Der neue US-Präsident hat für seine ersten 100 Tage umfangreiche Reformen versprochen. Doch wichtige Details sind auch nach mehr als 40 Tagen im Amt nicht klar. Ein Überblick, wo Trump noch Farbe bekennen muss.
Ein neuer Einreisestopp für sechs überwiegend muslimische Länder und ein Plan der US-Republikaner für eine Reform des Gesundheitssystems – zu Beginn der Woche hat US-Präsident Donald Trump wieder einige Schlagzeilen verursacht. Doch wie steht es insgesamt um die großen Versprechen aus seinem „Vertrag mit dem amerikanischen Volk“?
Steuerreform: Eine Frage des Systems Trump hat versprochen, die Steuersätze drastisch zu senken. Dabei drängt aber zumindest ein Teil der Republikaner darauf, dass dies nicht zu ausufernder Staatsverschuldung führen darf. Für die Unternehmenssteuern gibt es dazu ein zumindest in der Theorie bestechendes Konzept. Es sieht vor, den Satz auf 20 Prozent zu senken und dabei Exporte zu befreien und umgekehrt Importe nicht abzugsfähig zu machen, also mit der Steuer zu belasten. Damit wären die Steuersätze niedriger, aber der Staat bekäme hohe Einnahmen, weil Amerika mehr importiert als exportiert. Zugleich würde die heimische Industrie gegen ausländische Konkurrenz geschützt.Die Importeure laufen Sturm gegen den Vorschlag, allen voran der Einzelhändler Walmart. Aber auch Industriekonzerne, die auf Importe angewiesen sind, machen sich Sorgen. Kein Problem, sagen Ökonomen wie etwa der bekannte Professor Martin Feldstein. Aus ökonomischen Gleichgewichtsmodellen lässt sich ableiten, dass der Dollar (Dollarkurs) als Folge dieses Systems um rund 25 Prozent steigen und so Importeure wie auch Exporteure wieder in eine ähnliche Position wie zuvor bringen würde. Aber es gibt erhebliche Zweifel, etwa bei der Fed New York, ob das tatsächlich so funktioniert. Außerdem würde ein starker Dollar-Anstieg amerikanische Investitionen im Ausland entwertet werden.
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