Schau an – EZB-Schnabel nicht mehr so sicher über nachlassende Inflation
Veröffentlicht am 7. Oktober 2021 17:25
von Claudio Kummerfeld Twitter Account von Claudio Kummerfeld
Von der EZB hört man es seit Wochen rauf und runter – die stark steigende Inflation sei nur ein vorübergehendes Phänomen, schon nächstes Jahr lasse sie wieder deutlich nach. Im heute veröffentlichten EZB-Sitzungsprotokoll für die Sitzung vom 8. September hörte man gleich mehrfach Formulierungen über die vorübergehende Inflation. Auch am 13. September sagte EZB-Direktorin Isabel Schnabel (vereinfacht zusammengefasst), dass die Sorgen über eine zu hohe Inflation unbegründet sind, und dass die Inflations-Propheten unrecht haben.
Heute nun hat die EZB einen frischen Redetext von Isabel Schnabel veröffentlicht. Hier sagt sie, dass es jedoch verfrüht sei zu behaupten, dass die derzeitige Preisdynamik im nächsten Jahr vollständig nachlassen wird. Wie lange der Inflationsdruck anhält, hänge letztlich davon ab, ob sich der durch die Pandemie aufgewirbelte Staub im Zuge der wirtschaftlichen Erholung weiter legt. Es gebe mehrere Unsicherheitsfaktoren, die zu einem anhaltenden Inflationsdruck führen könnten.
Bei unserer Einschätzung der mittelfristigen Inflationsaussichten halten wir den Finger in den Wind um festzustellen, ob sich die Brise als langlebiger erweisen wird als nur ein vorübergehender Windstoß, so die Worte von Isabel Schnabel. Es sei auch möglich, dass die Pandemie strukturelle Trends verändert oder verstärkt hat und damit die Inflationsdynamik in den kommenden Jahren beeinflusst. Die bemerkenswerte Beschleunigung der Digitalisierung und die zunehmenden Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels seien ein Beispiel dafür.
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