(Fehler im Satzbau im 3. Absatz korrigiert.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie)
Die Bank will vor allem ihr Aktiengeschäft umbauen. Insgesamt sollen in dem Bereich etwa 25 Prozent der Stellen wegfallen. Im Aktienhandel will sich das Institut künftig auf elektronische Lösungen und die weltweit wichtigsten Kunden konzentrieren. Im Finanzierungsgeschäft mit Hedgefonds (Prime Finance) soll das Bilanzvolumen um ein Viertel oder um etwa 50 Milliarden Euro sinken.
Durch diese und andere Maßnahmen solle das Bilanzvolumen der Unternehmens- und Investmentbank um mehr als 100 Milliarden Euro sinken. Das sei rund ein Zehntel des Bilanzvolumens in diesem Bereich von etwas mehr als einer Billion Euro. Der Großteil des Abbaus solle bereits im Jahr 2018 erfolgen.
"Wir stehen zu unserer Unternehmens- und Investmentbank und bleiben international - daran werden wir nicht rütteln", sagte Sewing. "Aber wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir wirklich gut können." Die Deutsche Bank wolle nicht nur in der Unternehmens- und Investmentbank Einsparungen vornehmen, sondern auch konzernweit die Ausgaben schneller und entschiedener senken. Zunächst werde sich der Umbau allerdings mit Kosten von bis zu 800 Millionen Euro im Jahresergebnis 2018 niederschlagen.
Sewing, der seit Anfang April an der Spitze der Bank steht, hatte nach einem mageren ersten Quartal das Tempo beim Konzernumbau erhöht. "Wir werden den Kurs unserer Bank jetzt ändern. Es gibt keine Zeit zu verlieren", hatte er bei der Präsentation der Zwischenbilanz gesagt. Der Kern der Bank müsse "neu definiert" werden.
Im ersten Quartal verdiente Deutschlands größtes Geldhaus unter dem Strich 120 Millionen Euro, nach 575 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Erträge sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf knapp 7,0 Milliarden Euro. Vor allem der einstige Gewinnbringer - das Investmentbanking - schwächelt. Die Deutsche Bank verlor Marktanteile insbesondere an die US-Konkurrenz. Zudem sind die Kosten im Branchenvergleich sehr hoch.
Sewing, der fast sein ganzes Berufsleben bei der Deutschen Bank verbracht hat, war in einer Krisensitzung des Aufsichtsrates am 8. April mit sofortiger Wirkung zum Nachfolger des seit Sommer 2015 amtierenden Cryan ernannt worden. Die Bank schrieb zuletzt drei Jahre in Folge rote Zahlen - allerdings auch deshalb, weil Cryan teure juristische Altlasten bereinigte. Kritiker hielten dem Briten aber vor, beim Konzernumbau zuletzt zu zögerlich agiert zu haben./mar/DP/zb/fba
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