Es wird ernst bei VW. Die gewinnschwache Pkw-Kernmarke muss sparen – der Autobauer ringt daher um einen Zukunftspakt. Während der Betriebsrat rote Linien zieht, macht eine weitere Milliarden-Summe die Runde.
Der VW-Betriebsrat hat in den Gesprächen für einen „Zukunftspakt“ laut dpa-Informationen vier zentrale Punkte als nicht verhandelbar erklärt. Die roten Linien sind demnach: Betriebsbedingte Kündigungen dürfe es nicht geben und an bestehenden Verträgen wie dem VW-Haustarif – mit Regeln etwa für Einkommen und Arbeitszeit – sei nicht zu rütteln. Zudem müsse der geforderte Jobabbau über Frührente und Altersteilzeit „entlang der demographischen Kurve stattfinden“, das Stellenstreichen müsse sich also an vorhandenen Altersstrukturen orientieren. Die Arbeitgeber dürften den Bogen nicht überspannen.
Als Punkt vier fordert der Betriebsrat außerdem: „Standortgrößen (Beschäftigtenzahl) müssen im Rahmen des Zukunftspaktes festgelegt und garantiert werden.“ So steht es in einem Schreiben „an die Belegschaften der deutschen Volkswagen-Standorte“, das am Donnerstag während einer Betriebsversammlung im Wolfsburger Stammwerk an die Beschäftigten ging. Es lag der Deutschen Presse-Agentur vor und trägt die Unterschriften der Betriebsratschefs aus Wolfsburg, Hannover, Kassel, Salzgitter, Braunschweig, Emden und von VW-Sachsen.
Mit dem Schreiben wird klar: Dem Betriebsrat geht es darum, für die Einschnitte bei dem geplanten künftigen Stellenabbau keinen Hebel abzusegnen, den die Arbeitgeber am Ende zu weit umlegen könnten. Die Arbeitnehmerseite räumt dabei zwar ein: „Fakt ist: Derzeit reicht die Ertragskraft der Marke Volkswagen (VW Aktie) nicht aus, um in wichtige Zukunftsfelder zu investieren, von denen die Sicherheit unserer Arbeitsplätze abhängt.“ Der Zukunftspakt sei daher aber auch mehr als nur ein reines Sparprogramm. Es gehe auch um Zusagen für „Kompetenzen und Produkte an unseren Standorten“ - also letzten Endes um Arbeit für die Zukunft der Branche mit Themen wie E-Mobilität.
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