Immer weniger Menschen gründen in Deutschland – doch der Anteil der Migranten unter ihnen wächst. Was Zuwanderer in die Selbstständigkeit treibt.
Das traditionell türkische Heißgetränk Mokka dampft noch in der Tasse, als Hilmi Selcuk davon erzählt, wie er 1961 als Gastarbeiter von Istanbul nach Hamburg kam. Nach seinem ersten Schluck schaut der 84-Jährige auf die mit Preisen geschmückte Wand des Konferenzraumes seines Unternehmens Mond-Star-Pastirma GmbH, richtet seine Brille und sagt: „Ich musste bisher viele Niederlagen hinnehmen, aber ich wollte nie nur Angestellter sein.“ Sein Unternehmen, das Rinderschinken herstellt, soll weiterwachsen und sich zu einer etablierten Marke entwickeln, das ist sein größter Traum. „Wenn ich mir deutsche Traditionskonzerne anschaue“, sagt er, „reichen ihre Gründungen manchmal Jahrhunderte zurück. Ich will, dass auch mein Unternehmen noch in 100 Jahren relevant ist.“Jacek Wasylkowski ist der einzige in der Duisburger Filiale des Promo Supermarkts, der einen Anzug trägt: Grau melierter Stoff, blank geputzte schwarze Schuhe und die blonde Kurzhaarfrisur sitzt. Der gebürtige Pole läuft zwischen den Warenregalen und kontrolliert die Bestände. Das Sortiment ist mit polnischen Marken- und Produktnamen bedruckt. Der 58-Jährige gibt auf Polnisch Anweisungen an die Filialmitarbeiter, denn das ist die Muttersprache seiner Gegenüber und auch die Voraussetzung, um im Promo Supermarkt eine Stelle zu bekommen.„Meine Kundschaft besteht zu 75 Prozent aus polnischen Migranten“, sagt Wasylkowski, „wenn meine Mitarbeiter nur Deutsch sprächen, wäre das polnische Ambiente dahin.“Der Co-Gründer des Startups Green City Solutions, Zhengliang Wu, hat der urbanen Luftverschmutzung den Kampf angesagt: Mooswände gegen Feinstaub und Stickoxide. Der 32-Jährige fällt auf dem Euref-Campus in Berlin-Schönefeld inmitten der Studenten und Jungunternehmer kaum auf – dort befindet sich Wus Hauptgeschäftsstelle.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.