Dienstag, 23.08.2016 07:00 von Walter Kozubek | Aufrufe: 102

US-Value-Investment: TraderFox Joels Zauberformel-Index

Benjamin Graham gilt als Vater der fundamentalen Aktienanalyse, Warren Buffett dürfte der weltweit bekannteste Vertreter des Value-Ansatzes sein, der sich auf diese Art der Analyse stützt. Value-Investoren wählen grundsätzlich Aktien aus, die unterbewertet werden, also weniger kosten, als ihr innerer Wert es nahelegt. Kurs-Gewinn-Verhältnis, Dividendenrendite, Verschuldungsgrad und Gewinnwachstum sind einige der Kennzahlen, mit denen Value-Investoren die faire Bewertung einer Aktie ermitteln. Der US-Hedgefonds-Manager Joel Greenblatt investierte in dieser Tradition: Bei der Zusammenstellung seines Portfolios filterte er Aktien anhand von nur zwei Kennzahlen: der höchsten Kapitalrendite (= EBIT / Anlagevermögen + Working Capital) und der höchsten Gewinnrendite (= Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, d.h. EBIT / Unternehmenswert). Damit erwirtschaftete er zwischen 1985 und 2000 eine durchschnittliche Rendite von 40 Prozent p.a. Auch wenn eine direkte Wiederholung dieser Performance unwahrscheinlich erscheint - TraderFox macht die Strategie gemeinsam mit der Indexberechnungsstelle Solactive und der Hypovereinsbank investierbar.

Zwanzig Value-Aktien gleichgewichtet - halbjährliche Indexüberprüfung

Angewandt wird Greenblatts Methode auf das Auswahluniversum des US-amerikanischen Russel 3000-Index; die nach Marktkapitalisierung kleinsten 900 Unternehmen werden aus Liquiditätsgründen nicht in Betracht gezogen. Zusätzlich wird noch Defensiv-Filter etabliert, in dem das Kriterium der niedrigsten Schwankungsbreite (Volatilität) der Wochenrenditen der letzten drei Jahre bzw. der Tagesrenditen des letzten Jahres einbezogen wird. Die besten 20 Werte werden hiernach gleichgewichtet in den Index aufgenommen. Es sind derzeit Anthem, Apple, Bed Bath & Beyond, Buckle, Crane, Emcor, Emerson Electric, Expeditors International, Fluor, Foot Locker, Gentex, Gilead Science, Interdigital, IBM, Lear, Mednax, Quest Diagnostics, Robert Half International, Thor Industries und Verizon. Die Indexüberprüfung und Neugewichtung finden halbjährlich statt; anfallende Dividenden werden in den Index reinvestiert und kommen somit den Anlegern zugute. Die jährliche Managementgebühr des TraderFox Joels Zauberformal-Index-Zertifikats (ISIN DE000HU47407) liegt bei 1,5 Prozent. Investoren übernehmen ein Wechselkursrisiko, da alle Korbbestandteile in US-Dollar notieren, das Zertifikat aber in Euro handelt. Vorteilhaft wirken sich daher eine Aufwertung des US-Dollar oder eine Abwertung des Euro aus; umgekehrte Währungsentwicklungen belasten den Zertifikatspreis.

Zertifikatereport-Fazit: Aufgrund seines eher defensiven Charakters kann das Index-Zertifikat als Beimischung in jedes international ausgerichtete Aktienportfolio aufgenommen werden; es richtet sich aber insbesondere an Freunde des Value-Ansatzes, die Joel Greenblatts Strategie mittel- bis langfristig auf dem US-Markt umsetzen möchten und das Währungsrisiko verkraften können.

Autor: Thorsten Welgen


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ZertifikateReport und HebelprodukteReport
Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.
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