Dienstag, 07.10.2014 06:40 von Walter Kozubek | Aufrufe: 134

Weniger Risiko, mehr Performance?

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Anhänger der modernen Portfoliotheorie reiben sich die Augen: Mehr Rendite mit weniger Risiko? Das widerspricht Markowitz" Theorem, demzufolge eine zusätzliche Einheit Rendite am effizienten Kapitalmarkt nur durch Inkaufnahme einer zusätzlichen Einheit Risiko zu haben ist! Dennoch zeigt sich an den Märkten bereits seit Jahrzehnten eine durch die Forschung bestätigte Anomalie: Gerade Aktien mit niedriger Schwankungsbreite generieren höhere Renditen als ihre hochvolatilen Pendants. Ohne auf akademische Begründungsvorschläge einzugehen, werden zwei Open End-Zertifikate vorgestellt, die diese Idee verfolgen - freilich ohne Garantie auf die Kontinuität eines Phänomens, das nicht durch Mathematik, sondern nur durch Verhaltensökonomik (Behavioural Finance) erklärbar ist.

Solactive Mid Cap Germany MinRisk Total Return Index (Hypovereinsbank) 

Ein Vergleich der Entwicklung von DAX und MDAX zeigt, dass die deutschen Mid Caps in den letzten drei Jahren die Nase vorn hatten. Dennoch: Die siebzig Werte der "zweiten Reihe" präsentieren sich als volatiles Ensemble - trotz 2,3facher Anzahl der Komponenten (!) schwankte der MDAX so stark wie der DAX. Der Solactive Mid Cap Germany MinRisk TR Index nimmt sich dieser Problematik an und ermittelt aus einem Auswahluniversum von Mid Caps vierteljährlich zunächst diejenigen Werte, die historisch die niedrigsten Volatilitäten aufweisen. Die aktuell 27 Aktien werden nach Kovarianz-/Korrelationsanalysen gewichtet (maximal 5 Prozent). Das Indexzertifikat mit der ISIN DE000HY41P23 bildet die Indexentwicklung unter Abzug einer Managementgebühr von 1,2 Prozent p.a. ab.

iSTOXX Europe Low Variance Adjusted Beta Index (Société Générale) 

Das Indexzertifikat der SG (ISIN DE000SG6C6T2) folgt einem europäischen Ansatz: Als Auswahluniversum für den iSTOXX Europe Low Variance Adjusted Beta Index dient der STOXX600. Zunächst werden monatlich die 120 Werte mit der niedrigsten 6-Monats-Volatilität auf Liquiditätskriterien hin überprüft, bevor sie zur Indexberechnung herangezogen werden. Da der Index zudem darauf abzielt, in puncto Schwankungsbreite mit dem Referenzindex "mitzulaufen" (Zielkennzahl Beta = 1), kann das Portfolio mit Hebelwirkung (maximal 2) oder über Desinvestition angepasst werden. Jährlich werden 0,5 Prozent Managementgebühr fällig.

ZertifikateReport: Investoren, die sich für "Smart Beta"-Konzepte mit scheinbar "langweiligen Aktien" interessieren, sollten einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont haben - die Stärken dieser Strategien zeigen sich gerade über längere Zeiträume. Durch die faire Ausgestaltung als Total Return-Indizes profitieren Anleger in beiden Zertifikaten von den Dividendenzahlungen der Indexkomponenten.

Autor: Thorsten Welgen


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ZertifikateReport und HebelprodukteReport
Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.
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