir einfach den Refinanzierungszinssatz der Banken, damit diese jetzt als Ausgleich billiger an Geld kommen. Um den Banken dieses Mehr an billigem Geld zukommen zu lassen, müssen es die Notenbanken (im Speziellen die FED) ausgeben. Um mehr billiges Geld ausgeben zu können, muss es natürlich gedruckt werden. Somit wird die Inflation in Amiland weiter angeheizt werden.

Es ist kaum zu erwarten, dass die Amerikaner jetzt bewusster ihr Geld ausgeben - wieso auch?! Langfristig betrachtet ist klar, dass allerspätestens mit diesem geplanten Schritt Bushs die Krise abgewendet sein sollte, oder? Falsch! Die Krise wurde nicht bereinigt, sondern weiter aufgeschoben auf Kosten der Inflation. Mehr billiges Geld für niedrigere Zinsen. Realwirtschaftlich bringt das keinen Gewinn. Das Spiel lässt sich noch ein wenig weiter spielen, bis die Zinsen nicht mehr weiter gesenkt werden können.

Also, auf auf in die Jahrzent-End-Rally. Das billige Geld will arbeiten. Der Immobiliensektor erweist sich neuerdings als unsicher, also weiter. Gewinner dürften auf jeden Fall die Rohstoffe wie bspw. Gold sein (Gold wird in Dollar abgerechnet, wenn der inflationiert, steigt der Goldpreis) und der Aktienmarkt im Allgemeinen. Die Emerging Markets kann man sich dabei als Badewannenüberlauf der Industrieländer(börsen) vorstellen, genauso, wie man sich die Aktienbörse als Badewannenüberlauf der Wirtschaft vorstellen kann. Geld, welches nach soliden und fundierten ("nötigen") Investitionen immer noch übrig ist, soll möglichst renditebringend angelegt werden. Gehts der Wirtschaft monetär gut, fließt Geld an die Börsen und in fremde Länder. Geht es den Aktienmärkten gut, fließt auch Geld an die Emerging Marktes. Letztere kann man somit als Indikator und Hebel für den Aktiengesamtmarkt und eventuell für die Weltwirtschaft ansehen.

Alles in allem recht schwachsinnig. Aber das DICKE Ende kommt erst noch und der Markt hat immer Recht. In diesem Sinne...



patzi





P.S.: Quelle des Artikels in Posting #1
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