Vier Jahre nach dem Militärputsch in Thailand fordert ein junger Unternehmer die Machthaber heraus. Und er hat durchaus eine Chance.
Thanathorn Juangroongruangkit ist zwar erst 39 Jahre alt, der thailändische Unternehmersohn hat aber bereits drei Staatsstreiche in seinem Land miterlebt. Der Erbe von Thailands größtem Automobilzulieferer Thai Summit verspricht nun, die Ära der Instabilität zu beenden.
Vier Jahre nach dem jüngsten Militärputsch verkündete Thanathorn am Donnerstag in Bangkok die Gründung einer neuen Partei, mit der er die herrschende Junta von der Macht vertreiben will. „Wir brauchen keine Regentschaft durch Waffen“, sagte er der Hauptstadtpresse. „Gebt Demokratie eine Chance!“
Vor den Wahlen, die das Militärregime nach vielen Verzögerungen nun für Anfang 2019 plant, haben sich zwar schon viele neue Parteien registrieren lassen. Die Aufmerksamkeit für die Ambitionen des Autotycoons, der bei seinem Familienunternehmen zuletzt eine Führungsrolle innehatte, fiel jedoch mit Abstand am größten aus. Auf Facebook (Facebook Aktie) verfolgten rund 100.000 Thailänder den Auftritt des Quereinsteigers, dessen Unternehmen unter anderem für Ford und Toyota arbeitet und zuletzt einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro machte.
Seine Partei „Future Forward“ präsentiert Thanathorn als Alternative zu den etablierten Parteien, deren Grabenkämpfe Südostasiens zweitgrößte Volkswirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten in mehrere tiefe Krisen stürzten. Der Ultramarathonläufer will vor allem junge Thailänder ansprechen und holte sich unter anderem LGBT-Aktivisten und einen Craft-Beer-Brauer ins Gründungsteam.
Ein reicher Manager an der Staatsspitze wäre in Thailand dagegen nichts Neues: Von 2001 bis 2006 regierte der Medienunternehmer Thaksin Shinawatra – bis zu einem Militärputsch. Die Auseinandersetzung mit Machthaber Prayuth Chan-ocha, der möglicherweise auch nach den Wahlen Premier bleiben möchte, scheut Thanathorn nicht: „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ich am Ende im Gefängnis lande. Aber ich bin bereit, dieses Risiko einzugehen.“
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