Die Restaurantkette Vapiano wagt den Börsengang.
Mittwoch, 31.05.2017 14:19 von | Aufrufe: 2030

Vapiano: Der Börsengang kommt noch dieses Jahr

Die Restaurantkette Vapiano wagt den Börsengang. - © istock.com / mpessaris

15 Jahre nach der Gründung zieht es die Restaurantkette Vapiano an die Börse. Noch dieses Jahr will das Unternehmen mit einem Börsengangvolumen im dreistelligen Millionenbereich an der Börse durchstarten, wie Vapiano am Mittwoch in Bonn mitteilte. Die Restaurantkette ist nicht das einzige Unternehmen, das dieses Jahr an die Börse strebt.

Finanzkreise: Rund 200 Millionen Euro Emissionsvolumen

Vapiano kündigte an, dass neben der Ausgabe neuer Aktien im Wert von 85 Millionen Euro auch der Verkauf von Stammaktien bestehender Anteilseigner geplant sei. Nach Medienberichten solle sich das Emissionsvolumen des Börsengangs Finanzkreisen zufolge auf rund 200 Millionen Euro belaufen und der gesamte Börsenwert des Unternehmens am Ende bei rund 600 Millionen Euro liegen. Den Erlös aus dem Börsengang will Vapiano in das Wachstum und die Expansion des Unternehmens stecken. Bis 2020 soll die Anzahl an Restaurants auf 330 nahezu verdoppelt werden. Beim Börsengang im streng regulierten Prime Standard unterstützen die Banken Barclays, Berenberg, Jeffries und Unicredit das Unternehmen, Lazard fungiert als Finanzberater. Ein Einzug in den Prime Standard würde Vapiano grundsätzlich auch die Aufnahme in einen Index der Dax-Familie ermöglichen. Bislang ist der größte Eigentümer des Unternehmens seit 2011 die Vermögensverwaltung Mayfair, die 44 Prozent der Anteile hält. Firmengründer Gregor Gerlach halte nach Angaben des Unternehmens noch 30 Prozent der Anteile, Wella-Erbe Hans-Joachim Sander 25 Prozent und das Management weniger als ein Prozent.

Vapiano ist vor allem für seine italienischen Pasta- und Pizzagerichte sehr bekannt und verfolgt das Prinzip des „Fast Casual Dining“, einem Zwischenweg zwischen Fast Food und klassischem Restaurant. Dabei bestellen Kunden direkt an der Theke und können dem Koch auch bei der Zubereitung des Gerichts zusehen. Das Unternehmen mit Sitz in Bonn wurde 2002 in Hamburg gegründet und umfasst mittlerweile 185 Restaurants in 30 Ländern weltweit. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Vapiano einen Umsatz in Höhe von 248,6 Millionen Euro und einen bereinigten Betriebsgewinn in Höhe von 28,6 Millionen Euro. „In den kommenden Jahren wollen wir unser Wachstum und unsere Profitabilität durch fokussierte internationale Expansion sowie Konzept- und Produktinnovationen weiter vorantreiben. Wir sind davon überzeugt, dass der Zugang zum Kapitalmarkt der richtige Schritt ist, um unsere Wachstumspläne zu unterstützen.“, sagte Vapiano-Chef Jochen Halfmann.

Börsengänge 2017: Weitere Unternehmen in den Startlöchern

Vapiano ist nicht das einzige Unternehmen, das in diesem Jahr an die Börse strebt. Bislang haben bereits der Anlagenbauer Aumann und der Produktionsdienstleister IBU-tec den Sprung an die Börse gewagt. Neben der Bonner Restaurantkette stehen unter anderem auch Siemens mit seiner Medizintechnik-Sparte Healthineers und der Lieferdienst Delivery Hero in den Startlöchern.

In einer im April veröffentlichten Studie geht die Unternehmensberatung Ernst & Young für 2017 von zehn realistischen Börsengängen in Deutschland aus. Die Lage für Börsengänge sei, ebenso wie 2016, allerdings eher schwierig. „Wie üblich braucht der deutsche IPO Markt auch in diesem Jahr etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen. Es gibt aber schon einige vielversprechende Kandidaten, die in den Startlöchern stehen.“, sagte Dr. Martin Steinbach, Leiter des Bereichs IPO and Listing Services. Sollte es mehr Klarheit über Folgen des Brexit und die US-Politik geben, könnten jedoch am Markt neue Impulse entstehen, heißt es in der Studie weiter. In Deutschland würden neben kapitalsuchenden Technologieunternehmen vor allem auch Abspaltungen von Großkonzernen und Unternehmen aus dem Portfolio von Finanzinvestoren den Gang an die Börse wagen.


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