US-Pharmakonzerne sollen gegenüber Patienten die Gefahr von Medikamenten-Abhängigkeit heruntergespielt haben. Angeklagt sind auch Johnson & Johnson und Allergan. Beobachter sehen Parallelen zur Tabakindustrie.
Die USA haben ein Drogenproblem. Immer mehr Menschen sind süchtig nach Schmerzmitteln und wechseln später zu Heroin oder anderen Opiaten. Nun hat der Bundesstaat Ohio Klage gegen fünf Pharmakonzerne eingereicht. Unter den Angeklagten sind unter anderem Johnson & Johnson und Allergan. Die Staatsanwälte werfen den Unternehmen vor, die Gefahr der Abhängigkeit ihrer Medikamente heruntergespielt zu haben. Damit seien sie mitverantwortlich für die Epidemie an Opiat-Süchtigen in den USA, die schon zahlreiche Todesopfer gefordert hat.
Beobachter sehen bereits Parallelen zu den Tabakklagen aus den 1990er-Jahren, die nach langen Verhandlungen in einem Vergleich endeten, in dem die Zigarettenindustrie insgesamt mehr als 200 Milliarden Dollar (Dollarkurs) gezahlt hat. Auch der Autor der Klage, der Generalstaatsanwalt von Ohio, der Republikaner Mike DeWine, zieht den Vergleich mit der Tabakindustrie.
Die Pharmaunternehmen hätten Ärzte und die Öffentlichkeit nicht ehrlich über die Risiken der Schmerzmittel aufgeklärt. Damit hätten sie sich des „Drehbuchs von Big Tobacco“ bedient, heißt es in der Klageschrift. Sie hätten Dritte, die von ihnen finanziert und geleitet worden, genutzt, „um ihr Schema, Ärzte und Patienten über die Risiken und Nutzen von langfristigem Gebrauch von Opiaten für chronische Schmerzen irrezuleiten“. Die Beweisführung werde zeigen, dass sie wussten, dass sie die Unwahrheit sagten „und sie haben es getan, um den Umsatz zu steigern“, ist DeWine überzeugt.
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