Im Verlauf des Libor-Skandals verlor Bob Diamond seinen Job als Barclays-CEO. Jetzt investiert er in eine italienische Bank und sorgt damit für Aufsehen.
Die Bankenkrise ist vorbei und zögerliches Wachstum konsolidiert sich in Italien. Und es gibt einen Sektor der Industrie, der das Rückgrat der italienischen Wirtschaft bildet, und zwar die kleinen und mittleren Unternehmen. Die meist familiengeführten Firmen sind gut durch die Krise gekommen. Sie stehen für beinahe die Hälfte der verarbeitenden Industrie. Und sie wollen weiter wachsen – kommen aber nicht einfach an Kredite.
Das ist der Grund, warum einer der internationalen Top-Banker jetzt in Italien investiert. Bob Diamond, der Ex-Chef von Barclays, ist über seinen Fonds Atlas Merchant Capital mit 7,7 Prozent bei „Spaxs“ eingestiegen. Das vor kurzem gegründete Akquisitionszweckunternehmen nach dem Vorbild einer SPAC (Special-purpose acquisition company) ist dabei, an der Börse Geld aufzunehmen, um in Italien eine Bank für Mittelstandsfinanzierung zu kaufen. Es ist das erste SPAC in Italien überhaupt.
Der US-Manager Diamond war bis 2012 CEO der britischen Großbank Barclays. Nach dem Libor-Skandal musste er zurücktreten und schaut nach einer erfolglosen Afrika-Unternehmung seines Fonds Atlas Mara nun auf die südeuropäischen Länder. Im vergangenen Jahr stieg er in Griechenland ein und kaufte nach Bloomberg-Informationen die Finanzierungsgesellschaft Credicom.
Zwei Drittel der Finanziers von „Spaxs“ sind keine Italiener: Der US-Investmentfonds Numen Capital ist mit 5,7 Prozent eingestiegen, der ebenfalls aus den USA stammende Investor Tensile Capital Partners mit fünf Prozent.
Startschuss für das Unternehmen war der 1. Februar, seitdem wird an der Mailänder Börse „Spaxs“ im AIM-Segment für kleine und mittlere Unternehmen gehandelt. Beim Börsengang war der Saal voll, das Interesse groß. Der Titel hält sich gut.
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