Könntest du deine Aussage bitte mit einem Link auf die Konditionen der Tender Offer belegen?
Auf der AT1 Homepage ist hierzu bisher nichts veröffentlicht und auch sonst finde ich die Angebotsbedingungen noch nirgendwo :-(
Insofern kann ich deine Aussage zum 4% Abschlag leider nicht nachvollziehen.
Im Ergebnis geht es bei der Anleiheplatzierung vor allem um ein glasklares Signal an den Kapitalmarkt, dass Aroundtown sich weiterhin problemlos via unbesicherter Anleihen refinanzieren kann.
Solange dies der Fall ist, kann Aroundtown die Baisse bei den Gewerbeimmo-Preisen weiterhin entspannt aussitzen und muss keine Notverkäufe zur Schuldentilgung vollziehen.
Wir haben eine Diskrepanz zwischen NAV und MKAP von ca 5 EUR je Aktie!
Auch wenn ich mich wiederhole, das Abstellen der Shorter und Analysten allein auf die FFO-Prognose blendet den Substanzwert komplett aus.
Es macht absolut Sinn, dass Aroundtown finanzierungsseitig nicht auf weiter fallende Zinsen spekuliert sondern dem Markt hier und jetzt signalisiert, dass man die 2026-2028 anfallende Refinanzierungsmauer bereits heute einreißt und damit die Angst aus dem Markt nimmt, dass Aroundtown spätestens 2026 Notverkäufe zur Schuldentilgung vornehmen muss.
Mir ist klar, dass Shortseller lieber weiter die Schuldenlaier spielen wollen, aber diesen Gefallen wird ihnen Aroundtown nicht tun.
Das wichtigste Signal der heutigen Anleiheemission ist der Fakt, dass der Zinssatz einer UNBESICHERTEN Anleihefinanzierung schon heute wieder unter der Mietrendite des Gesamtportfolios von zuletzt 5% liegt. Natürlich schmilzt der FFO1 weiter, wenn sich die durchschnittlichen FK-Kosten von zuletzt 2,3% Richtung 4% erhöhen. Aber man kann da jetzt ganz anders kalkulieren, weil man nach 3 Jahren ohne Emission endlich wieder Benchmark für unbesicherte Anleihen kennt.
Als netten Nebeneffekt bekommt man eine zusätzliche EK-Stärkung in Form eines Gewinns aus Anleiherückkauf unter Nennwert. Bei 1,8 MRD Nominalwert wären 4% Abschlag auf den Nennwert übrigens ein Gewinn von 72 Mio EUR, den AT1 nebenbei mitnimmt. Gibt im MDAX viele Unternehmen, die nicht mal einen Jahresgewinn von 72 Mio € erzielen. Von Privatpersonen wollen wir da besser gar nicht erst reden. Und bezogen auf 2 MRD MKAP von AT1 wären 72Mio € Buchgewinn auch 3,6%.
Man kann natürlich alles schlecht reden, aber Fakt ist, dass AT1 sich durch Anleiheemission und Tender Offer Zeit kauft, die am Ende des Tages sehr viel mehr wert sein kann als ein paar Mio mehr Zinsbelastung. Wenn sich der Wert des Immoportfolios in den nächsten 5 Jahren um 10% erhöht, wäre die in den nächsten zwei Jahren anfallende Mehrzinsbelastung geradezu lächerlich klein gegenüber dem Wertzuwachs der Immowerte, der sich am Ende in einem steigenden NAV je Aktie niederschlägt.
Das Ziel eines Immobilienunternehmens ist nicht in erster Linie die Maximierung des FFO, sondern die Maximierung des NAV je Aktie! Und genau dafür kann das heute angekündigte Refinanzierungsgeschäft Gold wert sein!