Anleihen

Formen von Anleihen

Nullkuponanleihen

Nullkuponanleihe haben keine Zinskupons. Der Ertrag für den Gläubiger wird hier ausschließlich durch die Differenz zwischen dem Rückzahlungskurs und dem Emissionkurs verdient. Deshalb werden Nullkuponanleihen meist mit einem hohen Abschlag (Disagio/unter pari) emittiert und bei Fälligkeit zu 100 % (pari) zurückgezahlt.

Standardanleihe

Standardanleihen (auch Festzinsanleihen, Straight Bonds) haben eine feste Verzinsung (Kupon) während der gesamten Laufzeit. Dies ist eine der häufigsten Anleihenformen.

Tilgungsanleihe

Tilgungsanleihen sind Anleihen, die einen festen Kupon haben, deren Nennwert jedoch nicht wie bei den Festzinsanleihen zur Gänze am Fälligkeitstag zurückgezahlt wird, sondern über einen bestimmten Zeitraum. Hierbei ist in der Regel eine Tilgungsfreie Zeit vereinbart, danach wird regelmäßig verlost, welcher der Zeichner der Anleihe sein Geld zurückgezahlt bekommen soll.

Annuitätenanleihen

Annuitätenanleihen sind Anleihen, bei der die Rückzahlung in gleichen Beträgen bis zum Laufzeitende erfolgt. Diese Beträge beinhalten sowohl den Kupon als auch jeweils einen Teil der Tilgung.

Perpetuals

Perpetuals sind Anleihen, die nie getilgt werden. Der Anleger profitiert ausschließlich durch die Verzinsung bzw. den Kupon.

Auch Zero-Perpetuals sind möglich. Diese sind Kombinationen aus Nullkuponanleihen und Perpetuals. Sie werden dementsprechend nie getilgt und besitzen keinen Kupon. Der Anleger "verschenkt" damit den Kaufpreis. Zero-Perpetuals werden für Spendenaktionen genutzt. Sinn ist es, dass in der Bilanz (des Fonds, der Bank, usw.) eine Buchungszeile erhalten bleibt.

Anleihe mit variablem Nominalzins

Anleihen mit variabler Verzinsung (Floating Rate notes) werden in der Verzinsung während der Laufzeit angepasst. Meist orientiert sich dieser Zinssatz an den Geldmarktsätzen wie dem LIBOR (London Interbank Offered Rate) oder dem europäischen Referenzzinssatz, dem EURIBOR (European Interbank Offered Rate). Der Zinssatz kann auch and die jeweiligen Renditen kurzfristiger Schuldverschreibungen (z.B. Schatzwechsel, T-bills) oder an Indikatoren wie die Inflationsrate gebunden werden. Marktzinspapiere sind eine Sonderform dieser Anleihen.

Anleihen mit variablem Kupon können eine Zinsuntergrenze (Floors) oder Zinsobergrenze (Caps) haben. Mini-Max-Floater haben sowohl eine Zinsobergrenze und eine Zinsuntergrenze.

Stufenzinsanleihen

Bei Stufenzinsanleihen steigt der Zins mit der Laufzeit, wobei die Zinstreppe bei Emission festgelegt wurde. Beispiel: Bundesschatzbriefe

Anleihen mit Step-Up-Kupon

Dabei orientiert sich die Höhe der Zinszahlung an den Ratings von Ratingagenturen, meist an Moody's und Standard & Poor's. Wird das Rating der Anleihe herabgestuft, so steigt der Zins, und umgekehrt.

Inflationsgebundene Anleihen

Eine inflationsgebundene Anleihe (Inflation-Linked Bond) bietet einen Schutz gegen das Inflationsrisiko. Bei typischen Vertretern dieses Anleihetyps wird das Nominal innerhalb einer vordefinierten Periode entsprechend der Inflation angepaßt. In den meisten Ländern wird dazu der Consumer price index (CPI) oder entsprechende Indizes verwendet.



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