Noch vier Tage bis zur Wahl – und die Stimmung in den USA hat sich gedreht. Ein Sieg von Donald Trump ist nicht mehr ausgeschlossen. Doch wofür steht er? Aus dem was er sagt, ergibt sich ein radikales Regierungsprogramm.
Die Siegeszuversicht hat ein Gesicht, und es sieht aus wie das von Donald Trump. Wo immer der New Yorker Immobilienkönig in den vergangenen Tagen die Bühne betrat, strotzte er vor grimmiger Entschlossenheit, das begonnene Zerstörungswerk am Status quo zu beenden.
Diesmal gehe es nicht darum, einen Politiker auszutauschen, sondern die Spielregeln der Politik radikal zu verändern. Es handele sich um eine historische Chance, das korrupte und für Millionen einfacher Bürger ineffektive Washingtoner System zu zerstören. „This time you can beat the system.“ Die Trump-Anhänger, die zu Hunderttausenden seine Kundgebungen besuchen, geraten bei solchen Ankündigungen vor Verzückung aus dem Häuschen. Dieser Kandidat weiß, wie man Frust in Angriffslust verwandelt.
Dabei ist der Populismus im amerikanischen Wahlkampf keine Erfindung von Donald Trump. Der Wahlkämpfer von heute verkörpert in vielerlei Hinsicht die aggressive Variante des Wahlkämpfers Obama von 2008. Nur dass der fröhliche Farbfilm von einst diesmal als verbiesterte Schwarz-Weiß-Variante wiederholt wird. Der weiche Ton hat sich verhärtet.
Doch das Storyboard wirkt wie abgekupfert. Wieder geht es gegen das etablierte System in Washington, erneut verspricht ein Kandidat den Bruch mit dem Bestehenden, das von Millionen Wählern als erstarrt empfunden wird. „Ich fühle mich müde und krank, wenn ich an das politische System in Washington denke; wir brauchen den wirklichen Wechsel“, sagte Obama damals und versprach den Rückzug aus dem Irak, die Beschneidung von Lobbyinteressen und den Einsatz für das untere, das vergessene Drittel der amerikanischen Gesellschaft.
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