Der berüchtigte Flughafen wird schon länger saniert als er eigentlich gebaut wurde. Heute lösen geplatzte Termine bei vielen nur noch Schulterzucken aus. Doch einmal muss die Dauerkrise ein Ende haben.
Tel Aviv, Lissabon, Abu Dhabi: In der Haupthalle des neuen Hauptstadtflughafens scheint die Welt einen Katzensprung entfernt. Der neue Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup steht auf dem glänzenden Natursteinboden und sagt einen dieser Sätze, die typisch sind für die Dauerbaustelle: „Wir haben da oben die Anzeigetafel, die ist noch nicht in Betrieb, aber betriebsfähig und manchmal läuft sie auch schon.“
Dieses „manchmal“ reicht vorerst. Denn neben dem Check-in lagert Baumaterial, Scheiben sind abgeklebt, Bauzäune versperren die Sicherheitsschleuse – der BER ist noch immer nicht fertig. Fünf Jahre ist es her, seit die Eröffnung des Flughafens platzte – keine vier Wochen vor dem geplanten Termin am 3. Juni 2012.
Wie oft wurde die Eröffnung eigentlich schon abgesagt?Man hat sich an die kleinlauten Eingeständnisse gewöhnt: Seit Baubeginn 2006 haben die Verantwortliche den BER-Start fünf Mal gecancelt. Eigentlich sollte der drittgrößte Flughafen Deutschlands schon im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Inzwischen dauert die Sanierung schon länger als die eigentliche Bauphase.
Was haben die Verantwortlichen in den fünf Jahren getan?Zunächst: das Chaos vergrößert. Architekten flogen raus, neue Manager kamen, den Moloch zu zähmen. Gemein war ihnen ihr großes Ego, die Rezepte unterschieden sich: Mal sollte es gründlich gehen, mal husch, husch. Hahnenkämpfe wie zwischen den Managern Horst Amann und Hartmut Mehdorn ließen die Baustelle zur Nebensache werden. Die Politik machte Druck, Köpfe rollten, Stückwerk blieb. Und Pech: die Pleite des Ausrüsters Imtech etwa und ein Technikchef, der sich schmieren ließ.
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