Kanzlerin Merkel wünscht sich mehr Engagement der Unternehmen bei der Flüchtlingsintegration. Allerdings stellen die Firmenchefs auch Forderungen an die Politik. Im Fokus: der hohe Grad an Bürokratie.
Wenn Bundespräsident Joachim Gauck an diesem Freitag Thyssen-Krupp besucht, wird er vor allem lobende Worte finden. Der Essener Stahlkonzern macht bei „Wir zusammen“ mit, einer Initiative, die 3.300 Praktikumsplätze, 700 Lehrstellen und 450 feste Jobs für Flüchtlinge geschaffen hat. 116 Unternehmen und Vereine gehören dem Netzwerk an, das im Februar mit 36 Gründungsmitgliedern gestartet war. Drei neue kommen jeden Tag dazu.
Doch tut die Wirtschaft wirklich schon genug angesichts von gut 346.000 Flüchtlingen, die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) aktuell als Jobsuchende registriert sind? Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Zweifel – und lädt deshalb am 14. September prominente Konzernlenker und Firmenbosse ins Kanzleramt ein. Dass die Dax-Konzerne bislang nur ein paar Dutzend Flüchtlinge fest angestellt haben, ärgert nicht nur die Kanzlerin: „Die deutsche Wirtschaft muss mehr Verantwortung übernehmen und deutlich mehr Ausbildungs- und Praktikumsplätze für Geflüchtete zur Verfügung stellen“, mahnt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Doch aus Sicht von Personalchefs und Unternehmern, die das Handelsblatt befragt hat, könnte auch die Politik noch deutlich mehr tun. Ganz oben auf der Wunschliste: mehr Sprach- und Integrationskurse. Selbst für ein Praktikum sind Deutschkenntnisse oft zwingend erforderlich. Mit jedem Monat, den Asylsuchende auf einen Kurs warten müssen, verzögert sich die Integration in den Arbeitsmarkt.
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