Ein Kompass auf einer Zeitung mit Börsenkursen (Symbolbild).
Montag, 05.09.2016 05:50 von | Aufrufe: 279

WOCHENAUSBLICK: Aktienbesitzer können auf geldpolitischen Rückenwind hoffen

Ein Kompass auf einer Zeitung mit Börsenkursen (Symbolbild). pixabay.com

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Den traditionell schwachen Börsenmonat August hat der Dax gut überstanden. Und auch zum Beginn des gefürchteten September können Aktienbesitzer auf Kursgewinne hoffen. Rückenwind kommt von der Geldpolitik der großen Notenbanken, die weiter alle anderen Einflussfaktoren an den Finanzmärkten überlagern dürfte. Unternehmensnachrichten bleiben in der neuen Woche voraussichtlich wie schon zuletzt Mangelware.

Schon der jüngste, mäßig ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht gab dem deutschen Leitindex Auftrieb. Denn die amerikanische Notenbank Fed macht ihre Geldpolitik stark von der heimischen Wirtschafts- und insbesondere Beschäftigungsentwicklung abhängig macht. Eine baldige Zinserhöhung, welche die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälern würde, scheint erst einmal vom Tisch zu sein.

"Die US-Wirtschaft ist nach wie vor nicht stark genug, um einen Zinsschritt zu verkraften", erklärte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. Das wisse auch die Fed-Vorsitzende Janet Yellen. Entsprechend sieht Saurenz "für den Dax weiter freie Fahrt" dank der üppig vorhandenen Liquidität an den Märkten.

Die entscheidende Fed-Sitzung findet erst in knapp drei Wochen statt. Bis dahin dürften die Anleger amerikanische Konjunkturdaten weiterhin darauf abklopfen, welchen Einfluss sie auf den geldpolitischen Kurs der Währungshüter haben.

Doch nach dem Arbeitsmarktbericht glaubt Volkswirt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), dass die Fed eher erst im vierten Quartal die im vergangenen Dezember eingeleitete Zinswende fortsetzen wird. Noch vorsichtiger äußerte sich Paul Ashworth von Capital Economics, der eine Anhebung im Dezember für "immer noch wahrscheinlich" hält.

Bereits am Donnerstag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda. Allgemein wird erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi den bereits negativen Einlagenzins nicht weiter senken, aber das im März auslaufende Anleihen-Kaufprogramm um mindestens sechs Monate verlängern und das Volumen ausweiten wird. Damit blieben die Anleiherenditen niedrig und Aktien als Anlageklasse attraktiv.

"Denkbar wäre, dass die EZB die Ankaufsgrenze von Staatsanleihen, die bei 33 Prozent einer Emission liegt, anhebt", schrieb Helaba-Experte Ulf Krauss. Die Postbank hält sogar den Kauf von bis zur Hälfte des kompletten Volumens einer Emission für möglich. Beim Kauf von Bankanleihen scheiden sich die Geister: Für Chefstratege Robert Greil vom Vermögensverwalter Merck Finck & Co, wäre dies eine Option, wogegen Sven Klein von der Privatbank Metzler einen solchen Schritt vorerst nicht erwartet.

Da die US-Börsen am Montag wegen des Feiertags "Labor Day" geschlossen bleiben, dürfte der Wochenauftakt ruhig verlaufen. Erst am späten Abend gibt die Deutsche Börse die anstehenden Änderungen in den wichtigen deutschen Aktienindizes Dax, MDax, TecDax und SDax bekannt.


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Mit Pkw-Absatzzahlen von Daimler (Daimler Aktie), Jahreszahlen des Möbel- und Einzelhandelskonzerns Steinhoff (beides Mittwoch) und Kapitalmarktveranstaltungen des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub sowie des Chemiekonzerns Lanxess (Lanxess Aktie) (beides Donnerstag) bleibt die Unternehmensagenda übersichtlich.

Daneben sollten einige Konjunkturdaten im Auge behalten werden. Dies gilt insbesondere für diverse Daten aus China und den am Dienstag anstehenden ISM-Einkaufsmanagerindex der US-Dienstleistungsbranche, nachdem das Stimmungsbarometer für die amerikanische Industrie jüngst negativ überrascht hatte./gl/he/stb

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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