Turnschuhe für 1200 Dollar (Dollarkurs), ein T-Shirt für 55 und Hunderte Leute, die vor dem Laden übernachten? Das ist die Welt der „Sneakerheads“. Auch Adidas (adidas Aktie) & Co. mischen im Riesen-Hype um limitierte Streetwear mit.
Die „Sneakerhead“-Kultur gibt es bereits seit Jahrzehnten. Doch jetzt hat sich aus einer überschaubaren Fan-Szene rund um Raritäten von Kultmarken wie Air Jordan oder Converse Chuck Taylor ein Milliardenmarkt entwickelt.
Streetwear - insbesondere der Handel mit limitierten Kollektionen - ist vom Untergrund-Phänomen zur kommerziellen Obsession geworden, von der auch Sportartikel-Riesen wie Nike (Nike Aktie) und Adidas profitieren wollen. Nun entwickelt sich das Geschäft sogar zur Geldanlage. An Online-Börsen werden Turnschuhe inzwischen wie Wertpapiere gehandelt.
Ortstermin in Lower Manhattan: Es ist eine heiße Sommernacht, aber die Strandstühle am Broadway passen trotzdem nicht ins Bild. Vor dem schicken Gebäude mit Nike-Logo im Fenster hat sich ein Grüppchen auf dem Gehweg breit gemacht. Keine Obdachlosen - Fashion-Freaks schlagen hier ihr Nachtlager auf und bringen sich in Stellung, um als erste beim Verkauf einer neuen T-Shirt-Kollektion zuzuschlagen. In der Welt der „Sneakerheads“ - Jäger und Sammler rarer Sportschuhe und anderer begehrter Modeartikel - sind solche Nachtschichten nichts Besonderes.
„Das gehört für uns zum Geschäft“, sagt Orlando, dem es dank besonders früher Anreise gelungen ist, sich ganz vorn in der Schlange zu positionieren. Gemeinsam mit seinem Kumpel Raymond haben der 17-Jährige und sein Klappstuhl den ganzen Weg aus der Bronx zurückgelegt. Nun wird bis zum Morgen ausgeharrt. Dann eröffnen Nike und das Underground-Label Kith hier einen Streetwear-Laden.
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