Elektroautos, rückläufiger Spritverbrauch, neue Mobilitätskonzepte: Tankstellen müssen sich radikal wandeln, um in der Verkehrswelt von morgen zu bestehen. Ideen gibt es viele. Was Erfolg versprechen könnte.
Tanken fahren und mit mehr Geld nach Hause kommen, als man vorher hatte? Kein Problem. An immer mehr Tankstellen können Kunden nicht nur ihr Fahrzeug, sondern auch die Geldbörse auftanken. Der Tankwart von heute ist Vieles: Banker, Paketbote und Lebensmittelverkäufer. Autos betankt er hingegen nur mehr gelegentlich. Die Spritverkäufer wagen immer mehr Experimente, um ihre Stationen möglichst attraktiv für Kunden zu machen. Denn das klassische Geschäftsmodell der Tankstelle ist zunehmend vom Aussterben bedroht.
Allein mit dem Verkauf von Benzin und Diesel können die rund 14.500 Tankstellen in Deutschland schon heute kaum überleben. „Nur 35 Prozent unserer Kunden kaufen ausschließlich Treibstoff“, sagte István Kapitány kürzlich im Interview mit dem Handelsblatt. Der oberste Tankstellenchef des britisch-niederländischen Ölmultis Shell ist überzeugt: „Unsere Kunden belohnen, wenn wir ihnen mehr Komfort bieten.“ Sein Ziel ist es, Kunden mit Dienstleistungen an die Stationen zu locken, die einem das Leben ein bisschen einfacher und bequemer machen.
Kapitánys jüngster Coup: Shell (Royal Dutch Shell A Aktie) paktiert mit Amazon (Amazon Aktie). Der weltgrößte Onlinehändler errichtet zurzeit Paketstationen an deutschen Shell-Tankstellen. Amazon-Kunden können ihre Bestellungen dann zu diesen Automaten mit Schließfächern umleiten, falls sie nicht zuhause anzutreffen sind. Mit derlei Kooperationen versucht Kapitány dem schleichenden Niedergang seiner Branche zuvor zu kommen.
„Die Tankstellen haben heute schon ein großes Problem“, erklärt Thomas Schlick, Mobilitätsexperte bei der Unternehmensberatung Roland Berger. Allein binnen des nächsten Jahrzehnts werde der Kraftstoffverbrauch aufgrund von effizienteren Motoren um gut 30 Prozent zurückgehen. Auch alternative Mobilitätsangebote wie Carsharing beeinflussen das Geschäft der Tankstellen negativ, analysiert Schlick. Denn wer sich sein Auto teilt, braucht weniger Sprit.
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