Telefónica schmeißt mit Geld um sich
Donnerstag, 11.10.2007 17:19
LONDON/MÜNCHEN - Binnen der nächsten vier Jahre will Telefónica S.A. (WKN:
850775) für den Ausbau des O2 Germany-Netzes rund 3,5 Mrd. Euro ausgeben.
Deutschland: Im Herzen Europas. Zumindest im Falle des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica scheint dies der Fall zu sein. Wie heute auf der sechsten Telefónica Investorenkonferenz in London bekannt wurde, wird das Augenmerk der Investitionen in Europa nämlich auf Deutschland liegen. Man wolle, so Jaime Smith Basterra, CEO von O2 Germany, die Position im „hart umkämpften Markt stärken.“ Dafür stellt das Mutterunternehmen insgesamt 3,5 Mrd. Euro zur Verfügung.
Telefónica O2 Europe gehe derzeit von einem Umsatzwachstum zwischen vier und acht Prozent (CAGR: Kumulierte jährliche Wachstumsrate) in den Jahren 2006 bis 2010 aus. Deutschland werde dabei eine bedeutende Rolle spielen, so Erskine weiter: „O2 Kunden in Deutschland nutzen monatlich durchschnittlich 133 Gesprächsminuten, während es in Irland bereits 250 sind.“
Von 2007 bis 2010 soll der Ausbau der Festnetz- und Mobilfunkinfrastruktur umgesetzt werden. Er wird die Basis für die künftige Wachstumsstrategie von O2 Germany bilden. „Unsere Mobilfunkkunden werden von einem nahezu flächendeckenden O2 Netz profitieren. Gleichzeitig soll unser National Roaming Bedarf signifikant sinken“, Smith Basterra. Auch im Festnetzgeschäft wolle man den Ausbau der DSL-Infrastruktur weiter vorantreiben.
Ebenfalls erläuterte der Konzern auf der Konferenz, wie sich Telefonica weitere Marktanteile am, laut eigenen Worten „hart umkämpften Markt“ sichern wolle. Deutschland sei „mit einer Bevölkerung von 82 Millionen Menschen und einer im europäischen Vergleich verhältnismäßig niedrigen Mobilfunknutzung als Wachstumsmarkt prädestiniert“, so Peter Erskine, CEO Telefónica O2 Europe. „Als Teil der Telefónica Gruppe werden wir dabei einerseits von Skaleneffekten, andererseits von jahrelanger Expertise und Best Practices in der gesamten Gruppe profitieren können.“
Als großer Chance sieht man zudem das mobile Internet. Dieses wird nach Einschätzung von Peter Erskine in den kommenden drei Jahren wesentlicher Wachstumsmotor sein. Nach der Anlaufphase ist die Zeit nun reif für den Massenmarkt. Grundlagen dafür sind neben schnellen Netzwerktechnologien und attraktiven Tarifpaketen Partnerschaften mit Geräteherstellern wie Nokia und wichtigen Content-Lieferanten wie Google und Yahoo!. Besonders Mobilfunknetzbetreiber müssen auf Partnerschaften bauen, wenn sie den Kundenwunsch nach hochwertigen Inhalten erfüllen und sich somit im Markt behaupten wollen. (vue/rem)