AMD zündet Gewinnrakete – Aktie fällt trotzdem nachbörslich
Mittwoch, 05.11.2025 12:00 von ARIVA.DE Redaktion
AMD Firmengebäude - © istock.com
Advanced Micro Devices hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres deutlich bessere Ergebnisse als von Analysten erwartet vorgelegt. Der Umsatz legte um beeindruckende 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, während der bereinigte Gewinn je Aktie über den Konsensschätzungen lag. Dennoch fiel die Aktie im nachbörslichen Handel um fast 5 Prozent, nachdem die Margenprognose lediglich den Erwartungen entsprach. Seit Jahresbeginn haben AMD-Aktien dennoch über 107 Prozent zugelegt.
Starke Quartalszahlen – aber Margen bleiben im Rahmen
Der US-Chiphersteller erzielte im dritten Quartal, das am 27. September endete, einen Umsatz von 9,25 Milliarden US-Dollar, verglichen mit den von LSEG erwarteten 8,74 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,20 US-Dollar und damit über den prognostizierten 1,16 US-Dollar. Der Nettogewinn stieg auf 1,24 Milliarden US-Dollar bzw. 0,75 US-Dollar pro Aktie, nach 771 Millionen US-Dollar oder 0,47 US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Für das laufende vierte Quartal erwartet AMD Umsätze von rund 9,6 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht – deutlich über dem Marktkonsens von 9,15 Milliarden US-Dollar. Die bereinigte Bruttomarge soll 54,5 Prozent betragen, exakt im Rahmen der Analystenerwartungen.
Data Center und Gaming treiben Wachstum
Das Data-Center-Segment, das sowohl klassische CPUs als auch GPUs für Künstliche Intelligenz (KI) umfasst, erzielte 4,34 Milliarden US-Dollar Umsatz – ein Anstieg um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Analysten hatten hier mit 4,13 Milliarden US-Dollar gerechnet.
Der Client-Bereich – also der PC-Markt – legte um 46 Prozent auf 2,75 Milliarden US-Dollar zu, während das Gaming-Segment mit 1,30 Milliarden US-Dollar sogar 181 Prozent Wachstum zeigte. Die starke Nachfrage nach Radeon-Grafikprozessoren sowie die höhere Produktion von Xbox- und PlayStation-Konsolen durch Microsoft und Sony trugen hierzu bei.
KI-Geschäft gewinnt rasant an Bedeutung
AMD-CEO Dr. Lisa Su betonte in einer Analystenkonferenz die wachsende Bedeutung des KI-Geschäfts: "Wir haben ein herausragendes Quartal geliefert – Rekordumsätze und Rekordprofitabilität, getragen von starker Nachfrage nach unseren EPYC- und Ryzen-Prozessoren sowie Instinct-AI-Beschleunigern."
Die Partnerschaft mit OpenAI, die im vergangenen Monat angekündigt wurde, könnte zum Katalysator für weiteres Wachstum werden. OpenAI plant, bis 2027 insgesamt 6 Gigawatt an AMDs Instinct-GPUs zu installieren, beginnend mit einem 1-Gigawatt-Rollout in der zweiten Jahreshälfte 2025. Laut Su könnte die Kooperation mittelfristig über 100 Millionen US-Dollar an zusätzlichen Umsätzen generieren.
Auch Oracle kündigte im Oktober an, ab dem kommenden Jahr 50.000 AMD Instinct MI450 AI-Chips in seinen Cloud-Diensten einzusetzen.
Autor: Ariva-Redaktion/pg