Eine Strafe der britischen Finanzaufsicht hatte die Frage aufgeworfen: Trug Chefaufseher Paul Achleitner eine Mitschuld an mangelnder Aufklärung? Die Bank urteilt: „Nein.“ Und schlägt ihn für eine zweite Amtszeit vor.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hat nach Informationen des Handelsblatts aus Finanzkreisen Paul Achleitner für eine zweite Amtszeit als Chef des Gremiums nominiert. Bereits auf einer Sitzung Ende Oktober hätten sich die Mitglieder einstimmig für den 60-jährigen Achleitner entschieden, hatte zunächst die der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag aus Aufsichtsratskreisen berichtet.
Der Nominierung sei eine Bewertung der Arbeit des gesamten Kontrollgremiums vorangegangen. Diese Evaluierung sei mithilfe einer externen Unternehmensberatung erfolgt, hieß es weiter. Außerdem sei die Entscheidung mit den größten Investoren der Bank abgesprochen worden, so dass einer Wiederwahl Achleitners auf der Hauptversammlung im Mai 2017 nichts mehr im Wege stehen dürfte.
Ein Grund für die Nominierung: Achleitner muss im Zusammenhang mit einer Strafe wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor zufolge kein juristisches Nachspiel fürchten. Wie zunächst die „Süddeutsche Zeitung“ am Sonntag vorab unter Berufung auf Finanzkreise berichtete, hat eine interne Untersuchung der Bank keine Anhaltspunkte für eine Pflichtverletzung Achleitners ergeben. Die Bank wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Bei der seit Anfang des Jahres laufenden Untersuchung war es um die Frage gegangen, ob Achleitner mitverantwortlich dafür war, dass die Bank rund 100 Millionen Pfund mehr an die britische Finanzaufsicht zahlen musste als ursprünglich avisiert, weil sie bei der Aufklärung der Zinsmanipulation nicht ausreichend mit den Behörden kooperiert hatte.
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