Wie Unternehmen Gläubiger ohne Sicherheiten aushebeln

Freitag, 26.02.2016 16:40 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 658

Der Schrottrecycler Scholz will seine Anleihe in England restrukturieren. Ein Bericht zeigt, wie dreist Anleger dort enteignet und ihre Ansprüche ausgehebelt werden. Jetzt nahezu Totalverlust. Ein Lehrstück.

Der 14. Januar war kein guter Tag für Anleger, die Scholz-Anleihen im Depot haben. Der Schrottrecycler, der ihnen 182,5 Millionen Euro schuldet, verlegte Firmensitz und Geschäftsführung nach London – völlig überraschend. Dort dürfte es Scholz leichter fallen, sich eines Teils der Schulden zu entledigen.

Anleger erfuhren von dem juristischen Winkelzug einen Tag später, in einem Aufwasch mit der Nachricht, dass ein Gericht in Wien für die nach österreichischem Recht aufgelegte Anleihe einen Kurator bestellt habe. Die auf Insolvenzrecht spezialisierte Anwältin Ulla Reisch soll die Anleihegläubiger vertreten.

Reisch hat schnell gearbeitet. Ihr Bericht zeigt nur allzu deutlich, was Anlegern passieren kann, wenn ein Unternehmen seinen Sitz über Nacht nach England verlegt. Macht der Fall Scholz Schule, können Anleger mit unbesicherten Anleihen nicht mehr rechtssicher investieren. Banken, deren Kredite meist mit Werten aus dem Unternehmen besichert sind, können Sparer selbst ohne eine Insolvenz ausbooten.

Doch der Reihe nach: Scholz geht es nicht gut. Dem Bericht zufolge plagen das Unternehmen eine „signifikante Unterkapitalisierung, zu hohe Verschuldung, eine angespannte Liquiditätslage und ein mögliches Insolvenzrisiko“. Umsätze seien „kontinuierlich“ gefallen, Preise gesunken. Das Nettoergebnis sei negativ, das Eigenkapital mit minus 300 Millionen Euro erst recht. Im März fällige 15,5 Millionen Euro Anleihezinsen will Scholz schon mal gestundet haben.

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