Die Gores Group hat seit 1987 mehr als 80 Firmen übernommen, nun zeigt sich die US-Investmentfirma auch an der Thyssen-Krupp-Tochter VDM interessiert. Der Spezialanbieter für Werkstoffe hat mehr als 2000 Mitarbeiter.
Ein Investor aus den USA hat Insidern zufolge ein Auge auf die Thyssen-Krupp-Tochter VDM geworfen. Die US-Investmentfirma The Gores Group gehöre zu den Interessenten für den Spezialanbieter mit mehr als 2000 Beschäftigten, sagten am Donnerstag mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Gores habe sich mit dem ehemaligen Chef des Stahlkonzerns Schmolz + Bickenbach, Benedikt Niemeyer, zusammengetan. Im Rennen seien auch der Luxemburger Wettbewerber Aperam und der Finanzinvestor Lindsay Goldberg, hieß es. Angebote könnten bereits Anfang kommender Woche eingereicht werden. Ein Verkauf sei aber nicht gewiss. Von Gores und Aperam war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Thyssen-Krupp, Niemeyer und Lindsay Goldberg lehnten einen Kommentar ab. Die Gores Group mit Hauptsitz in Los Angeles hat seit 1987 mehr als 80 Firmen übernommen, darunter Technologie-, Telekom-, Medien- und Konsumgüterunternehmen. Gores hält auch die Mehrheit an dem Telefonanlagenhersteller Unify, den der Investor 2008 von Siemens (Siemens Aktie) übernommen hat.
Der Stahlexperte Niemeyer hatte jahrelang Schmolz + Bickenbach geführt und war 2012 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Niemeyer könne bei einer Übernahme auch selbst Geld in die Hand nehmen, sagten zwei Insider. Auch das „Handelsblatt“ hatte berichtet, dass Niemeyer Teil eines Konsortiums sei, von Gores war nicht die Rede.
Thyssen-Krupp hatte VDM wie auch die verlustreiche italienische Edelstahltochter AST ursprünglich an den finnischen Outokumpu-Konzern verkauft. Nachdem die Nordeuropäer in Schwierigkeiten geraten waren, musste der größte deutsche Stahlkonzern AST und den Spezialanbieter VDM zurücknehmen. Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger hat mehrfach deutlich gemacht, dass die beiden Töchter auf Dauer wieder abgestoßen werden.
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