Unverhofft kommt oft: Ausgerechnet aus London bekommt Gerhard Schröder Lob für seine Irak-Politik. Der britische Premierminister Tony Blair findet, der deutsche Kanzler habe mit seinem strikten Anti-Kriegs-Kurs mutig gehandelt und sinnvolle Fragen gestellt.
Vier Tage vor der Bundestagswahl hat Blair seinen Parteifreund Schröder beinahe überschwänglich gelobt - obwohl die Ansichten zu einer militärischen Intervention im Irak gegensätzlicher kaum sein könnten. Die Bundesregierung werfe mit ihrer Ablehnung von Kriegsplänen gegen den Irak "Fragen auf, die sinnvollerweise durchaus zu stellen sind", sagte Blair dem Berliner "Tagesspiegel". Trotz der Meinungsunterschiede in der Irak-Politik zweifle "niemand, wirklich niemand" an Schröder.
Großbritannien habe mit dem Kanzler in allen Fragen, ob Kosovo, Mazedonien oder Afghanistan, immer vertrauensvoll zusammengearbeitet. "Jetzt erklärt Schröder seine Position zu Irak - und das respektieren wir", sagte Blair. Er habe "keinen Zweifel daran, dass wir am Ende alle eng verbunden gemeinsam handeln werden."
Schröder hat nach Blairs Meinung einige außerordentlich mutige Entscheidungen getroffen. Deutschland habe international Verantwortung und auch Führung übernommen. Innenpolitisch hätte Schröder es sich "sehr viel einfacher machen können, wäre Deutschland weiterhin passiv geblieben", betonte der britische Premier.
Blair sagte, seine Regierung werde selbstverständlich auch nach der Wahl, unabhängig von deren Ausgang, mit der deutschen Regierung zusammenarbeiten. "Aber für die Sache der Sozialdemokratie insgesamt ist es natürlich ein wichtiger Punkt, wie die Wahl ausgeht", fügte er hinzu.
Das Lob aus London kommt umso überraschender angesichts der Tatsache, dass die USA ihre Kritik an der deutschen Irak-Politik jüngst verschärften. Nur Stunden vor Blairs positiver Stellungnahme rüffelte der Berater des US-Verteidigungsministeriums, Richard Perle, den deutschen Kanzler: Schröder gebe die deutsch-amerikanische Freundschaft auf, um im Wahlkampf zu punkten.
spiegel
Vier Tage vor der Bundestagswahl hat Blair seinen Parteifreund Schröder beinahe überschwänglich gelobt - obwohl die Ansichten zu einer militärischen Intervention im Irak gegensätzlicher kaum sein könnten. Die Bundesregierung werfe mit ihrer Ablehnung von Kriegsplänen gegen den Irak "Fragen auf, die sinnvollerweise durchaus zu stellen sind", sagte Blair dem Berliner "Tagesspiegel". Trotz der Meinungsunterschiede in der Irak-Politik zweifle "niemand, wirklich niemand" an Schröder.
Großbritannien habe mit dem Kanzler in allen Fragen, ob Kosovo, Mazedonien oder Afghanistan, immer vertrauensvoll zusammengearbeitet. "Jetzt erklärt Schröder seine Position zu Irak - und das respektieren wir", sagte Blair. Er habe "keinen Zweifel daran, dass wir am Ende alle eng verbunden gemeinsam handeln werden."
Schröder hat nach Blairs Meinung einige außerordentlich mutige Entscheidungen getroffen. Deutschland habe international Verantwortung und auch Führung übernommen. Innenpolitisch hätte Schröder es sich "sehr viel einfacher machen können, wäre Deutschland weiterhin passiv geblieben", betonte der britische Premier.
Blair sagte, seine Regierung werde selbstverständlich auch nach der Wahl, unabhängig von deren Ausgang, mit der deutschen Regierung zusammenarbeiten. "Aber für die Sache der Sozialdemokratie insgesamt ist es natürlich ein wichtiger Punkt, wie die Wahl ausgeht", fügte er hinzu.
Das Lob aus London kommt umso überraschender angesichts der Tatsache, dass die USA ihre Kritik an der deutschen Irak-Politik jüngst verschärften. Nur Stunden vor Blairs positiver Stellungnahme rüffelte der Berater des US-Verteidigungsministeriums, Richard Perle, den deutschen Kanzler: Schröder gebe die deutsch-amerikanische Freundschaft auf, um im Wahlkampf zu punkten.
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